Chapter Three

103 7 0
                                    

Schwungvoll öffnete er die Tür und trat ein. Immer noch hielt er ihre Hand in seiner. Er zog sie mit sich mit, die Treppe hoch, in sein Zimmer. Die Blicke der Angestellten beachtete er erst gar nicht. Sie müssten es inzwischen bestimmt schon gewohnt sein ihn so zu sehen. 
Im Zimmer angekommen schmiss er seine Sachen in die nächstbeste Ecke, auf den Stuhl, und ging rüber zum Bett, auf welches er sich anschließend setzte. Unschlüssig darüber, was sie jetzt genau tun sollte und wohin sie gehen sollte, blieb Shancai mitten im Raum stehen. Daoming Si schaute sie eindringlich an und Shancai wurde nervös.

,,Warum schaust du mich so an?", fragte sie unsicher.

Warum guckt er mich bloß immer so an und sagt nichts? Ich fühle mich von seinen Blicken regelrecht durchbohrt.

,,Ich darf doch wohl meine Freundin angucken.", sie nickte nur. Wo er recht hatte, hatte er recht. Sie konnte es ihm ja schließlich nicht verbieten. Trotzdem machte es sie unsicher.

Shancai guckte rüber zum Sessel. Sie erinnerte sich daran, wie sie dort einmal gesessen hatten und sich gegenseitig abfragten. Er hatte ihr alles, bis auf das kleinste Detail, sagen können so, als hätte er es einfach irgendwo abgelesen. Sie lächelte. Es war eine ungewöhnliche, aber doch sehr schöne Erinnerung. Zudem lenkte es sie von dem Problem ab, welches sie die nächsten Nächte wohl wachhalten würde. Grade, als sie sich wieder umdrehen wollte, stand Daoming Si plötzlich vor ihr. Sie erschrak und wich einen Schritt nach hinten. Er kam direkt wieder einen Schritt näher und beugte sich zu ihr herunter, wie er es immer tat. Shancai lehnte sich etwas nach hinten und beinahe wäre sie umgefallen, hätte er sie nicht rechtzeitig davor bewahrt. Mit großen Augen schaute sie ihn an. Sein Blick hingegen war intensiv, fast einschüchternd. Jedenfalls brachte es sie zum schweigen. Warum musste er nur immer so plötzlich und aus dem Nichts auftauchen? Irgendwann würde sie nochmal einen Herzinfarkt deswegen bekommen. 

,,Willst du mir nicht noch was sagen?", fragte er nun, schaute sie aber immer noch genauso eindringlich an wie die ganze Zeit schon.

,,N-Nein.", stotterte sie, während sie noch einmal gründlich überlegte, ob es da irgendetwas gab, was sie ihm hätte sagen sollen. Oder gab es etwas was er hören wollte?

,,Gar nichts?", hakte er etwas ungeduldig und mit einem saurem Unterton nach. Sie schüttelte den Kopf. Ihr fiel nichts ein, es gab nichts, was sie verschwiegen hatte. Er seufzte.

,,Warum bist du gegangen?", fragte er erneut und richtete sich dabei wieder auf. Seine Hände schob er in seine Taschen. Sein Blick wanderte durch das Zimmer

,,Mir ging es nicht so gut. Ich hatte Kopfschmerzen.", log Shancai. Daoming Si schaute sie an. Glaubte er ihr? Beide schwiegen für einen Moment. Shancai erinnerte sich, dass er ihr heute morgen gesagt hatte, dass sie nach der Uni mit zu ihm hätte kommen sollen. Er wollte über irgendetwas reden, was, hatte er nicht gesagt. 

,,Worüber wolltest du mit mir reden?", sprach sie jetzt. Er drehte seinen Kopf wieder in ihre Richtung und schaute sie mit großen Augen an. Verlegen kratzte er sich am Nacken. Er schien etwas nervös.

,,Nichts. Nichts besonderes.", antwortete er auf ihre Frage und sie glaubte etwas rot an seinen Wangen erkannt zu haben. ,,Ich darf ja wohl noch mal mit meiner Freundin reden. Dafür brauche ich keinen Grund.", stellte er fest und wandte sich ab. Shancai kicherte.

,,Hey! Hör auf zu lachen!", rief er jetzt sauer, wie ein kleines, bockiges Kind. Es passte zu ihm, weswegen Shancai nur noch mehr lachen musste. Sie versuchte es zu unterdrücken, was ihr aber nicht so gut gelang. Kurzerhand packte Daoming Si sie an den Schultern,schubste sie aufs nahestehende Bett und beugte sich über sie. Shancai war das Lachen vergangen. Ihr Gesichtsausdruck war nun komplett ernst. 

