生命 - Existenz

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Existenz - bezeichnet das Vorhandensein eines Dinges ohne nähere Bestimmung. Philosophisch betrachtet wird die Existenz mit der Frage gestellt: Ist etwas da, nur weil wir es wahrnehmen?
Eine eindeutige Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Wenn man einen Gegenstand sieht, kann man ihn sich einbilden. Diese eventuelle Einbildung kann durch das Benutzen anderer Sinnesorgane scheinbar widerlegt werden. Eine scheinbar sichere Möglichkeit, eine Nichtexistenz auszuschließen, ist die Befragung eines anderen Menschen. Es gibt jedoch die Möglichkeit, dass sich in jedem Menschen die gleichen biologischen Prozesse abspielen, die ihn einen Gegenstand wahrnehmen lassen, obwohl dieser gar nicht existiert.

"Die Ergebnisse vom CT weisen keine Auffälligkeiten auf", berichtete Mina unglücklich und notierte das Resultat in den Versuchsbogen, "Scheinbar war es eine Reiz-Reaktion; anders können wir es nicht erklären." Stimulus- Response ist ein Modell der behavioristischen Psychologie. Der Begriff Reiz bezeichnet hier nicht, wie in der Physiologie, ein diskretes physikalisches Ereignis, sondern sämtliche [relevanten] inneren und äußeren Reize einer gegebenen Situation. Im Sinne der Neurobiologie ist ein Reiz die Einwirkung auf eine Sinneszelle, mit der eine Veränderung des Membranpotentials ihrer Zellmembran hervorgerufen wird und zu einer Hyperpolarisation oder Depolarisation führt. Bei einer zugeordneten Nervenzelle löst ein überschwelliger Reiz ein Aktionspotential aus.

"Welcher Reiz soll die Verantwortung für diese Reaktion übernehmen?", spekuliert Yoongi offen im Raum, "Yoojung hatte vor kurzem eine Studie durchgeführt. Wir könnten den Fall dort einreichen und bearbeiten lassen."
"Instrumentelle Konditionierung - das müsste sie thematisiert haben", grübelte die junge Krankenschwester, "Ich werde ihr die Akten zukommen lassen und verständige Dr. Kim."

Heute morgen; viertel nach acht im großen Saal, pünktlich; wurde Patient Jeon Jeongguk zum CT eingeliefert. Die Scans liefen problemlos ab, wenn man bedenkt, dass gestern fatale Schwierigkeiten geherrscht hatten. Aus den Absorptionswerten, die durch den Körper tretenden Röntgensignalen errechnet wurden, konnten Schnittbilder erzeugen werden. Durch rechnerbasierte Auswertung einer Vielzahl, aus verschiedenen Richtungen aufgenommener Röntgenaufnahmen eines Objektes werden digital Schnittbilder rekonstruiert.

"Dr. Kim, sehen Sie sich bitte die Bilder an."
Wir gingen davon aus, dass der Tumor sich ausgebreitet hatte; schließlich erkannte man eine Vielzahl von Anzeichen an den Pupillen. Dieser Irrtum setzte allen zu; diese Unwissenheit, das Gefühl des Unbekannten, diese dunkle Panik breitet sich in jedem von uns aus.

Die nächsten Tage vergingen wie im Flug; Nachtschichten füllten den Alltag, späte Einsätze, die eine erneute Herausforderung mit sich trugen. Nicht viele berichteten von ihren privaten Gesprächen - Der Rest von uns hat diese Diskussion nicht lange fortgeführt. Die Worte blieben. Diese Art von Egoismus erschien mir als ein Gegensatz zur Medizin, und das sollte durchaus vernünftig sein.
Nach diesem Fall stellt sich die Frage, in welchem Fachbereich die Einzelnen von uns tätig sein wollen.
Ich würde Neurochirurgie als Spezialität wählen - Die Wahl, die ich schon länger in Erwägung gezogen hatte, wurde eines Nachts in einem Zimmer neben dem OP zementiert, als ich in ruhiger Ehrfurcht zuhörte, wie sich ein Neurochirurg den Eltern eines Kindes widmete, dass einen großen Gehirntumor hatte; in dieser Nacht klagte er über starke Kopfschmerzen. Er lieferte nicht nur die klinischen Fakten, sondern sprach auch die menschlichen Faktoren an, er hatte die Tragödie der Situation eingestanden und beriet das Elternpaar. Zufällig war die Mutter des Kindes Radiologe. Der Tumor sah bösartig aus - die Mutter hatte die Scans bereits studiert und saß nun auf einem Plastikstuhl unter Neonlicht und war am Boden zerstört.

"Nun denn, Frau Lee", begann der Chirurg. "Ist es so schlimm wie es aussieht?", unterbrach die Mutter ängstlich, "Meinen Sie, es sei Krebs?"
"Ich weiß es nicht. Was ich allerdings weiß - und ich gehe davon aus, dass Sie es auch wissen - ihr Leben wird sich oder hat sich bereits verändert. Dies wird eine lange Reise sein, haben Sie mich verstanden?", beriet Dr. Jung die Dame, "Sie müssen füreinander da sein; müssen sich aber auch ausruhen, wenn Sie es brauchen. Diese Art von Krankheit kann euch entweder zusammenbringen oder euch zerreißen. Mehr denn je muss man füreinander da sein. Ich möchte nicht, dass Sie die ganze Nacht am Bettrand aufbleiben oder das Krankenhaus niemals verlassen, ist das verständlich?"

Er beschrieb die geplante Operation; das voraussichtliche Ergebnis und die weiteren Möglichkeiten; die Entscheidung, die jetzt getroffen werden musste; die Entscheidung, über die sie nachdenken sollten, aber nicht sofort entschieden werden muss und über Entscheidungen um die sie sich nicht sorgen sollten. Am Ende des Gesprächs fühlte sich die Familie nicht wohl, schien jedoch in der Lage zu sein, sich der Zukunft zu stellen.

Ich hatte die Gesichter der Eltern beobachtet - zuerst schwächer, dumpf, fast unweltlich - nun schärfer und fokussierter. Und als ich dort saß, wurde mir klar, dass die Fragen, die Leben, Tod und dessen Bedeutung berühren, Fragen sind, mit denen sich alle Menschen irgendwann konfrontiert sehen, welche normalerweise im medizinischen Kontext entstehen.

In solchen Situationen, in denen man auf diese Fragen stößt, werden Menschen zu Organismen, die physikalischen Gesetzen unterliegen, einschließlich derjenigen, die besagt, dass die Entropie immer zunimmt.

Krankheiten sind Moleküle, die sich schlecht benehmen- das grundlegende Anliegen des Lebens ist Metabilismus und der Tod seine Zäsur.

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a/n
Dieses Kapitel ist bisher das kürzeste und schlechteste - es tut mir leid ;—;
Was haltet ihr generell davon? Was ist mit Jeongguk los? :c

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