Kapitel 4

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Am nächsten Morgen werde ich unsanft wach gerüttelt. Ich mache ein Auge leicht auf und blicke direkt in die von Taylor.
Sofort schließe ich mein Auge wieder und drehe mich weg.
Taylor stöhnt genervt auf und dreht mich zu ihm, um dann mit beiden Händen in meine Wangen zu kneifen und sie noch viel unsanfter zu schütteln.
Bei der Vorstellung meines Anblickes setze ich mich sofort ruckartig auf.
„Valerie hat mich besser geweckt.", motze ich ihn an und steige aus dem Bett.
„Wo sind meine Hausschuhe?", frage ich verwirrt als ich direkt auf den kalten Boden aufkomme.
„Was weiß ich?", grummelt Taylor lediglich und geht aus dem Zimmer.
„Es ist deine Aufgabe, das zu wissen!", rufe ich ihm hinterher und tippe dann auf Zehenspitzen durch das Zimmer bis zum Balkon. Ich öffne wie jeden Morgen die Vorhänge und springe dann quasi zu meinem Kleiderschrank, da es dort statt Fliesen Teppich gibt. Ich schaue an die Puppe, an der normalerweise mein Outfit hängt.
Ich verdrehe genervt die Augen, weil Taylor auch das vergessen hatte. Naja, vielleicht ist es auch besser so. Ich weiß wirklich nicht, ob ich Taylor an meine Kleidung lassen will.
Ich entscheide mich also einfach für eine einfache Jeans, ein schwarzes Shirt und schwarze Sneaker. Wie jeden Morgen folgt dann Concealer, Mascara und Lipgloss, bevor ich mich auf den Weg in die Küche mache.

In der Küche hoffe ich darauf, dass Taylor wenigstens diese Pflicht erfüllt hat.
Und tatsächlich: Vor mir steht ein Spiegelei auf einen Toast mit Avocado. Ich blicke anerkennend zu ihm hinüber.
„Was? Ich kann kochen."
„Das ist mir schon klar. Nur hatte ich eher wenig Hoffnung, nachdem du deine ersten Pflichten schon nicht erfüllt hast.."
„Hausschuhe platzieren und Kleidung heraussuchen zählt für mich nicht zu Pflichten. Ich koche, mache sauber und repariere. Mehr braucht man doch nicht."
Ich verdrehe nur die Augen und beiße in mein unerwartet gut schmeckendes Toast.
„Doof nur, dass ich die Kundin bin und ich das sehr wohl als Pflicht ansehe. Es trägt zu meinem Comfort und Wohlbefinden bei.", sage ich falsch lächelnd.
„Wenn sie meinen, Ms.Cooper..", sagt er nur, wobei er meinen Namen wieder so übertrieben sarkastisch betont. Er stellt mir noch einen Kaffee hin und geht dann weg.
„Ich trinke keinen Kaffee!", rufe ich ihm hinterher.
„Würde deiner Morgenstimmung vielleicht beipflichten!", ruft er zurück bevor er in seinem Gästezimmer verschwindet.
Ich seufze und gehe los.
Gerade als die Limo von der Einfahrt fahren will, reißt Taylor die Tür auf und springt herein.
„Was soll das?"
„Falls du es vergessen hast, ich muss auch zur Schule, Schätzchen."
Achja.
„Nenn mich nicht Schätzchen."
„Ich kann dir auch gerne andere Namen geben, mir fallen da viele passende ein..", sagt er während er mich mit lüsternem Blick mustert.
Ich imitiere ein Kotzen und Taylor lacht.
Ich steige ins Lachen mit ein.
Danach herrscht einige Minuten Stille.
„Hör zu, ich werde noch einige Zeit mit dir zu tun haben müssen. Einigen wir uns auf Frieden?", fragt Taylor während er mir die Hand lächelnd entgegen streckt.
Ich setze zu einem Handschlag an, ziehe dann aber im letzten Moment weg.
„Oh, schade, wir sind da. Nächstes mal vielleicht, Schätzchen.", sagte ich ironisch und betonte das letzte Wort.
„Dann eben nicht. Du wirst noch sehen, was du davon hast!", ruft er mir hinterher.
Ich laufe so schnell es geht in den Klassenraum, um nicht neben ihm gehen zu müssen.
Ich setze mich hin und sofort bemerkt Lara meinen müden Blick.
„Alles ok?"
„Jaja, schlecht geschlafen.", sage ich knapp und beobachte dann Taylor, wie er rein kommt.
Er zwinkert mir zu und geht auf seinem Weg zum Platz mal wieder extra nah an mir vorbei, sodass ich erneut den himmlischen Duft seines Aftershaves einatmen kann.
Ich schließe kurz die Augen um das zu genießen.
Es ist wirklich göttlich.
Hinter mir höre ich ein Räuspern und dann spürte ich einen warmen Atem in meinem Nacken.
„Gefällts dir, Schätzchen?", hauchte er in mein Ohr.
Ich biss mir nur verlegen auf die Unterlippe und hörte daraufhin ein siegessicheres Lachen.
Dieses Spiel kann ich auch spielen.
Und zwar sehr gut.
Besser als er.

Den ganzen Schultag verbrachte ich damit, mir einen Plan auszudenken und als wir dann endlich wieder in der Limo sitze für den Rückweg, wende ich ihn stolz an.
„Weißt du, obwohl ich dein Friedensangebot abgelehnt habe, heißt das nicht, dass wir nicht trotzdem Freunde sein können. Oder so."
Ich setze mich seitlich hin und pushe meine Brüste stark.
Ich habe seine volle Aufmerksamkeit.
„Naja, du bist heiß. Ich bin heiß. Wir könnten so einiges zusammen treiben.", sage ich in verführerischem Ton und fahre mit einem Finger seinen Arm auf und ab.
Er schaut mich lüstern, aber auch verwirrt an.
„Woher der plötzliche Meinungswechsel?"
„Ich habe einfach erkannt, dass ich gegen dich und deinen Charme keine Chance habe.", log ich Grinsend und mustere ihn dabei aufreizend.
Dann schwinge ich mich ruckartig mit einem Schwung auf seinen Schoß und nehme seinen Kopf in beide Hände. Ich beuge mich zu seinen Hals und fange an, kleine Küsse zu verteilen, während ich anfange mein Becken leicht an seinem zu reiben.
Ihm entfährt ein Zischen und er legt beide Hände an meine Oberschenkel.
Ich grinse, es klappt.
Ich ziehe seine Hände hoch zu meinem Arsch und ich kann ihn grinsen spüren.
Ich arbeite mich um seinen ganzen Hals, aber nie zu doll, um keinen Knutschfleck zu hinterlassen. Dann knabbere ich an seinem Ohr und flüstere Dinge, die wir alle machen könnten, sobald wir hier raus kämen.
Ich bemerke zwischendurch immer mal wieder ein leichtes Stöhnen und dann regt sich endlich etwas in seiner Hose. Ich mache noch kurz weiter, bevor ich prüfend aus dem Fenster sehe.
Ich komme seinen Lippen sehr nah und setze mich dann ganz kurz vor unserem ersten Kuss von ihm herunter.
„Oh, wir sind da. Naja. Schade."
Ich öffne die Tür und steige aus, beuge mich aber noch einmal zu ihm herunter.
„Das mit dem Freunde sein könnten wir auch eigentlich ganz lassen.", sage ich abschließend und gehe dann zum Eingang und warte ab, was er tut.
Nach 5 Minuten stillem Sitzen, ruft mein Vater ihn zur Hilfe im Garten und er ist gezwungen, auszusteigen.
Taylor steigt mit hochrotem Kopf und einer Jacke vor seiner Hose aus dem Auto. Mein Vater mustert ihn mit hochgezogenen Augenbrauen.
„Ich würde sie bitten, die Jacke zu entfernen, aber das erspare ich mir. Reißen sie sich in Zukunft mit ihren Drängen zusammen. Besonders in Gegenwart meiner Tochter."
Ich grinse ihn ein letztes Mal frech an, wofür ich einen vor Wut kochenden Blick erntete, und gehe ins Haus.

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