Kapitel 8 - Und deswegen liebe ich dich.

2.8K 174 13
                                    

Mit diesen Worten verschwand ich durch die Tür in den Flur und ging in Richtung Klasse.

Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter. "Ich hab auf dich gewartet.", raunte mir eine tiefe Stimme ins Ohr und ich erschauderte. "Wieso?", hauchte ich leise und wurde kurz darauf gegen einen der Spinde gedrückt. "Um das zu tun." Zayn presste mich stärker gegen den Spind und fing an mich leidenschaftlich zu küssen. Ich erwiederte den Kuss und immer heftiger küsste Zayn meine Lippen. Meine Arme legten sich um seinen Hals und ich zog ihn enger an mich. Er kniff mir in die Seite und ich musste kurz kichern. Nach einer Weile löste er sich von mir und legte mir die Stirn an meine. "Liam.…Bitte verzeih mir…Ich war ein Vollidiot und habe erst jetzt bemerkt, was ich wirklich für dich fühle. Ich wollte es erst nicht, aber dann…Ich kann es nicht leugnen…Bitte verzeih, aber…Ich liebe -"

"MR. PAYNE; WÄREN AUCH SIE SO FREUNDLICH MIR AUF MEINE FRAGE ZU ANTWORTEN?", riss mich Mr. Montegrew aus meinen Tagträumen. Verschreckt zuckte ich zusammen und sah mich um. "Was? Was?" "Ich habe sie gefragt, wann der erste Weltkrieg war." Die Hauptschlagader am Hals von Mr. Montegrew pochte gefährlich und schnell kramte ich in meinem Gehirn nach dem ersten Weltkrieg. "Achso…äh…1914-1918.", sagte ich schnell und atmete aus, als der Lehrer sich ohne ein Wort wieder zur Tafel drehte um die Jahreszahlen ranzuschreiben. Zayn neben mir grinste, als ich ausatmete und ich wurde rot, als ich an meinen Traum dachte. Kurz danach machte sich eine Trauer in mir breit. Er würde diese drei Worte nie zu mir sagen und das ernst meinen. Er war nicht schwul. Ich blinzelte um die Tränen zu unterdrücken und malte Sterne in mein Heft. Als der Unterricht vorbei war, stürmte ich aus dem Raum, direkt in eine Person. Mr. Styles. "Whoa Liam. War der Unterricht so schrecklich, dass sie aus der Klasse stürmen müssen?" Er zwinkerte mir zu, aber ich wollte weiter laufen, als sein Blick auf Zayn fiel. Dieser schlug gerade mit einem seiner Freunde ein und lachte herzhaft. Sein blick glitt durch die Klasse und blieb am Ausschnitt von Tellsi hängen. Tränen kündigten sich bei mir an und Mr. Styles griff nach meiner Hand. "Komm Liam. Wir gehen in mein Büro." Unsicher stolperte ich ihm hinterher, die Blicke der anderen ignorierend. Ich hielt den Blick auf den Boden gesenkt sodass keiner meine nassen Augen sehen konnte. Als wir in Mr. Styles Büro ankamen, schloss er die Tür hinter uns und setzte mich auf ein Sofa, in der Ecke. Ich fing an zu weinen und er legte etwas hilflos einen Arm um mich. "Shhh…nicht weinen…alles wird gut…Pssssht…ganz ruhig.", sagte er leise, während ich immer wieder laut aufschluchzte. Als es klopfte, löste ich mich aus Mr. Styles Armen und bedeteute ihm, dass ich gehen kann. "Nein, nein Liam. Sie stören nicht. Wir tun ja nichts verbotenes. Kann ich die Person rein lassen?" Vorsichtig nickte ich und er stand auf. Er öffnete die Tür und ich wischte mir nochmal über die Augen. Es würde so oder so nicht viel helfen. Ich war einer dieser Menschen, die vom Weinen immer knallroten Augen bekam, egal wie viel oder wie lang ich geweint hatte. "Zayn? Was wollen sie denn hier? Es ist Pause. Müssten sie nicht auf dem Schulhof sein?" Ich zuckte zusammen und versuchte mich umzudrehen, als ich Zayn's Gesicht sah, aber er hatte mich auch schon gesehen. "LIAM? Was machst du denn hier? Hast du geweint?" Er sah mich entsetzt an und ich sprang auf. Wut machte sich in mir breit und ich zischte: "Ja, du hast recht, ich habe geflennt. Bin ich dir jetzt peinlich? Ja? Weißt du was, dann mach ich einfach "Schluss" und du hast deine Ruhe vor mir und kannst endlich wieder Bitches wie Tellsi flachlegen. Und ich stör dich nicht mehr. Alles perfekt. Aber dann bitte kläre auf, dass ich NICHT schwul bin, denn ich möchte nicht wegen einem Arschloch wie dir gemobbt und als Schwuchtel bezeichnet werden. Und lass mich bloß in Ruhe." Damit knallte ich die Tür wieder vor seiner Nase zu und fing wieder an zu weinen. Liam, du bist so eine Memme. Natürlich wird er dich nicht lieben. Wie kann man jemanden wie dich lieben? Du bist so weich, wie Butter und jeder könnte dich einfach so verletzen. Du hast zudem keine Erfahrung, heulst die ganze Zeit und wirst bei jeder kleinen Sachen rot. Das ist ja gerade zum Rot werden. (Hoffe ihr versteht was ich  mein.) Mr. Styles sah mich traurig an und ich ließ mich nur auf das Sofa fallen. Mein Körper zuckte zusammen unter den Schluchzern und ich hörte die Tür auf und wieder zu gehen. Nach ein paar Sekunden öffnete sie sich wieder und eine warme Person setzte sich neben mich. Eine Hand legte sich auf meinen Rücken, während ich weiter vor mich hin weinte. Die Person zog mich an sich und ich schlang die Arme um ihre Hüfte. Ein Geruch drang in meine Nase, aber ich beachtete ihn nicht. Immer schwerer wurden meine Musklen, während ich hier halb auf der Person lag und vor mich hinweinte. Kein Mucks war im Raum zu hören, außer meinen erstickten Schluchzgeräuschen und auch diese ebbten langsam ab, während ich mich immer mehr dem schwarzen Nichts hingab. Schließlich atmete ich nochmal tief ein und ließ mich ins Nichts treiben.

Love is... [Ziam Mayne] ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt