Kapitel 13

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Nach dem Essen ging ich hoch in mein Zimmer.
Max lag auf seinem Bett und schlief.
Er hat sich bedankt, dass ich aufgeräumt hatte, da Lucas ihm schon die Hölle heiß gemacht hatte.
Lucas ist sowas wie der Vater von den dreien, und nun auch von mir.
Er passte immer auf alles auf.
Ich saß an meinem Schreibtisch und machte Hausaufgaben, die wir heute aufbekommen hatten.
Währenddessen hörte ich Musik über AirPods.
Als ich fertig mit Bio war, was nach 30 Minuten der Fall war, nahm ich alle Bücher und Hefte vom Tisch um sie in Max und mein Regal zu legen. Während ich alles schön stapelte, hörte ich gerade ,Giant'.
Ich liebte das Lied.
Ich ging zurück zum Schreibtisch und schaute auf meinen Stundenplan.
Morgen hatte ich Mathe, Sport, Physik und Musik.
Alles Fächer, in denen ich gut war.
Ich lief zum Regal und holte das Mathesach. Wer weiß, wie weit die hier in England waren mit dem Stoff...
Ich nahm das Buch und meinen College Block und tanzte zum Schreibtisch. Als ich gerade einen meiner selbst beigebrachten choreos tanzte, umfasste mich eine Hand an der Hüfte und zog mich an einen Körper ran.
Erschrocken fiel ich fast hin, doch Jason fing mich auf.
,,Achtung Prinzessin, hinfallen tut weh."
,,Ja, wegen Dir BIN ich fast hingefallen!"
Er grinste und zog mir einen AirPod raus, um ihn selber zu benutzen.
,,Ah, Sucker. Eins meiner Lieblingslieder."
Er nahm meine Hand und zog mich in die Mitte des Raums, während Max im gleichen Zimmer schlief.
,,Mach dich Locker und Tanz mit mir"
Er wirbelte mich einmal im Kreis und machte dann ein paar Schritte.
Es sah cool aus.
Ich machte mit.
Wir tanzten, bis das Lied zu Ende war.
Lachend saßen wir dann auf meinem Bett.
Ich legte mich hin und streckte meine Hände nach oben.
,,Wieso kannst du so gut tanzen? Ich dachte immer, Tanzen wäre Mädchen Sache."
Er kitzelte mich am Bauch, der freigeworden war, als ich mich gestreckt hatte.
Ich lachte und krümmte mich zusammen. Er zog seine Hand weg und lächelte.
,,Ich hab früher Tanzunterricht genommen. Meine Mom hat mich angemeldet, aber als sie gestorben ist, hab ich aufgehört."
Er schaute aus dem Fenster.
Ich wusste nicht, das er seine Mutter verloren hatte, aber ich sah dass er sie vermisste und gerade an eine Erinnerung dachte.
Ich stand auf und holte mein Handy. Als ich mich wieder neben ihm setzte, lehnte ich mich an die Wand, mit einem Kissen dazwischen.
Er machte es mir nach.
,,Ich zeig dir mal ein paar Bilder."
Ich öffnete mein Handy und ging auf Galerie.
Während ich nach oben scrollte, fiel mir auf, dass ich mal meine Galerie ausmisten sollte.
Als ich bei den richtigen Bildern war, klickte ich drauf.
Das Erste Bild zeigte ein Bild von mir und meiner Mutter in unserem Haus. Zwischen uns unsere Katze.
Sie wurde überfahren.
Ich zeigte ihm das Bild.
,,Das ist meine Mutter und unsere Katze Jessie."
Er schaute das Bild und dann mich an.
,,Deine Mutter ist echt hübsch. Und deine Katze auch! Ich liebe Katzen."
Wenn man vom Teufel spricht.
Genau in dem Moment kam Lisa rein.
,,Lisa, komm her Süße" rief er sie zu sich.
Sie sprang auf mein Bett und setzte sich auf Jasons Schoß, wo sie sich zusammen rollte.
Er streichelte sie, während er über den Bildschirm wischte und sich die weiteren Bilder anschaute.
Das nächste war ein Bild von unserem Haus.
Mit großen Augen wischte er weiter.
,,Wow, Ihr hattet aber ein großes Haus!"
Ich nickte.
,,Meine Mutter war reich. Jetzt hab ich das ganze Geld. Deswegen kann ich, wenn wir shoppen gehen, auch mir was Kaufen."
Er nickte.
,,Morgen Nach der Schule. Sonst muss ich die ganze Zeit irgendwelche hässlichen Sachen anziehen."
Wir lachten.

Nach einer weiteren Stunde Bilder zeigen und Musik hören war mein Akku leer.
Ich stand auf und steckte mein iPhone zum Laden.
,,Jetzt muss ich aber Mathe machen. Vielleicht muss ich was nachhollen"
,,Wieso den, was hattest du den letztens für ein Thema?"
Ich zählte alle Themen auf, die ich dieses Jahr Schon hatte.
,,Wow, so weit sind wir noch nicht mal."
Jetzt war ich erleichtert.
Das ist aber auch der einzigste Moment, in dem ich dankbar für das deutsche Schulsystem war.
,,Gut, dann muss ich doch nichts machen."
Ich schaute auf die Uhr.
,,Schon 18 Uhr?!"
Ich schaute geschockt zu Jason, der mit den Schultern zuckte.
Kopfschüttelnd ging ich zu Max und weckte ihn.
,,Max! Wach auf du faule Sau! Wir machen jetzt essen!"
Max murmelte irgendetwas unverständliches und drehte sich nochmal um.
Als er sich nicht rührte, während ich an seiner Schulter rüttelte, winkte ich den lachenden Jason zu mir heran und zusammen gingen wir ins Badezimmer.
Ich nahm den Putzeimer, der unterm Waschbecken stand, und füllte ihn zur Hälfte mit eiskaltem Wasser.
Jason, der erkannte was ich vor hatte, grinste und nahm den Eimer.
Wir gingen leise zurück zu Max seinem Bett.
,,Max! Wach auf!" rief ich.
Bitte, Rühr dich nicht! Fügte ich in Gedanken hinzu.
Als er sich nicht bewegte, nickte ich Jason zu.
Dieser kippte den Eimer über Max aus.
Max sprang aus dem Bett und stand in tropfenden Klamotten da.
Jason und ich lachten uns halb tot und ich machte schnell ein Foto von der Ladestation aus.
Max funkelte uns wütend an und verschwand im Badezimmer.
Den Eimer nahm er mit.
,,Schnell runter, bevor er mit einem vollen Eimer kommt." rief Jason und zusammen rannten wir runter.
Immer noch lachend setzten wir uns aufs Sofa.
Als wir uns halbwegs beruhigt hatten, sahen wir uns an.
,,Wie konnten wir uns am Anfang nicht leiden?"
Jason lachte wieder los.
,,Ich weiß es selber nicht!"

Forever Badboy?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt