Kapitel 3

11.7K 54 1
                                    

Als ich beim Fitness Studio ankomme, ist Lara schon da. Sie umarmt mich intensiv und schaut mich etwas besorgt an.
„Alles ok?"
„Erzähl ich dir drinnen, ich muss jetzt nur wirklich Dampf ablassen.", sage ich kochend und gehe vor in das Gebäude.
Wir tauschen schnell unsere Alltags Kleidung gegen Sport Kleidung und machen uns dann ans Aufwärmen.
Ich schalte das Laufband gleich einige Stufen höher und Lara mustert mich schon wieder mit diesem besorgten Blick.
„So schlimm?"
„Du hättest ihn erleben müssen.", sage ich schwer atmend.
„Wie überlegen er sich gefühlt hat, als wäre ich ein Haufen Dreck. Ich bin seine Kundin verdammt nochmal. Und dann besitzt er auch noch die Frechheit, mir vorzuwerfen, etwas von ihm zu wollen.", erzähle ich weiter und spucke den letzten Teil schon fast.
„Naja, er ist schon heiß.."
„Lara!"
„Ich weiß, das ist nicht hilfreich. Aber es ist doch so!"
Ich ziehe nur eine Augenbraue hoch und schaue genervt auf meinen Monitor am Laufband. Dann lache ich leicht und schaue Lara wieder an.
„Das ist leider wirklich so. Wenn er schon so scheiße ist, könnte er doch wenigstens auch noch hässlich sein. So macht es mir die Sache echt nicht leichter."
Lara lacht laut mit.
„Gönn dir."
Ich stoße sie lachend in die Seite und greife dann schnell zu ihrem Monitor und stelle ihr Laufband gleich einige Stufen höher.
Der Anblick ihres verschwitzten Gesichtes, während sie versucht, mitzuhalten, bringt mich nur noch mehr zum Lachen.

Nach der ausgiebigen Fitness Session gehen wir einfach über die Straße zu einer Eisdiele und holen uns zwei Milchshakes.
Ich Vanille und Lara Schoko.
Wir steigen dann wieder samt Milchshake in meine Limo. Diese lässt Lara bei ihrem Haus raus. Wir verabschieden uns und mein Chauffeur fährt mich weiter zur Villa.
Schon auf der Einfahrt erkenne ich das Gesicht von Taylor im Garten.
Er steht gerade oberkörperfrei vor einer Hecke und schneidet diese mit einer Gartenschere zurecht. Ich gebe Michael, dem Chauffeur, ein Zeichen, einfach kurz hier zu parken. Dieser folgt meinen Anweisungen und steigt dann schon mal aus. Ich setze mich so hin, dass ich Taylor gut im Blick habe.
Jetzt habe ich die einmalige Chance, dieses wunderschöne Wesen zu beobachten, ohne dabei von seinem frechen Mundwerk gestört zu werden.
Taylor sah wirklich sehr gut aus. Er hatte einen gut definierten Bauch, muskulöse Oberarme und Wangenknochen, an denen man sich bestimmt schneiden könnte.
Auf einmal wendet er seinen Blick grinsend in meine Richtung und ich meine, er schaut mir genau in die Augen. Ich schüttle ungläubig meinen Kopf, da die Fensterscheiben der Limo so getönt sind, dass man nicht hinein schauen kann. Als ich meinen Blick wieder auf ihn richte, schaut er bereits weg.
Ich schlürfe also noch meinen Milchshake leer, während ich ihn noch eine Weile beobachte. Er hat einige Tattoos am Oberkörper, besonders an den Armen. Er hat leichte Bartstoppeln und zerzauste Haare.
Ich atme einmal tief durch und steige dann aus der Limo, nehme mein Telefon an mein Ohr und imitiere ein Gespräch, um noch deutlicher zu machen, dass ich ihn gerade nicht 10 Minuten lang angestarrt habe.
Ich gehe dann, ohne ihn zu beachten, zum Eingang der Villa. Dort werde ich vom Chef-Gärtner angehalten. Ich ‚lege auf' und schaue ihn erwartend an.
„Ms.Cooper? Die neuen Fensterscheiben sind jetzt da. Die ungetönten waren ein Fehlkauf, ich werde sie gleich wechseln."
Ich nicke nur starr und schaue dann geschockt zu Taylor rüber, der das Gespräch mitbekommen hat. Er grinst nur und zieht eine Augenbraue hoch, was verdammt heiß aussieht. Ich beobachte noch einige Momente seine ausgeprägte Rückenmuskulatur, bevor ich mich wieder umdrehe zur Tür.
„Hey, Ms.Cooper!", ruft er, wobei er meinen Namen sehr langsam und sarkastisch ausspricht.
Ich hebe als Antwort nur meinen Kopf.
„Du sabberst schon wieder.", sagt er grinsend und deutet wieder auf deinen Mund.
„Das ist Vanille Milchshake!",rufe ich zornig und werfe den leeren Becher nach ihm.
Taylor hat sich aber bereits Kopfhörer ins Ohr gesteckt und schnitt weiter grinsend die Hecke.
Ich stampfte hoch in mein Zimmer und boxte
dort gegen meinen Bettpfosten. Bei jedem Schlag fluche ich so vor mich hin.
„Arschloch! Wichser! Idiot! Egoist! Penner!", schrie ich.
Auf einmal steht hinter mir Taylor in seinem Garten Outfit.
„Traummann, Model, Gott..", fügte er grinsend hinzu.
Ich drehe mich hochrot zu ihm um.
„Was? Folgst du mir jetzt etwa?"
„Ich wurde geschickt, weil man sich Sorgen um die Stabilität deines Bettes macht. Man hat unten so ein Donnern gehört."
Leicht verlegen schaue ich zu der Delle am Bettpfosten.
„Jetzt muss ich dein Bett reparieren."
Bei diesem Satz kommt Taylor mir gefährlich nah. Ich kann schon seinen warmen Atem spüren. Er wechselt seinen Blick immer wieder zwischen meinen Augen und meinen Lippen. Dann kommt er nah an mein Ohr.
„Wir wollen ja nicht, dass man uns sonst unten hört."
Ich verstehe sofort, was er meint und ich kann ihn quasi Grinsen spüren.
Als er dann kurz vor meinen Lippen ist, schließe ich schnell atmend meine Augen. Er kommt nah, sehr nah und entfernt sich dann auf einmal um ein paar Schritte nach hinten. Ich schaue ihn fragend an.
„Das ist dafür, dass du einen Milchshake nach mir geworfen hast.", sagt er seelenruhig grinsend und geht an mir vorbei zu meinem Bettpfosten. Ich will etwas erwidern, sage dann aber einfach Garnichts und verlasse schnell den Raum.
Was macht dieser Mann mit mir?

VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt