Grüner als das Immergrün

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Delia erschrak sich so sehr, dass sie ihren Ellbogen am Fensterrahmen verletzte. Blut floss in einem dünnem Rinnsal ihren Arm hinab und trofte zu Boden.
Sie drehte sich langsam um.

>>Jade..? Wie geht es dir? Wo bin ich..? Was ist das da draußen?<<

>>Ich weiss du hast viele fragen aber ich kann es dir nicht erklären..ich darf es dir nicht erklären..
In der Nacht wo du bei mir geschlafen hast, hätte ich eigentlich nach Hause gemusst. Zu meinen ähm angehörigen. Dort wo du geschlafen hast, war quasi mein ferien Lager. Ich gehe immer dann dorthin wenn ich einen klaren Kopf brauche. Ich hätte nach Hause gemusst, weil ich wusste dass in den nächsten Tagen das hier passieren würde. Das Problem war nur, das ich keine Fremden an diesen anderem Ort mit bringen darf und du in einem ziemlich schlechtem Zustand warst. Fremde in unserer gemeinsames Heim zu bringen, ist uns allen strengst untersagt. Sonst geschieht das, was jetzt mit dir geschehen ist..<<

Delia zitterte. Jade redete so, als wäre irgendetwas furchtbares un umkehrbares mit ihr passiert.

>>Jade. Wo. Bin. Ich.<<

Jade seufzte und rang mit sich. Regeln waren Regeln. Aber sie waren doch da um sie zu brechen oder..?

>>Du bist in Paris. 1793. Französische Revolution.<<

Delia sah Jade paar Sekunden lang schweigend an und begann dann zu kichern.
Aus dem kichern wurde ein Lachen und aus dem Lachen wurde ein krankhafter Lachanfall.
Jade sagte kein Wort sondern sah sie nur an.
Sie wartete bis Delias Lachen schwand und fügte dann ein "Ich meins ernst" hinzu.

Delia ging wieder zum fenster und blickte hinaus. Der Hof war immer noch da. Genauso riesig wie davor. Voll mit Menschen.
Entweder war das jetzt eine riesige Reinfall Party, extra für sie gemacht, oder Jade sprach die wahrheit.
Oh. Oder sie ist verrückt geworden und halluzinierte

>>Delia. Rede mit mir..ist alles okay?<<

>>Bring mich raus.<<

Delias Augen glitzerten. Geschichte war ihr Lieblingsfach und sie hatte sich immer ausgemalt wie es wäre in einer anderen Zeit geboren zu sein. Sie glaubte zwar immernoch nicht wirklich was sie hier sah, oder was ihr Delia erzählte wahr war, aber alles war besser als in diesem Zimmer zu sitzen und von Zweifeln zerfressen zu werden.
Angenehm überrascht von Delias Reaktion bot Jade ihr die Hand an und Delia nahm sie an.
Jade stellte fest wie wie weich Delias Haut war.

Samtweich...

Es war als wäre die Zeit kurz stehen geblieben und Delia blickte in Jades smaradgrüne Augen. Emotionen spiegelten sich in diesen Augen wieder.
Besorgnis.
Angst.
Wut.
Und noch etwas anderes was Delia nicht deuten konnte. Sie verlor sich in Jades Augen. Ihr Atem ging stockend und ihr Herz drohte erneut zu explodieren.
Delia bemerkte wie Jades Blick auf ihre Lippen fiel und sie konnte nicht anderst als selber auf Jades Lippen zu blicken.
Ihre Lippen sahen so weich aus...
Delias verlangen Jades Lippen auf die ihren zu spüren wurde immer grösser und sie biss sich auf die Lippe.
Jades Griff um ihre Hand wurde fester und Delia spürte Jades andere Hand auf ihrer Hüfte,um  sie so näher zu sich ziehen.
Nur noch Centimeter entfernten ihre Gesichter von einander. Delias Haut glühte.
Jade beugte sich langsam, als geschiehe alles in Zeitlupe zu Delia hinab und trennte somit den Abstand zwischen ihnen.
Ihre Lippen trafen auf Delias und es war als würde etwas in ihrem Körper explodieren.
Jade öffnete einen spaltbreit ihre Augen und beobachtete Delia.
Delias Lieder waren geschlossen und sie sah einfach zauberhaft aus. Ihre helle, fast schon weisse Haut war klar und von einer leichten röte überzogen.
Jade schloss erneut ihre Augen und löste sich.
Sie hatten die Stirn aneinander gelehnt und schwiegen.
Delia sah auf und blickte in Jades Augen. Das klare Hellblau ist eine gute Spur dünkler geworden und ihre Wange wurde jetzt wo sie in Jades Augen sah, noch ein bisschen röter.

Diesmal stellte sich Delia auf Zehnspitzen, legte ihre arme um Jades Schultern und näherte sich ihr.
Jades Hände packten ihre Hüfte fester und Jade zog sie wieder an sich. Ihre Lippen fanden erneut die von Jade und Delias Hände umfingen Jades Gesicht.
Dieser Kuss war leidenschaftlich.
Gefühle wurden wiedergegeben von beiden Seiten die sie längst verloren geglaubt hatten..
Erneut löste sich Jade und lächelte Delia ausser Atem an. Sie strich eine Haarsträhne die Delia ins Gesicht fiel ihr hinters Ohr und räusperte sich.

>>Du wolltest raus..?<<

Delia schien ihre Frage nicht gehört zu haben. Sie sah Jade nur an, als ob sie etwas sehen würde was sie noch nie gesehen hatte. Jade nahm Delias gesicht zwischen ihre Hände und fragte nochmal.

>>Delia. Du wolltest doch raus?<<

>>J-ja<<

Delia machte einen Schritt nach vorne und stolperte prompt. Jade fing sie mit einer Hand auf und lachte.

>>Okay so dringend müssen wir jetzt wieder auch nicht raus<<

Delia errötete erneut und strich ihr Kleid glatt.
Sie blickte Jade noch Mal ins Gesicht und überschritt dann die Türschwelle und fing an die unzähligen Treppenstufen hinabzuschreiten um dann ins
freie zu gelangen...

Das Glück Kommt Selten AlleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt