„Schaaaaatz~" lallte mein Ehemann bis zum Hals betrunken, während er versuchtesein Gleichgewicht an der Wand zu halten.
Ich fühlte mich verpflichtet dazu, von der Couch aufzustehen und ihm zu ‚helfen', weswegen ich diesem gleich nachging und vorsichtig einen Fuß nach dem anderen setzte, um ihn nicht womöglich noch zu verärgern. „Hey, Yoongi." gab ich mit ruhiger Stimme von mir, während ich langsam meine kleinen Hände auf seine breiten Schultern platzierte. Ich hatte keine Ahnung, woher ich auf einmal dieses Selbstbewusstsein hatte. Es fühlte sich dennoch extrem gut an, nicht sofort in Angst versetzt zu sein.
Für das, dass Yoongi sonst immer ziemlich aggressiv war, war er heute ausnahmslos ruhig.
Wir beide sahen uns direkt in die Augen, ohne ein Wort miteinander zu tauschen. Sein Kopf schwankte ein wenig gedankenlos umher, als wäre er in einem wunderschönem Traum gefangen. Seine Augen, die leicht gerötet waren, waren nur einen kleinen Spalt geöffnet.
Das dachte ich jedenfalls.
Die angenehme Ruhe zwischen uns beiden wurde plötzlich unterbrochen und zerstört, mein Selbstbewusstsein war wie weggeblasen. Ich dachte zumindest ein einziges Mal, dass ich seinen betrunkenen Zustand ändern, wenn auch nur mildern konnte. Vergeblich.
Ein Schlag mit der flachen Hand direkt an meine Wange.Ein Aufzischen meinerseits konnte man vernehmen, während ich meine Hände von seinem Oberkörper zitternd entfernte. Die große Angst kam, wie schon so oft, in mir auf. Ich wusste, ich würde nicht lange durchhalten. Yoongi kam mir einen guten Schritt näher, gefährlich nahe. In einer Millisekunde packte er mit voller Kraft meine Oberarme und presste mich an die nebenliegende Wand.
Ich atmete einmal tief ein und aus. Ich wollte nicht jetzt schon aufgeben. Nicht vor ihm anfangen zu weinen. Ich habe es schon so oft geschafft, ich würde es auch dieses Mal schaffen. Ich wartete schon regelrecht auf seine Schläge, aber es kam nichts. Minutenlange Stille.
Stattdessen kam er mit seiner kalten Hand, die ich schon von der Entfernung aus an meiner Wange spürte, näher und platzierte sie auf die von vorhin gerötete Stelle. Sofort kribbelte mein ganzer Körper, ich spürte wie mir eine angenehme Gänsehaut überkam.
„Du bist so schön, Jiminie." Er begann mit seinem rauen Daumen ein kleines Stück über meine Wange zu streicheln, während er dabei den Kopf schief legte und mein Gesicht betrachtete, als müsse er sich dieses einprägen. „Du hast Angst, huh?" stellte er sich selbst eine rhetorische Frage. Anscheinend bemerkte er mein konstantes Zittern.Die Angst hatte mich zu sehr überragt. Kein einziger Ton verließ meine Lippen. Ich wollte, dass es so blieb, aber andererseits wusste ich, dass das nicht so sein würde. „Was willst du, Jimin?" sprach der Ältere mit einer unfassbar beruhigenden Stimme, als würde er mich zum Einschlafen bringen wollen. Leider war das nicht so, mein Körper war voll mit Adrenalin gepumpt. So sehr, dass mir fast schon die Luft zum Atmen ausblieb.
Nach einigen Augenblicken traute ich mich endlich in die gegenüberliegende Augenpaare zu blicken, die mich fast schon mit ihrer Leere umbrachten. Erneut schnappte ich tief nach Luft und gab ihm dann mit zerbrechlicher und zitternder Stimme eine Antwort.
„D-Den... alten Yoongi."
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alcohol
Fanfiction„Du hast Angst, huh?" (trigger warning) yoonmin top!yoongi boyxboy drama smut gewalt au