Er schaute sie so intensiv an, dass sie glaubte, wenn er so weiter machte, vor lauter Peinlichkeit unter seinem Blick weg zu schmelzen. Plötzlich pikste ihr etwas in die Seite und gleich nochmal. Shancai kreischte. In Daoming Si's Gesicht war Belustigung zu sehen. Verwunderlich, wie sich seine Stimmung innerhalb Sekunden so verändern konnte. 

Auf die zwei letzten Stiche folgten noch ein paar weitere, bis sich eine wahre Schlacht daraus entwickelt hatte. Die beiden wälzten sich regelrecht auf dem Bett und von draußen an der Tür hörte man lediglich das gequietsche und das abgebrochene Lachen, zwischen ihren gegenseitigen Angriffen.

~

,,Hey. Hey. Ich gebe auf, du hast gewonnen.", sagte Daoming Si nach einiger Zeit. Shancai lachte.

,,Gut. Lange hätte ich auch nicht mehr ausgehalten.", gab sie zu. Daoming Si ließ sich zurück fallen. Nun lag er auf dem Rücken, die Arme quer und nahm so das ganze Bett ein. Shancai saß noch immer auf seinem Schoß und lachte. Als sie sich etwas beruhigt hatte sah sie den, mit inzwischen geschlossenen Augen, daliegenden Si an. Er sah so süß aus und friendlich, wenn er sich mal nicht über etwas aufregte und einfach mal den Mund hielt. Shancai bemerkt ihre komische Position, rutschte schnell von ihm runter und legte sich dann neben ihn auf's Bett. Da er jedoch da ganze Bett einnahm entschloss sie sich einfach dazu seinen Arm als Kissen zu benutzen.

,,Hey. Was tust du da. Geh sofort von meinem Arm runter.", fauchte dieser direkt.

,,Selber Schuld, wenn du dich hier so breit machst.", gab die zurück und schaute ihn auffordern an. Daoming Si schien erst jetzt zu bemerken, dass es stimmte, was sie gesagt hatte. Er richtete sich einmal kurz auf , nur um sich eine Sekunde später wieder genau auf diesen Fleck fallen zu lassen.

,,Hey!", beschwerte sich jetzt Shancai, doch er machte keine Anstalten sich auch nur einen Zentimeter von der Stelle zu bewegen.

Kurzerhand beschloss Shancai ihn einfach wegzudrücken, am besten direkt vom Bett zu schmeißen. Er tat alles daran, dies zu verhindern und er sich einfach schwer machte und sich und Bett drückte. So sehr Shancai sich auch anstrengte, schaffte sie es nicht ihm vom Bett zu bekommen.

Warum muss er auch bloß so groß und schwer sein? Ich habe keine Chance. Das ist unfair.

Daoming Si öffnete ein Auge und löste seine Anspannung. Shancai bemerkte dies aus dem Augenwinkel und nutzte diese Chance. Mit einem großen Ruck schubste sie ihn so doll, dass er aus dem Bett viel. Mit einem lauten Pong lag er auf dem Boden.

,,Hey!", beschwerte er sich direkt, während er noch immer auf dem Boden saß. Inzwischen hatte Shancai die günstige Chance genutzt und sich breit aufs Bett gelegt, genau wir Daoming Si zuvor. Dieser rappelte sich schnell wieder auf und krabbelte dann wieder aufs Bett. Einen Momrnt saß er einfach kur da und sah die an. Dann aber rüttelte er sie, damit sie sich bewegte uns ihm auch Platz machte. Als sie sich jedoch licht bewegte, egal was er tat, bemerkte er schnell, dass sie bereits eingeschlafen war.

Wie kann sie nur so schnell einschlafen? Hey! Das ist immer kich mein Bett! Ich bestimme wer hier schläft und wann. Wach dofort wieder auf. Dong Shancai! Ist das normal?

Mit einem gekonnten Griff, hob er Shancai hoch und legte sie ein Stück weiter wieder ab. Schließlich legte er sich hinter sie, stützte sich auf seinem Arm ab und beobachtete sie, während sie scheinbar seelenruhig da lag und schlief.

,,Shancai. Ich mag dich."
______________
1207 Wörter

01.04.2019/18:12 Uhr

Meteor RainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt