Andere Stadt andere "Sitten"

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Um ganz ehrlich zu sein, ich hasse Castellia! Das liegt nicht nur daran, dass es hier kein Wasser gibt, und ich habe das Wasser von Allamos sehr zu schätzen gelernt, man kann dort nämlich einfacher Leute von Dächern werfen ohne sie gleich zu töten, sondern auch an der Tatsache, dass es sich bei Castellia um die Hauptstadt dieses Landes handelt. Daher ist hier der Prunk ziemlich groß. Mindestens genauso wie die Schere zwischen den Armen und Reichen. Bürokratie und Politik fallen zwar nicht zu meinen Fachgebieten, doch ich bin mir sich, dass eine Lösung sehr leicht zu erreichen ist. Vor allem wenn man den goldenen Neubau der Universität betrachtet. Von daher hoffe ich, dass ich Die Maske so schnell es geht finde.

Der Stadtpark sollte der Treffpunkt von mir und Sophia sein. Ich habe sie echt lange nicht mehr gesehen. Soweit ich weiß ist sie zu einer bekannten Sängerin geworden. Ihre Musik ist zwar nichts für mich, aber anscheinend finden die Leute gefallen an ihren Liedern. "Jordan?!" Hörte ich es hysterisch hinter mir. Nachdem ich mich umdrehte fiel mir Sophia um den Hals "Ach Jordan, das ich ja schon ewig her. Als Marcel mir sagte, du würdest hierher kommen dachte ich er würde scherzen aber hier bost du nun. Und meine Güte habe ich fiel über dich gelesen. CEO von Earnwold Corp. wenn das nicht mal was ist..." Ein Grund weshalb Sophia und ich in der Schule kein Paar waren, sie redet gerne und viel. Anhand ihren Aussehens kann man schon erkennen, dass sie etwas mit Musik zutun hat. Ein schwarzes Tanktop, löchrigen Jeans, einem rot kariertem Hemd um der Hüfte, einem Tulpen-Tattoo am rechten Arm und einem schwarzen Kurzharrschnitt. Ich kann schon verstehen warum Marcel sie toll findet.

"Jordan?" Ich wurde aus den Gedanken gerissen "Ähm, Ja?" "Ich habe dich gefragt, wie es deiner Mutter geht". Da habe ich ihr wohl nicht gut zugehört "Wie immer halt. Keine Verbesserung, keine Verschlechterung. Immer noch genauso abgeschottet von der Außenwelt wie damals" "Das tut mir so leid. Ich wünschte, ich könnte helfen" "Das weiß ich Sophia. Aber genug damit! Kommen wir zum Geschäftlichen!" "Richtig" Sophia war erfreut "Ich habe meine Kontakte spielen lassen und dir einen Auftritt bei Donnavon verschafft. Da kannst du ein bisschen über Earnwold Corp. Zukunft reden!" Donnavon ist der Moderator der beliebtesten Late-Night-Show der Welt. Sie heißt neben bei auch Donnavon, ich weiß sehr kreativ. Auch eine Sache die ich an Castellia nicht mag, es muss gefühlt jede Berühmtheit einmal in diese Show. Nun bin ich wohl dran. "Dankeschön, ich habe mich schon darauf gefreut" Als Geschäftsmann weiß ich, wie man lügt "Danach geht es aber an Die Maske!" "Ja natürlich. Aber du kannst es doch nicht verpassen zu Donnavon zu gehen!" Komm ich bringe dich hin.

Auf dem Weg zum Studio wurde nicht nur Sophia, sondern auch ich mehrmals um Autogramme gebeten. Ich bin wohl nicht nur eine große Nummer in Allamos. "Sophia, wissen die Medien eigentlich schon von deiner Verlobung mit Marcel?" "Oh, ja wir überlegen die Hochzeit live ausstrahlen zu lassen. Das wird dann zu dem nächsten großen Event. Ich freue mich schon drauf!" "Das ist ja schön. Ich bin auf jeden Fall da!" "Treffe ich dann auch die zukünftige Mrs Jordan Baxter?" Ein grinsen war über ihrem Gesicht. "Wenn es bis dahin eine gibt, sicherlich!" Sophia gab sich wohl mit dieser Aussage zu frieden. "Jordan da wären wir!"

Als wir das Studio betraten wurden wir gleich von einer seltsamen gestallt begrüßt. Sie war groß, schlank, trug einen glitzernden blauen Spandex, mit passenden hohen Stiefeln, ihre Haare waren braun lang und glatt. Wenn ich den Faktor weglassen würde, dass sie einen Vollbart hat, könnte es sich glatt um eine Frau handeln. "Jordan, Darling!" Donnavon gab mir eine leichte Umarmung mit Küsschen auf die Wangen "Wie schön, dass das passt" Er inspizierte mich und gestikulierte dabei "Du bist wirklich so ein Schnucki wie alle sagen!". Leicht verwirrt gab ich ein "Danke?" Zurück. "Och, Sophia Schätzchen, dich hätte ich ja komplett übersehen" Donnavon und Sophia herzten sich. Währenddessen bemerkte ich eine unserer Dampfmaschinen die wohl hier alles betreibt. Sachte tippte Donnavon mir auf die Schulter "Jordan, die Show beginnt in einer Stunde. Ich zeige dir deine Garderobe, damit du dich schick machen kannst!"

Ich entschied mich für ein weißes Hemd, eine braune Lederjacke, normalen Hosen und zur Jacke passenden Schuhen. Ich wartete so am Set, dass mich die Kameras nicht sehen konnten. Das Set besteht aus lediglich zwei orangenen Sesseln, einem passendem Teppich und einem Wandgemälde wo sehr groß Donnavon drauf steht. Natürlich alles in einem Orange. Donnavon belustigte das Live Publikum und die Zuschauer vor den Fernsehern. Und dann kündigte er mich an "Ihr kennt ja die Medien, und wie viel heiße Luft das ist. Doch nun kommen wir zu jemandem der wohl mit noch mehr heißer Luft zu kämpfen hat. Begrüßt mit mir Jordan Baxter!" Unter tosendem Applaus betracht ich das Set und setzte mein sympathischstes Gesicht auf. Als der Applaus sich lichtete setzte ich mich hin "Hallo Donnavon, freut mich wirklich hier zu sein!" "Du kennst sicherlich die erste Frage, oder?" "Ach Natürlich, was mir an Castellia am besten gefällt. Ich glaube, es ist mein guter Freund Marcel Renold. Ich habe immer eine gute Zeit mit ihm!" "Also... stimmen die Gerüchte über eure Freundschaft?" "Was soll ich da verheimlichen müssen? Wir gingen sogar auf die gleiche Schule. Wenn du willst habe ich einige sehr peinliche Schulgeschichten von Marcel" Das Publikum schien diese Geschichten wohl hören zu wollen. "So sehr ich diese Geschichten auch hören wollen würde, geht es hier um dich, Darling. Also, gibt es irgendwas, was die Außenwelt unbedingt erfahren muss?". "Eine sehr gute Frage Donnavon!" Ich machte eine künstlerische Pause "Ich sag nur so viel: Nächste Woche wird sich Earnwold Corp. von seiner besten Seite zeigen" "Uhh, da will wohl jemand Firmengeheimnisse beibehalten" "Wenn ich das nicht machen würde, würde man mich feuern" Das Publikum lachte "Wobei ich glaube, dass sie sich das nicht leisten dürfen". Wir redeten noch über jeglichen Stuß, mehr oder weniger aus der Gerüchteküche. Doch dann stellte Donnavon folgende Frage "Jordan, Wie stehst du eigentlich zu der ganzen Steampunk Debatte?". Ich weiß, Eigenlob stinkt, doch ich muss ja ehrlich sein "Steampunk ist eine wahre Bereicherung. Für meinen Teil verstehe ich die Polizei in dieser Hinsicht nicht. Aber Bürokratie, wer kennt es nicht?" Erneutes Gelächter. "Nun gut, danke fürs Vorbeikommen" Donnavon stand auf und ich folgte seinem Beispiel "Nichts zu danken". "Meine Damen und Herren, Jordan Baxter" Mit tosendem Applaus und nach einer Verbeugung verließ ich das Set. Was ganz gut ist, denn Donnavons Anblick verwirrt mich zu tode. 


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