chapter two

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Die grellen Beleuchtungen, die direkt auf mich gerichtet waren, verleiteten mich dazu, meine Augen zu öffnen. Ich blinzelte ein paar Mal und schielte nach links, nach rechts. Wo war ich?

Schließlich fiel es mir ein. Wie hätte es mir nicht einfallen können?

„Park Jimin?" Eine ruhige, weibliche Stimme brachte mich endgültig dazu, in den kahlen weißen Raum zu blicken. „Wie geht es Ihnen?" redete sie weiter auf mich ein, während ich versuchte mich unter kontinuierlichen Schmerzen aufzusetzen. Die hatte ich schon fast vergessen. Ein leises gequältes Stöhnen entfloh mir, während ich dann meinen Blick auf die junge Krankenschwester richtete.

„I-Ich denke... Mir geht es gut." Die Standardantwort. Leichtsinnige Menschen.
Anscheinend war sie damit zufriedengestellt, denn sie nickte leicht mit dem Kopf und laberte mich gleich weiter zu. „Sie bekommen jetzt noch ein paar Schmerzmittel und danach sollten Sie eigentlich schnell wieder fit werden." warf sie mir ein freundliches Lächeln zu.

„Wie bin ich hierher gekommen?" Ich wendete meinen Blick von ihr ab und ließ ihn dafür durch den  leeren Raum wandern. Niemand anderes hier. „Ein junger Mann, ungefähr in ihrem Alter, hat den Notarzt gerufen." gab sie mir knapp eine Antwort.

Sofort wusste ich, wen sie meinte- „Jiminie!" kam der Braunhaarige in das Zimmer gestürmt -meinen besten Freund. Wenn man schon vom Teufel spricht.
So wie ich ihn kenne, drückte er sich einfach an der Krankenschwester vorbei und beugte sich zu mir runter, um mich liebevoll in den Arm zu nehmen. Zum Glück konnte ich die Umarmung ohne großartige Schmerzen erwidern. Diese Geste ließ mich schon gleich viel besser fühlen.

Die junge Frau verstand und verschwand somit geschwind aus dem Raum, um wieder ihrer normalen Arbeit nachzugehen.
„Yoongi, dieses Arschloch! Er war schon wieder betrunken, richtig?! Irgendwann krieg' ich ihn noch!" fluchte Jungkook spöttisch, als er sich von mir löste und Platz auf einem Stuhl neben meinem Bett fand. Eigentlich wollte ich etwas einwenden, doch der Jüngere ergriff gleich wieder das Wort.

„Wie kannst du das überhaupt jedes einzelne Mal und das schon so lange mit dir machen lassen?" meinte er schon um einiges ruhiger, mit einem Ticken von Besorgnis. „Wirklich, Jimin... Er ist überhaupt kein guter Umgang für dich. Warum trennst du dich nicht von ihm? Warum zeigst du ihn nicht einfach an? Er soll seine gerechte Strafe beziehungsweise seine gerechten Strafen verdienen!"

„Weil ich ihn liebe."

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