Letters ᴺᴬᴹᴶᴵᴺ

10 • 𝑻𝒓𝒂̈𝒏𝒆𝒏

Namjoons Brief bestätigte Jin nur nochmal in seiner Entscheidung und nachdem er die Worte gelesen hatte schnappte er sich selbst einen Zettel und einen Stift und begann zu schreiben.

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Ein paar Tage später klingelte es bei Namjoon an der Tür und selbiger raffte sich auf, um diese öffnen zu können. Von dem Briefträger nahm er gezwungen lächelnd ein Paket und ein paar Briefe entgegen und schlurfte dann wieder in sein Schlafzimmer.

Er lies sich dort rückwärts auf sein Bett plumpsen und verzog sein Gesicht, da seine Matratze ihn inzwischen schon unangenehm abfederte und er eigentlich dringend eine neue gebrauchen könnte.

Mit seinen Händen stemmte er sich wieder nach oben und sein Blick glitt von dem noch verschlossen Paket zu der Schere, welche auf seinem Nachttisch lag.

Diese lag dort schon seit ein paar Tagen, weil er immer wieder mit dem Gedanken spielte, dann doch alles endgültig zu beenden. Der Jahrestag von Hoseok und ihm, hatte ihm ein nochmal komplett neues Tief beschert.

Um es dann letztendlich aber tatsächlich zu tun, war er dann doch zu feige und machte jedes Mal wieder einen Rückzieher.

Namjoon griff seufzend nach dem spitzen Gegenstand und betrachtete ihn einen Moment, bevor er sanft seinen Kopf schüttelte und sich daran machte das Paket zu öffnen.

Nachdem dies erledigt war sah er sich die wenigen Briefe durch, die dabei waren und bei dem letzten stockte er.

Ihm schossen augenblicklich Tränen in die Augen und er musste diese erstmal weg blinzeln bevor er die Buchstaben nochmal sicher entziffern konnte.

Dieser Brief stammte von Hoseoks alter Adresse. Es stand zwar kein Name darauf, aber es reichte um Namjoon vollkommen durcheinander zu bringen.

Zittrig riss er das Papier auf und zog den sich darin befindenden Brief schnell heraus. Er strich sich nochmal die über seine Wangen gelaufen Tränen weg und begann dann zu lesen.

Hallo Namjoon,

Mein Name ist Jin. Kim Seokjin. Ich wohne momentan in der alten Wohnung von Hoseok.

Du fragst dich sicher woher ich dich, sowie seinen Namen, kenne, schließlich kennen wir uns beide nicht persönlich, weder kannte ich Hoseok.

Ich weiß wie merkwürdig das für dich sein muss, plötzlich zu wissen, dass ein vollkommen Fremder deine Briefe liest und dadurch so ein paar Dinge weiß... aber naja, seitdem ich hier eingezogen bin kamen eben wöchentlich diese Briefe von dir an und ich muss zugeben, dass ich mit der Zeit verdammt neugierig geworden bin. Als ich den ersten dann gelesen hatte, konnte ich auch irgendwie nicht mehr aufhören. Es tut mir wirklich leid...

Aber wie auch immer ich schreibe dir jetzt, weil ich mir nach deinen letzten beiden Briefen verdammt große Sorgen um dich mache. Ich habe Angst um dich, Namjoon.

Was auch immer bei Hoseok und dir passiert sein mag, bitte tu dir nichts an.

Ich würde dir gerne irgendwie helfen, für dich da sein, wenn du es zulässt und ich dich jetzt nicht komplett verscheucht habe.

Gemeinsam finden wir bestimmt eine Lösung... in welcher Art auch immer.

Seokjin

Namjoons Finger krallten sich in das Papier und er kniff verzweifelt seine Augen zusammen, versuchte sich irgendwie zu beruhigen, konnte aber gleichzeitig nicht verhindern, dass er einmal laut schluchzte, die Tränen in der nächsten Sekunde wieder liefen und auf die geschriebenen Worte des fremden Mannes tropften.

Seine Worte hatten Namjoon auf eine Art berührt, die er selbst nicht verstand. Nachdem er aber ein wenig ruhiger geworden war, lächelte er ganz schwach und dachte sich, dass es vielleicht mal ganz gut wäre mit einem Fremden, jemandem Neutralen über alles zu reden.

Zwar waren die Umstände echt extrem merkwürdig, aber da sich Namjoon diese Chance jetzt schon bot, wollte er sie auch ergreifen und konnte sich so hoffentlich endlich mal ein paar Dinge von der Seele reden.

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618 Wörter | 24.03.2019