Changes (H.S)

Ꮬ Chapter Two Ꮬ

Lautes Gefluche und Gestöhne lies mich aufwachen. Mit Schwung sprang ich auf und lief zu den Duschkabinen. Ally vergnügte sich wahrscheinlich gerade mit einem wildfremden Typen den sie in irgendeiner Bar abgeschleppt hatte. Ein leichtes Ziehen ,das von meinen Fingerknöcheln ausging, lies ich auf meine Hände starren. Fuck, meine Fingerknöchel waren total verkrustet und getrocknetes Blut befand sich auf meinen Handflächen und Fingern. Fluchend über meine eigene Dummheit stellte ich das Wasser der Dusche eiskalt ein und entkleidete mich zügig. Das Ziehen verwandelte sich in ein Brennen, als ich mich unter der Dusche befand. Mit sanften Kreisbewegungen wusch ich mich und lies das kalte Wasser ,das sich mittlerweile rot gefärbt hatte, den Schaum wegwaschen. Das Gestöhne verwandelte sich in Geschrei und verstummte dann. Zögernd trat ich aus der Duschkabine und griff nach einem großen Schwarzen Tuch, um meinen nassen Körper zu trocknen. Mit nichts weiter als dem Handtuch tapste ich leise die Stufen in den zweiten Stock hinauf. Mein Puls beschleunigte sich ein klein wenig als ich Gekicher aus Allys Schlafzimmer hörte. Schnell lief ich in mein Zimmer und sperrte die Tür hinter mir ab. Meine Haare klebten mir im Gesicht und ich strich sie genervt weg. Manchmal frage ich mich warum ich nicht einfach ein normales Selbstbewusstsein hatte. Sie sagen ich bin fett, aber ich esse doch ohnehin nichts mehr ! Sie sagen ich bin dumm, aber ich habe nur gute Noten. Sie sagen vieles, wissen nichts aber denken sie daran ob es vielleicht anderen wehtut ? Nein, sie machen dich immer und immer weiter nieder. Wut flackerte in mir auf und ließ mich ein Loch in meine Wand schlagen. Ich lief zu meinem Kleiderschrank und holte mir meine Schlafkleider raus. es bestand aus bauchfreiem Top und kurzer Schlafshorts. Nicht mal Ally bekam mich so zu sehen. Natürlich möchte ich mich ändern, aber mir fehlt das Selbstbewusstsein dazu. Es war 4 Uhr Morgens und ich wusste das heute Freitag ist. Schnell tauschte ich die Schlafklamotten in eine Jogginghose, ein eng anliegendes Top und Nike free.

In diesem Aufzug polterte ich die Treppe runter und riss die Haustür auf. Schnell ließ ich sie wieder zuknallen und lief dann in die drei Meilen in den Park ohne Pause zu machen. Im Park band ich meine Haare zu einem Pferdeschwanz und ließ mich auf eine Bank fallen. Mein Blick wanderte langsam durch den Park. Es war dunkel aber warm. Müde schloss ich meine Augen und lehnte meinen Kopf zurück. Plötzlich hörte ich Geschrei und kurz darauf ertönte ein Schuss. Ich riss meine Augen auf und hörte Stimmen die immer lauter wurden. Panisch sah ich mich um und kletterte kurzerhand auf einen Baum und versteckte mich im Geäst. Eine Hand presste ich auf meinen Mund um nicht zu schreien und die andere umklammerte den Baumstamm.

"...Wenn dieser Penner nicht so dämlich gewesen wäre würde er noch Leben. " die Stimme war dunkel und rau. 'You don't say ?' dachte ich mir und verdrehte meine Augen. Die Stimmen machten sich weiterhin lustig über den Typen den sie umgebracht haben. Langsam wurde es mir zu blöd und ich verlagerte mein Gewicht ein kleines Bisschen. Der Ast knackte und ich riss meine Augen auf. Bitte, bitte lass sie das überhört haben. "Was war das ?" fragte eine weitere Stimme die ich nicht zuordnen konnte. "Schau mal bei dem Baum da nach. Vielleicht ist dort wer. " Langsam kletterte ich höher bis ich am vorletzten Ast angekommen war. Das leise Klacken, wenn eine Waffe entsichert wurde, versetzte mich in Panik . Schritte kamen näher und dann konnte ich einen dunklen Haarschopf erkennen. Er schaute direkt in meine Richtung und als er mich sah rief er " Da ist wer ! Kommt her ! " Seine Stimme war rau wie Schleifpapier und verursachte mir Gänsehaut. Vorsichtig kletterte ich ein paar Bäume weiter und sah wie die Jungs sich um den Baum versammelten und hineinschossen.

Leise lies ich mich auf den Boden fallen und lief aus dem Park. So wie es aussah haben sie meine Flucht nicht bemerkt. Gut so.Mein Tempo blieb konstant und ich drehte mich ein paar mal nach hinten ,um mich zu vergewissern das niemand mir folgte.