交代勤務 - Schichtdienst

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Schichtdienst - bezeichnet eine Arbeitsgestaltung, bei der Arbeitnehmer nach einem bestimmten Zeitplan versetzt nacheinander an der gleichen Arbeitsstelle eingesetzt werden, sodass sie ihre Arbeit innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu unterschiedlichen Zeiten verrichten müssen.
Schichtarbeit birgt ein gegenüber der Arbeit zu regelmäßigen Arbeitszeiten erhöhtes gesundheitliches Risiko - insbesondere dann, wenn Nachtarbeit eingeschlossen ist. In vielen Ländern sind bei Nachtarbeitern deshalb ärztliche Kontrollen vorgeschrieben. Häufige mit Nachtschichtarbeit verbundene Erkrankungen sind Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Depressionen, Bluthochdruck, Herz- und Kreislauferkrankungen.

"Yoongi, du bist morgen für die Nachtschicht eingetragen. Traust du dir das alleine zu?", fragte Mina ihm, nachdem sie heute Mittag auf den Schichtplan geschaut hatte, "Ich werde dich nicht begleiten können, mir wurde frei geschrieben." Eine Unruhe spielte sich in den Augen der Krankenschwester wieder; sie begleitet Yoongi schon zwei Jahre lang; wechselte die Station mit ihm, sodass er eine Bezugsperson bei sich hatte, die ihm hin und wieder mal unter die Arme griff.

"Natürlich, Mina. Das wird bestimmt keine große Herausforderung."

Selbst die kleinste Welle könnte
einen großen Schaden ausrichten.
Selbst der längste Satz könnte wenig gehaltvoll sein.

"Das erleichtert mich sehr", antwortete sie auf seine überzeugte Aussage und händigte ihm die Unterlagen aus, "Das sind Anweisungen für Patienten, die sonst von mir betreut werden." "Meinst du, dass es notwendig ist?", entgegnete Yoongi ihr und griff nach den Papieren, "Ich erinnere dich an die Stationsführung, die vor zwei Tagen stattgefunden hatte."

Vor zwei Tagen wurde eine Stationsführung vom Leiter verordnet - jeder Krankenpfleger im Dienst soll mit jedem einzelnen Patienten bekannt gemacht werden; natürlich gehörte Yoongi auch dazu und wurde durch die breiten Gänge des Hauses geführt und mit Daten der Kranken zugefüllt. "Ich gehe davon aus, dass du die Informationen von letzter Woche nicht aufgenommen hast."

"Wir sind im Dienst, Mina. Natürlich merke ich mir die Symptome; Krankheitsbilder und verordneten Medikamente von jedem einzelnen Stationierten, sodass ich jederzeit-", listet der Betroffene jedes Detail auf bis die junge Krankenschwester kein weiteres Neuron mehr dafür aufwenden konnte und ihm den Satz mit einer Handgeste abschnürt.

Krankenpfleger sind dazu verpflichtet über die Patienten eine vollständige Auskunft geben zu können; darunter fallen die Erkrankung, die Therapieanwendung und weitere Möglichkeiten zur Behandlung, die Aufnahme des Patienten - in welcher Gemütslage sich der Kranke befand und wie der Prozess verläuft.
Besonders wichtig sind diese Details, wenn man im Schichtwechsel dem nächsten Dienst über die Patienten informieren muss. Der Pflegedienst teilt zu jedem einzelnen Patienten die wichtigsten und bedeutsamsten Angaben mit. Dennoch ist es nicht gestattet Angaben an dritte Personen weiterzuleiten.
Die Schweigepflicht verpflichtet Ärzte, ihre Helfer und sonstige Angehörige der Heilberufe dazu, alle Informationen, die sie aufgrund ihres Berufs über eine Person erfahren, für sich zu behalten.
Sie resultiert aus dem verfassungsmäßig geschützten Recht eines jeden auf informationelle Selbstbestimmung.

"Es sind Unterlagen, Yoongi. Die Neulinge im letzten Jahr wären dankbar umhergesprungen", verdeutlicht sie ihre anzuerkennende Hilfe, "Die Stationsführung wird jedes Quartal durchgeführt. Einmal eine Führung zu bekommen macht dich nicht zu einem Allwissenden." Einen gewissen Humor bringt jeder mit - ständige Auseinandersetzungen zwischen Pflegern sind keine Sonderfälle, sondern gehören zum Alltag hinzu. Nicht selten wird geplagt. Man habe die Kanüle nicht vorschriftsgemäß gesetzt, die Tabletten wurden nicht zeitlich verschrieben oder geliefert, Pfleger haben sich nicht auf Pausen einigen können und müssen demnach ohne Auszeit ihre Arbeit verrichten.

"Danke dir, Mina. Diese Unterlagen könnte ich in Zwischenfällen bestimmt gebrauchen", ließ Yoongi es nun sein und nahm die Geste dankend an. Den Papierstapel; Notizen über siebzehn verschiedene Patienten - darunter auch Spezialfälle; legte er sorgfältig auf seinen Schreibtisch im Personalraum ab. Der ganze Tisch war glänzend sauber geputzt; die Fächer wurden beschriftet und neu angeordnet; es lagen nun keine Stifte umher, diese wurden in einen Stifthalter gepackt, sodass niemand mehr auf denen ausrutscht, wenn diese mal auf den Boden liegen. Natürlich wurde diese Idee erst vor kurzem eingeführt. Mina schlendert allzu gerne im Personalraum herum, als würde sie vagabundieren und stolpert über den einen oder anderen Stift.

"Yoongi, Patientenzimmer 2E. Frau Choi bittet nach Ihnen"

Schnell eilte der Betroffene aus dem Raum; im Gang sauste er an einem Desinfektionsspender vorbei und entkeimte seine Hände auf dem Weg ins Zimmer Chois.
Frau Choi wurde vor mehreren Tagen entlassen, ihre Vitalwerte waren nach der Entbindung in kritischen Zuständen angelangt, arterielle Hypertonie stand vor der Operation fest. Als sie kurz darauf in die Station aufgenommen wurde, verschrieb man ihr ACE - Hemmer. Diese Tabletten hemmen die Bildung des Blutdruck steigernden Hormons Angiotensin II, das die Gefäße eng stellt. Durch eine Verminderung des gefäßverengenden Angiotensin II werden die Gefäße weiter und es kommt zur Blutdrucksenkung.
Man nahm sie allerdings vorgestern wieder auf und zurzeit besucht sie die Psychotherapie im Krankenhaus.

"Frau Choi, Sie haben nach mir gefragt?", gab der Krankenpfleger von sich ehe er das Zimmer betrat und die Frau betrachtet.

"Yoongi", hauchte sie leise, einzelne Tränen bahnten sich ihr Gesicht herunter; ihre Augen waren rot geschwollen, die Hände knebelte sie zusammen, "Hätten meine Kinder die Operation überlebt, wäre ich nicht allein..."

Frauen nehmen den Embryo meist schon ab dem ersten Schwangerschaftstest als ihr Kind wahr und bauen eine Bindung zu ihm auf. Und viele sehen nach einem Abort ihren Lebensplan scheitern, weil sie fürchten, dass sie niemals ein Kind bekommen können. Das trifft vor allem auf die Frauen zu, die erst spät schwanger werden. Wenn eine 38-Jährige ein ungeborene Kinder verliert, kann ihr niemand garantieren, dass sich ihr Kinderwunsch noch erfüllt. Besonders stark leiden Frauen, die in ihrem Leben schon öfter Verluste erfahren mussten: Wer zum Beispiel einen Elternteil verloren oder andere schmerzhafte Trennungen erlebt hat, bleibt besonders verwundbar. Eine Fehlgeburt kann aber auch starke Frauen aus der Bahn werfen, die sonst gut darin sind, Probleme zu meistern.

"Hätten meine Kinder diese Operation überlebt", fuhr sie fort und wischte sich mit ihren Handrücken die Tränen weg, "Hätte ich einen Sinn zum Leben gehabt."

Unser Körper arbeitet in Mechanismen, unabhängig vom Geist und vom Empfinden. Unantastbar von sterblichen Gewalten; das, was nicht funktioniert, zerstört sich - Apoptose.

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a/n
Nach Jahren update ich ein neues Kapitel. [Waren knapp zwei Monate, tut mir leid.] Ich kann nicht versprechen, dass in Zukunft öfters Kapitel erscheinen werden. Eventuell werde ich erst in den Sommerferien aktiv daran schreiben.

[UPDTAE: Natürlich habe ich es nicht geschafft und dieses Buch befindet sich auf meinem Friedhof]

Dieses Kapitel ist nicht das Beste, ich weiß. Hoffentlich gefällt es euch trotzdem! Fehlersuche beginnt, haha

Lost In Dying Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt