Verwirrung

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Die Sonne schien viel zu hell durch die Rolläden hindurch.
Delia rieb sich über die Augen und setzte sich im bett auf. Ein scharfer schmerz schoss ihr durch denkt Kopf.  Jedes Mal wenn sie einen Kater hatte, nahm sie sich dakach immer wieder vor nie wieder zu trinken. Tja. Irgendwie waren diese "nie wieder" ziemlich kurz.

Wie gewohnt tastete sie nach dem Glas Wasser welches immer auf ihrem Nachtkästchen stand, aber sie griff ins leere. Da war kein Nachtkästchen.
Schlaftrunken sah sie sich um.
Sie war in einem Zimmer mit hellblauen Wänden. Die Möbel waren in einem schönen hellbraun gehalten und die Fenster zierten weisse Vorhänge aus Spitze.

Delia überkam eine schlecht leute Vorahnung und sie sprang aus dem Bett, um ans Fenster zu laufen.
Ein Stein fiel ihr vom Herzen.
Sie hatte sich an die Nacht damals bei Vika erinnert.
Sie spürte einen kleinen stich in ihrer Brust.

Noch immer leicht in panik näherte sie sich der weissen Holztür und griff nach der Klinke.
Sie ließ sich problemlos öffnen.

Delia befand sich gegenüber einer Treppe die nach unten führte.
Laute Musik dröhnte hinauf und der Duft von frischem Brot lockte sie hinunter.

Einen Schritt nach den anderem setztend schlich sie die Treppe hinab. Erst jetzt bemerkte sie, das sie ein fremdes T-shirt am hatte.

Unten angekommen lauschte sie um fest zu stellen aus welcher Richtung die Musik kam uns folgte ihrem Gehör.

In der Küche erblickte sie ein Mädchen mit kurzen braunen Haaren in shorts und sport BH. Sie stand am Herd und hantierte mit etwas, was nach Eiern aussah.
Oder etwas was mal die Form eines Eies gehabt hatte.
In der Vergangenheit.
Anscheinend konnte sie nicht besonderlich gut kochen da überall Teile vom Ei waren.
Von ihren Händen rannte Eiweiss hinab und tropfte auf das Parkett. In ihrem Haaren waren Eidotter flecken zu sehen und ihr kompletter Bauch war mit eigelb verschmiert 
Kurz gesagt: es waren überall Ei-Reste außer wo sie sein sollten. Nähmlich in der Pfanne.

Delia beobachtete die Szene eine weile, beschloss aber dann etwas zu sagen.

>>Brauchst du Hilfe oder so?<<
Ihre Stimme war hoch und quietischig wie immer wenn sie das erste Mal einen Fremden anprach.

Das Mädchen ließ das Ei, wonach sie gerade gegriffen hatte und welches nocht ganz gewesen war, fallen. Es zerbrach auf dem Parkett und bildete eine weitere Ei-lacke neben den vielen anderen.

>>Seit wann siehst du mir schon zu?<<
In ihren leuchtenden Augen war ein fragender Ausdruck.

>>Hm<<
Das war alles was Delia herraus bringen konnte.

>>Also?<<

>>Nicht allzu lang. Warum bin ich hier?<<

>>Naja es ist eigentlich egal wie lang du da stehst. Mein Versagen sieht man mir wahrscheinlich innerhalb von zwei Sekunden an.<<
Die Fremde lachte und Delia bekam Gänsehaut.
>>Ich hab dich gestern auf gegabelt. Da stieg eine Party und du bist aus dem WC Fenster geklettert. Barfuß. Du bist in Richtung Wald gegangen. Oder eher gesagt getorkelt. Und dann habe ich dich bewahrt bekanntschafft mit dem Waldboden zumachen. Da ich keine Ahnung hatte wo du wohnst habe ich dich einfach zu mir mit genommen. <<

>>Oh..danke..schätz ich mal<<
Delia stirch sich verlegen eine Haarsträhne hinters Ohr.

>>Sagst du mir jetzt deinen Namen? Gestern konnte ich ihn nicht aus dir herrausholen.<<

>>Delia.. Und deiner?<<

>>Jade<<

Jade zwinkerte ihr zu und sah sich dann die Unordnung an.

>>Eigentlich wollte ich dir Frühstück machen, damit du etwas zum essen hast nach dem du aufwachst, aber wie du siehst...ist die Küche nicht ganz so mein Revier.<<

Jade blickte an sich hinab und sah Delia dann mit einem verschmitzen Lächeln an
>>Cornflakes?<<

>>Cornflakes!<<
Delia grinste Jade an und setzte sich an den Esstisch.
Jade brachte zwei Schüsseln und und besteck. Die Milch stand schon auf dem Tisch. Delia öffnete die Milch und wollte sie gerade in ihre Schüssel gießen, als Jade ihr Handgelenk festhielt und sie mit einem felehendem Gesichtsausdruck ansah.

>>Bitte sag mir...dass du die Milch nicht vor den Cornflakes in die Schüssel gießen wolltest...<<

Delia blickte Jade sie verwirrt an und zuckte mit den Schultern.
Jade ließ ihr Handgelenk los und griff sich ans Herz, als ob ihr da jemand gerade eine Kugel hineingejagt hätte.
>>Uff dieser Schmerz..wie kannst du mir das antun<<
Delia musste lachen und griff nach den Cornflakes.
>>Dann halt umgekehrt<<
Jade seufzte laut und murmelte etwas von Seelischen Schmerzen

***
>>Wie alt bist du?<<

Delia saß gegenüber von Jade und sah sie neugierig an.

>>18 du?<<

>>16.<<

Jade blickte auf die Uhr.

>>Es ist schon Nachmittag. Willst du dir nicht etwas anderes anziehen?<<

Delia gähnte nur und schüttelte ihren Kopf.

Vor einem Tag hätte sie nicht gedacht bei einer Wildfremden Person auf zu wachen und dann auch noch dort zu bleiben, aber überraschen der Weise fühlte sie sich bei Jade wohl.

Sie stand auf lief die treppe hoch und kletterte wieder ins Bett. Jade folgte ihr
Verschlafen blickte sie Jade an, aber plötzlich wich ihr alle Müdigkeit aus dem Körper.

Jade stand mit dem Rücken zu ihr.
Sie hatte ihr Top ausgezogen und suchte nun ein anderes aus ihrem Schrank herraus.
Delia bestaunte ihre Karamellfarbene Haut und sie verspürte den Drang, Jades Rücken entlang zu fahren.

Jade hatte ein hellgraues Shirt gefunden und drehte sich zu Delia um.
Als sie bemerkte das diese sie beobachtete, verzog sie ihren Mund zu einem halben Lächeln und ging auf Delia zu..

Das Glück Kommt Selten AlleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt