Kapitel 18 -erschlagen mit Arbeit und Geiselnahme?-

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Also was machte ich jetzt? Genau ich ging in das Café Poirot, dass nach einem abgehalfterten Detektiv aus einem abgehalfterten Roman (eigentlich waren sie sogar sehr gut geschrieben, aber ich wollte halt Amuro gerade einfach nicht sehen und ließ daher meinen Frust an etwas aus, dass nicht widersprechen konnte). Im Café angelangt, stellte man mir direkt an einem riesigen Tisch, etwas zu essen und eine Kanne Kaffee hin, der frisch extra für mich aufgebrüht wurde, während die Kaffeemaschine heiß lief, für eine zweite Kanne. Amuros blaue Augen strahlten als er mich sah und bevor ich auch nur einen Fuß hineingesetzt hatte, hatte er mich bereits in seine Arme geschlossen und schon fast in der Umarmung zum Tisch geschleifte.

Ich hätte wirklich bei meinem Nein bleiben sollen dachte ich, als ich Platz nahm, mir die erste Tasse Kaffee zu Gemüte führte und ein tiefes seufzen der Verzweiflung meine Lippen verließ. Ich saß zwar auf der Bank in der hintersten Ecke des Cafés, doch konnte ich die blicke von Amuro förmlich auf meiner Hut spüren, als ich anfing mit meine Fingern auf die Tastatur zu hämmern und alle Fälle der letzten 2 Jahre ob aufgeklärt oder nicht in ganz Japan durchzugehen um eine Gemeinsamkeit zu finden, die angeblich einen Killer der Organisation mit verschiedenen unbekannten Morden in Verbindung brachten. Das würde sehr, sehr lange dauern, dachte ich mir, als ich herzhaft in mein Sandwich bis und Gedanken verloren in die Gegend starrte, bis einige meiner Programme, durchgelaufen waren, die ich auf einer geheimen Cloud gespeichert hatte. Dabei bekam ich nicht einmal mit, dass ich Amuro anzustarren schien. Erst als mich eine ziemlich nervige Stimme, eines mir völlig unbekannten Mädchens aus meinen Gedanken riss, die sich lautstark darüber zu wundern schien, wie man nur, einen Typen so angaffen konnte, begriff ich verwirrt, wohin ich die ganze Zeit gesehen hatte.

Meine Augen genervt verdrehend, machte mir mein Laptop mit einem Signalton klar, dass es weiter gehen konnte, also fing ich an. Dabei die Blicke der anderen Gäste und auch die Versuche von Amuro, während der warte Zeiten entstehenden Pausen ein Gespräch anzufangen (vermutlich hatte er einfach ein schlechtes Gewissen) ignorierend, konzentrierte ich mich allein auf meine Aufgabe und meinen Grundbedürfnissen.

Irgendwann bemerkte ich wie meine Glieder steif wurden und mein Rücken von der Bank anfing zu schmerzen, auch Blondie schien es zu bemerken, was nicht sonderlich schwer war, da ich diverse Verrenkungen vorführte und keine Minute mehr stillsitzen konnte. Plötzlich stand er vor dem Laptop, schlug ihn zu, schnappte sich meine Sachen und die benötigten Unterlagen und ging in den hinteren Bereich des Cafés, das einem gemütlichen kleinen Wohnzimmer glich und legte alles auf den Couchtisch, während ich nur zögerlich folgte und mich nicht mal aufs Sofa zu ihm setzen wollte, worauf er sich fallen ließ.

Vermutlich meinen Gedanken erraten, griff er nach meinem Handgelenk, zog mich zu sich, wobei ich stolperte und das Gleichgewicht verlor und dabei zwischen seinen Beinen landete. Langsam schlangen, sich seine arme um mich und sein Kinn legte er auf meine Schulter ab, während er mich in dieser Umarmung weiter festhielt, konnte ich ein geflüstertes „Danke" vernehmen, ehe er etwas lauter wurde.

A: „Warum warst du gestern mit diesem Subaru im Kino?"

Perplex darüber, dass er wusste, mit wem ich im Kino war, hätte mich fast vergessen lassen, dass er gar nicht wusste wer Subaru in Wirklichkeit war.

J: „Warum nicht?"

A: „Du stehst doch gar nicht auf solche Filme"

J: „Woher willst du bitte wissen, worauf ich stehe?" An der Stelle wo gerade noch sein Kinn gelegen hatte, bettete er jetzt seine Stirn und seufzte resigniert aus.

A: „Warum müsst ihr immer so kompliziert sein?"

J: „Wieso wir? Ich sitze hier allein und ich bin nicht kompliziert" wollte ich bereits ein Streitgespräch anfangen, als seine Arme sich von meinen Körper lösten und auch seine Stirn nicht länger meine Schulter berührte. Stattdessen fingen seine Hände an kreisende und wohltuende Bewegungen auf meinen verspannten Rücken auszuführen und ein wohliges gurren, das verdächtig nach einer Taube klang entrann meiner Kehle.

An diesem Abend arbeitete ich noch lang, bis ich endlich einem Durchbruch schaffte. Erschöpft überließ ich Amuro, der auf dem Sofa neben mir in einer sitzenden Position eingeschlafen war und begab mich aus dem Dunkeln Café in die noch dunklere Straße auf dem Weg zur....

Weiter kam ich mit meinem Gedanken gang nicht, denn ich wurde direkt vor der Detektei Mori niedergeschlagen und anscheinend auch verschleppt, denn das nächste was ich mitbekam, war das rauch unter einer Türspalte hervor quoll und die Hitze, die den Raum (ich glaube ich war in einer verdammten Abstellkammer gefesselt und geknebelt) umgab und mich regelrecht kochte.


Ein Leben mit Akai und Bourbon ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt