2. Die erste Begegnung

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Als unser Taxi ankam und wir dem Fahrer die Adresse gaben nutze ich die Zeit um etwas mit Juju zu quatschen. Ich stellte ihr wohl die peinlichsten und unnötigsten Fragen, aber ich verlor dadurch auch etwas meine Nervosität, da mir Juju zum Glück viele hilfreiche Tipps gab. Als wir ausstiegen und auf dem Weg in die Kulisse waren sagte mir Juju: „Bitte mach dir nicht so einen Kopf, du bist hübsch, freundlich und einfach bezaubernd. Capi und die gesamte Crew wird dich mögen, sei einfach du selbst und verstell dich nicht. Bleib locker und entspannt und jeder wird dich mögen. Außerdem bin ich dabei und wenn du irgendetwas brauchst kannst du immer zu mir kommen, du weißt ja BFF Zeugs und so haha." Nun fühlte ich mich nochmals sicherer und bestärkt und mit einem breiten grinsen und guter Laune gingen wir weiter Richtung Tor.

Die große Eingangstür ging auf und ich sah schon das ganze Getümmel der verschiedenen Menschen. Überall lagen Kabel kreuz und quer und es herrschte alles andere als Ruhe. Juju nahm meine Hand, machte eine deutliche Kopfbewegung nach rechts und ich ging ihr hinterher. Nach und nach stellte sie mich der ganzen Crew des heutigen Tages vor. Nur einer fehlte noch, wo ist Capital Bra? Ich dachte mir nichts Besonderes dabei, vielleicht kommt er einfach später, er braucht schließlich auch kein Make-up so wie Juju. Ich folgte Juju nach draußen, da sie eine rauchen wollte. Ich ging hinter ihr her und hörte schon wie sie jemanden erfreut begrüßte und dann erkannte ich auch schon seine Stimme. Capi war auch hier um eine Zigarette zu rauchen. Ich blieb vor Schock stehen und spürte schon wie die ganze Nervosität wieder zurück ist, ich versuchte mich an einem freundlichen Lächeln. Ich spürte, jedoch gleich wie ich kläglich bei diesem Versuch scheiterte, zum Glück rettete Juju die Situation und zog mich zu sich und sagte: „Ey Capi, das ist übrigens meine beste Freundin Laura, ich hab sie heute mitgebracht, da sie ein paar Wochen bei mir auf Besuch ist, aber ich hab dir das schon vorher erzählt." Capi musterte mich von oben nach unten und wieder zurück, was mich nochmals sehr stark verunsicherte und sagte dann zu Juju: „A Ja stimmt, kein Problem." Ganz leise und mit zitternder Stimme sagte ich: „Hi." Capi ging mit der peinlichen Situation natürlich ganz anders um und gab mir eine lange Umarmung, dabei flüsterte er mir ins Ohr: „Hey Laura, du kannst mich ruhig Capi nennen und wenn du heute etwas brauchst gerne immer zu mir kommen." Mit einem leichten Lächeln beendete er die Umarmung und ich antwortete ihm kaum hörbar: „Danke". Sein ebenfalls leichtes Lächeln, welches unglaublich süß war ließ mich jedoch wissen, dass er es hörte.

Zusammen rauchten Juju und Capi eine Zigarette, da ich eigentlich nicht rauche, oder nur sehr selten stand ich nur daneben, quatschte aber trotzdem mit, als die beiden fertig geraucht hatten gingen wir zurück hinein, in der Zwischenzeit waren schon zwei Sets aufgebaut und Juju und Capi mussten ins Make-up. Capi bekam nur etwas Puder drauf, damit sein Gesicht nicht ganz so auf den Aufnahmen glänzte. Das bedeutete er war viel schneller als Juju fertig und kam auf mich zu. In mir brach leichte Panik aus und Hitze stieg auf, da ich überhaupt nicht wusste wie ich reagieren sollte. Capi bat mir an, mit ihm hinaus zu gehen, um nicht hier in diesem ganzen Getümmel zu hocken und so tat ich es auch. Zusammen setzten wir uns auf die schon etwas morsche Holzbank und ich spürte wie meine Hände zitternden.

Er war wirklich sehr aufmerksam und stellte mir viele Fragen über mich und meine Herkunft und wir hatten sogar eine Art eines kleinen Smalltalks. Nach der Zeit wurde ich immer relaxter und wir hatten viele gute Gesprächsthemen. Ich mag es sehr wie Capi denkt und auch erzählt. Einerseits war er komplett so wie auf Social Media, andererseits aber auch ganz anders, zwischen durch war er auch wirklich ruhig und er konnte sehr gut zuhören. Wir erfuhren immer mehr über den jeweilig anderen. Ich mag die Weise auf welche er das „r" rollte.

Irgendwann unterbrach er unsere Unterhaltung und meinte mit einem leichten grinsen auf seinen Lippen: „Juju hatte mir gar nicht erzählt das du so hübsch bist." Ich spürte wieder die Hitze, welche in mir hochkam und ich errötete. Ich wollte etwas sagen, doch es bildete sich ein Kloß in meinem Hals und stattdessen konnte ich nur lächeln. Dann wurde unsere Kulisse durch den Regisseur unterbrochen, wobei ich meine Gefühle nicht zuordnen konnte, ob ich froh darüber war oder nicht. Der Mann bat Capi herein, da der Dreh jetzt begann. Capi wartete auf mich und hielt mir wie ein richtiger Gentleman die Tür auf, damit ich zuerst rein konnte.

Es war wirklich sehr interessant zu sehen wie alles gedreht wurde und welcher Aufwand hinter so einem Video steckte. Jedoch waren meine Gedanken fast die ganze Zeit wo ganz anders, jedoch erwischte ich mich immer wieder selbst wie meine Augen Capi folgten und ihn musterten. Capi war in der Realität doch ganz anders als er in seinen Songs behauptet, ganz anders als wie er rappt, in seinen Songs sind Frauen für ihn nur reine Sexobjekte, ein Symbol für Stärke, Erfolg und Reichtum. Allerdings war er in echt wirklich nett und mit fühlsam, was man von einigen seiner Songs nicht unbedingt heraushören konnte. Ich hatte nicht das Gefühl, dass er mich nur einmal kurz flach legen wollte und mich danach wieder loszuwerden. Ich denke, dass er es satt hatte von den ganzen Bitches nur ausgenutzt zu werden, vielleicht aber täusche ich mich in dem ganzen auch und er ist nur so nett zu mir, weil ich die Freundin von Juju bin und wir uns wahrscheinlich nie wieder sehen werden. In meinen Gedanken merkte ich, wie bescheuert es klingen muss, wenn ich mir vorstelle, dass Capi etwas von mir will. Den restlichen Dreh bekam ich nur noch zur Hälfte mit, da mich meine Gedanken in eine komplett andere Welt führten.

Is it a love story? \ Capital BraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt