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Lebensdauer - der Schätzwert für die Zeitspanne, die einem Lebewesen bis zum Tod verbleibt, wobei bestimmte Spekulationen über die Sterberaten zugrunde gelegt werden. Diese werden in der Regel mit Hilfe einer Sterbetafel - meist einer Periodensterbetafel - ermittelt, die auf beobachteten Sterbehäufigkeiten der Vergangenheit und auf Modellannahmen für deren zukünftige Entwicklung basiert."Yoongi, in 4E wurde der Schaltet betätigt, kümmere du dich bitte darum."
Die Konfrontation mit menschlichem Sterben und Tod ist allgegenwärtig: Jeder weiß, dass er als Lebender zeitlich begrenzt ist; dass jeder Mensch sterben wird. Rational ist das intelligibel, doch sobald die Unmittelbarkeit der Lebensendlichkeit selbst erlebt wird, stellt sich die Situation ganz anders dar.
"Es ist der Versuch, sich mit dem eigenen Leben, dem eigenen Sterben und Tod auseinanderzusetzen. Es ist auch der Versuch das Leben vom Tod her zu verstehen."
Das Nachfragen über das Leben, Sterben und den Tod zeigt vielfältige Facetten: Werden wir in diese Welt "hineingelebt", um früher oder später wieder von dieser zu verschwinden? Ist das menschliche Leben nur ein "Durchgangsstadium", dem weitere folgen. Oder ist das einzelne menschliche Leben das einzige und alleinige, das "zufällig" entsteht; und weil alles in der Welt endlich und begrenzt ist, macht der Mensch keine Ausnahme?Machen das Sterben und der Tod das Leben lebenswerter, wenn wir es nicht nur als einen individuellen, sondern zugleich als einen sozialen Akt begreifen?
Rapid eilte er in das Patientenzimmer; die ellenlangen Gänge, gestrichen in einem sterilen weiß, die Ecken tragen einen grauen Farbstrich, rannte er runter - 4E war der Raum eines Privatpatienten, der aufgrund eines neu entdeckten Hirntumors eingeliefert wurde. Der Tumor befand sich inmitten des Sprachzentrums, längere Sätze waren bedingt zu verstehen.
Unvollkommenheit und Unfassbarkeit, wie dieser zu verstehen ist- ist Tod der Abschluss menschlichen Lebens, oder ist der Tod des Menschen der biografische "Knotenpunkt" für etwas Neues; Anderes, etwas, was vorher nicht da war? Die Vorstellungskraft des Menschen über den Tod und über das Danach ist groß. Erzählte Nahtod-Erfahrungen lassen vermuten, dass es ein Danach durchaus geben kann. Kein Mensch mag bis heute den schlüssigen Beweis dafür anzutreten, dass es ein "Leben" nach dem Tod gibt oder nicht gibt.
Im Zimmer angekommen erwartet Mina ihn bereits; der Patient zuckte mit dem Kopf, seine Hände und Beine bewegten sich jedoch nicht. "Was ist vorgefallen?" "Das frage ich mich ebenfalls", gab sie an ihn zurück und kramte nach der Pupillenleuchte. Sie beugte sich vor und leuchtete in seine Augen - die Pupillen waren zu stark geweitet.
"Hatte sich der Tumor ausgebreitet?", fragte Yoongi nach. Seine Blicke glitten zur Akte, die auf dem kleinen Tisch lag. "Von jetzt auf gleich? - Das scheint mir nicht der Fall zu sein", antwortete Mina kritisch und nahm sich die Blätter zur Hand, "Der Patient war, laut den Unterlagen, in mehreren Kliniken eingeliefert worden. Jedoch schien nichts eingetragen zu sein."
Verblüfft musterte er den jungen Mann im Krankenbett - mehrere Kliniken hatte er besucht? "Laut den Ärzten wurde der Tumor erst vor kurzem vorgefunden", berichtete er. Erst vor kurzem wurde der Mann im Bett in die Station befördert, mit der Information, dass es sein erster Aufenthalt in einem Krankenhaus sei. "Verständigst du bitte Dr. Kim. Er soll sich den Patienten ansehen."
"Er befindet sich gerade in einer Besprechung. Soll ich stattdessen Dr. Jung schicken?"
"Dr. Jung befindet sich in Besprechung", korrigierte sie ihn, "Dr. Kim beginnt erst jetzt mit seiner Schicht." Kurz hielt er inne. Im Schichtplan stand tatsächlich, dass Dr. Kim erst vormittags eintreffen wird. Nickend drehte sich der Schwarzhaarige um, öffnete die Tür und lief in Richtung Ärztezimmer.
Ist der tiefe Glaube und die Hoffnung vieler Menschen und Kulturen, vom "Weiterleben" – in welcher Form auch immer – deren Begrenztheit und Verletzlichkeit selbst aufzuheben und in diesem beseelten Glauben das Weiterleben zu manifestieren.
"Dr. Kim? Krankenschwester Mina bittet um Ihre Anwesenheit im Patientenzimmer 4E."
Zwei Jahre ist es nun her, seitdem ich den Theorieblock hinter mir gelassen habe; den simplen Teil im ganzen Studiengang, würde ich pauschal behaupten.
Im vierten Jahr des Medizinstudiums habe ich zugesehen, wie viele meiner Klassenkameraden beschlossen haben, sich auf weniger anspruchsvolle Bereiche [z. B. Radiologie oder Dermatologie] zu spezialisieren, und sich um ihre Residenzen beworben haben. Ich war verblüfft, sodass ich Daten aus mehreren medizinischen Elite-Schulen sammelte und sah, dass der Trend derselbe war: Am Ende des Medizinstudiums konzentrierten sich die meisten Schüler auf "Lifestyle" Spezialitäten - diejenigen mit humaneren Stunden, höheren Gehältern und niedrigerem Druck; der Idealismus ihrer medizinischen Schulanwendung ist mild oder sogar verloren.Dr. Kim legte seinen frisch gemachten Kaffee zur Seite; die neue Kaffeemaschine sollte schließlich getestet werden, und folgte Yoongi bis ins Patientenzimmer. "Bericht", forderte er an, Yoongi währenddessen kramte in seinen Kopf nach gewünschten Informationen: "Der Patient schien keine Kontrolle über Motorik zu verfügen, Kommunikation war nicht aufzubauen."
"Habt ihr ihn diesmal angesprochen und nicht irgendetwas erfunden?", hackte Dr. Kim nach. "Nun, wir gehen davon aus, dass keine Möglichkeit bestand - Er hat nicht reagiert."
Genügend widmete sich der Stationsarzt der Tür zu, öffnete sie mit einem einfachen Zug und betritt das eintönige Zimmer. "Akte", brachte er heraus und trat näher an den Patienten, "Symptome?" "Stark geweitete Pupillen, Kontrollverlust der Arme und Beine, niedrige Körpertemperatur wurde entnommen, zusätzlich scheint er abwesend zu sein", listete die Krankenschwester auf und rückte sich die Handschuhe zurecht."Medikamente?" "Wurden verschrieben!", entgegnet Mina ihm sicher; sie kümmerte sich hauptsächlich um diesen Patienten und weiß am besten, welche Medikamente er zu sich nimmt. "Gegen Herzrhythmusstörungen wurde etwas verschrieben", stellte Dr. Kim fest, "Seine Medikamente erhalten jedoch Atropin."
Atropin ist ein Wirkstoff, der Einfluss auf das vegetative Nervensystem hat. Dieser Wirkstoff kommt häufig in Medikamenten gegen Magen-Darm vor. Fast alle stimulierenden und aufputschenden Substanzen -inklusive Medikamente - leiten zu Erweiterungen der Pupillen. Die Ursache für die Pupillenerweiterung liegt in der Stimulierung des Sympathikus: Er wird angeregt im Körper den Botenstoff Noradrenalin auszuschütten und dieser bewirkt am Auge dann die Erweiterung der Pupille.
"Was hat es nun mit seinem Kontrollverlust auf sich?", erkundigte sich Yoongi und steckte seine Hände in die Taschen seines Kittels. "Wir werden ein CT verordnen und schauen, was sich verändert hat", entschloss sich der Neurologe und notierte es schnell in die Akte, "Viertel nach acht im großen Saal."
"Wir sehen uns dann morgen, Jeon Jeongguk."
Trotz des Wissens, dass Ärzten in die Hand gelegt wurde, rätseln sie mit den Folgen der Zukunft.
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a/n
Das Kapitel kommt sehr spät, ich weiß >~<, nur war die Zeit etwas knapp. Wie ihr merkt, es ist etwas differenzierter als die anderen Kapitel. Mehr Rede? Ich bilde mir das wohl ein. Ich hoffe sehr, dass dieses Kapitel nicht völlig verfehlt ist.
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Lost In Dying
Fiksi Penggemar"Was macht das Leben sinnvoll genug, um die Entscheidung zu fällen, weiter leben zu wollen?" - Der Tod ist das Ende des Lebens, beziehungsweise das endgültige Versagen aller lebenserhaltenden Funktionsabläufe. [ d a r k...