40. JeongChan (Stray Kids)

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Chan PoV

Entspannt gehe ich den Strand entlang. Die letzten Strahlen der Sonne genießend und langsam den leichten Wind spürend, sehe ich immer mal wieder auf das Meer hinaus.
Immer mehr verfärbt sich der Himmel von hellem blau zu gelb, orange, rot und rosa. Teilweise kann man auch schon die ersten Spuren von lila erkennen, welche später zu einem dunklen Blau werden und dann irgendwann komplett schwarz mit vielen weißen Punkten.
Ich liebe es wie sich dieses Farbspiel auf das Wasser überträgt und alles so wunderschön wirken lässt.

Das leise Rauschen des Windes, das gleichmäßige, ruhige Auftreffen der Wellen auf die Steine der Bucht, die Möwen, welche durch die Gegend fliegen, die Delfine, welche ab und zu aus dem Wasser springen und der leichte, aber angenehme Geruch des Salzwassers verleihen dem Ganzen hier einen ästhetischen Touch. Dieser lässt mich fühlen, als wäre ich der Protagonist in einem Roman.

Fehlt nur noch die Person, die ich liebe, an meiner Seite.
Über diesen Gedanken seufzend, bleibe ich stehen und sehe auf das Meer hinaus.

Diese eine Person ist alles was mir fehlt.
Leider wird es wohl noch eine ganze Weile dauern bis ich die Liebe meines Lebens finde.
Erneut seufzend, schließe ich meine Augen und genieße einfach die wunderschöne Atmosphäre.

Leider wird dies, durch ein leises Schluchzen, gestört.
Sofort breitet sich ein Gefühl von Besorgnis in mir aus und ich sehe mich nach der Quelle des Schluchzens um.

Einige Meter von mir entfernt sitzt ein Junge. Er sieht, genau wie ich zuvor, auf das Meer hinaus.
Immer wieder wird sein Körper von einem Schluchzen überrollt. Dadurch und wie er dort so zusammen gekauert sitzt, wirkt er so klein und zerbrechlich.
Sofort kommt in mir der Wunsch auf ihn in den Arm zu nehmen und vor allem Bösen zu beschützen.

Allerdings ist dieser Wunsch unerklärlich für mich, denn ich kenne den Jungen überhaupt nicht.

Ich muss schmunzeln.
Diese Situation wird immer mehr zu einem Roman!
Während ich der Protagonist bin, der nach seiner wahren Liebe sucht, ist er diese eine Person, welche mir im Laufe der Zeit mein Herz rauben wird.
Ich weiß nicht warum, aber ich hoffe dieser Roman nimmt ein gutes Ende wie jeder andere auch.

Nach diesem Gedanken gehe ich langsam auf den Jungen zu.

Bemerken tut er mich die ganze Zeit nicht, bis ich dann neben ihm stehe und ihn vorsichtig an der Schulter berühre.
Er zuckt nämlich stark zusammen und sieht dann verwundert, aber auch leicht ängstlich, zu mir hoch.
"Hey, was ist los?", frage ich ebenso vorsichtig.
"Ach.. Das ist schon okay...", murmelt er, während er sich die Tränen wegwischt.
"Sicher?" Ich lasse mich neben ihm in den Sand fallen.
"Ja.. Eigentlich schon..."
"Und uneigentlich?"
Er seufzt und sieht wieder auf das Meer. Ich tu es ihm gleich und es entsteht eine relativ entspannte Stille.

"Mein Großvater..", bricht er diese dann wieder, weshalb ich wieder zu ihm sehe. "Mein Großvater hat diesen Ort hier geliebt. Er war oft hier und hat hier auch meine Großmutter kennengelernt. Sie waren so glücklich...", kurz stockt er und lächelt verbittert. "Er hat mir viel von diesem Ort erzählt. Wie schön der Sonnenuntergang sowie der Aufgang immer war. Wie die Farben miteinander spielen und sich auf das Wasser übertragen. Und wie wunderschön es ist, wenn dann noch die Delfine aus dem Wasser springen." Wieder stoppt er, nur um seine, erneut aufkommenden, Tränen wegzuwischen. "Unbedingt wollte er mit mir zusammen hier her. Wollte, dass auch ich diese Schönheit zu Gesicht bekomme und vielleicht ebenfalls mein Glück hier finde. Leider wurde uns ein Strich durch die Rechnung gemacht und jetzt sitze ich alleine hier. Kann kein Stück dieser farbenfrohen Schönheit genießen..." Traurig sieht er auf den Boden, während wieder Tränen über sein Gesicht laufen.

"Was ist passiert, wenn ich fragen darf?"
"Wir waren zusammen mit dem Auto unterwegs, tatsächlicher Weise sogar auf dem Weg hier her. Jedoch ließ, kurz vor unserem Ziel, die Bremse nach und wir sind gegen einen Baum gefahren." Er bricht erneut ab um kurz zu schlucken. "Mein Opa wollte mich unbedingt beschützen und hat sich noch halb vor mich gelehnt. Dadurch hat er dann die meisten Scherben der Frontscheibe abbekommen und ist verblutet."
Man merkt wie sehr ihn das mitnimmt, denn seine Stimme ist sehr brüchig, weshalb er fast gar nicht reden kann.
"Auch ich bin nicht unbeschadet davongekommen. Einige, sehr kleine Glassplitter sind in meine Augen gekommen und seit dem sehe ich alles nur noch von schwarz bis weiß."

Mitleidig sehe ich ihn an. "Das tut mir leid..."
"Ist schon okay.. Du kannst ja nichts dafür und man gewöhnt sich daran." Er versucht mich leicht anzulächeln, scheitert aber, da er immer noch leicht weint.

Wortlos breite ich einfach meine Arme aus.
Sofort versteht er diese Aufforderung und krallt sich schon fast an mich.
Fest lege ich ebenfalls meine Arme um ihn und warte bis er sich endgültig beruhigt.

Minuten später sieht er aus verheulten, müden Augen leicht zu mir hoch.
"Tut mir leid, dass ich dich so voll heule.", entschuldigt er sich leise.
"Schon okay. Immerhin habe ich ja nachgefragt was passiert ist.", lächele ich bloß. Er nickt leicht.

Eine ganze Weile sehen wir uns beide stumm in die Augen, bis ich die Stille dann wieder mit einer Frage breche.
"Sag mal, wie heißt du eigentlich? Ich weiß es klingt komisch das zu fragen, nachdem du mir schon dein halbes Leben erzählt hast.."
Leicht muss er schmunzeln.
"Ich heiße Jeongin und du?"
"Ich bin Chan."

Erneut sehen wir uns stumm in die Augen.
Immer mehr Zeit vergeht und langsam wird es immer dunkler.
Dies scheint allerdings keiner von uns beiden so richtig wahrzunehmen.
Jedenfalls so lange nicht, bis einige Tropfen auf uns nieder prasseln.

Sofort sehen wir beide nach oben in den schwarzen, von Wolken bedeckten Himmel.
Immer wieder prasseln die Regentropfen in regelmäßigen Abständen auf uns herab.

"Jetzt konnte ich den tollen Sonnenuntergang gar nicht genießen..", murmelt Jeongin traurig gegen meine Schulter.
"Kleiner, irgendwann kommst du wieder hierher und dann wirst du alles in vollster Schönheit sehen. Mit all den tollen Farben!"
"Aber wie denn? Ich sehe doch nur noch von schwarz bis weiß!"
"Ich verspreche dir, dass du es schaffen wirst und ich werde dir dabei helfen!"
Hoffnungsvoll sieht er mich an. "Auch wenn wir uns nicht richtig kennen?"
"Auch wenn wir uns nicht richtig kennen!"

Und ich habe mein Versprechen eingehalten.
Denn schon ein halbes Jahr später konnte jeder noch so kleine Glassplitter aus Jeongin's Augen entfernt werden und er konnte wieder jede Farbe sehen.

In diesem halben Jahr waren wir beide immer füreinander da und sind uns so unglaublich nahe gekommen.
Als seine Augen dann wieder komplett geheilt waren, sind wir wieder an den Strand gegangen.

Dort sind wir beide dann zusammen gekommen, was ihn so glücklich gemacht hat, dass er geweint hat.
"Mein Opa hatte Recht. Auch ich habe mein Glück an diesem Strand gefunden!", sagte er über glücklich.

" Ja, dein Großvater hatte Recht.
Das hier ist ein wunderschöner Ort und perfekt um die Liebe seines Lebens zu finden!"

Somit hatte dann auch unser Roman ein Happyend!

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Leute es tut mir leid, aber es könnte sein, dass hier eine Weile nichts kommt.
Denn mir fehlt derzeit wieder etwas die Motivation zum schreiben.
Ich habe zwar viele Ideen, aber komme irgendwie nicht richtig zum Ende..

Also, nochmal Sorry...
Hoffe ihr habt Verständnis.♡

K-Pop OS (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt