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°>>Jungkook PoV<<°
„Wieso? Wieso ist es geschehen?",fragte ich verzweifelt in die Dunkelheit. Es war mitten der Tageszeit. Jedoch erschien das ganze hier für mich wie die Dunkelheit. Die Welt brach zusammen, und ich konnte mich nicht mehr auf Beinen halten. Zu sehr zerriss mich der innerliche Schmerzen, der aufgrund seinen Todes hervorgerufen wurde.
„Frage nicht wieso, Jungkook.",hörte ich eine ruhige Stimme hinter mir. Seine Arme waren ungewöhnlich eng um mich geschlungen und er drückte mich an sich. Seine zarten Finger strichen über meinen flachen Bauch, und hinterließen ein gribbelndes Gefühl im Magen.
„Nein, Taehyung! Gehe mir mit dem Geschwafel sonst wohin! Ich will das alles gar nicht mehr hören. Siehst du denn nicht, dass ich nicht mehr kann?!",schrie ich den unschuldigen Mann hinter mir an, und löste mich ruckartig von seinen Griffen.
Somit präsentierte ich ihm mein verweintes Gesicht, sowie auch die ganzen Schmerzen, die sich durch das neue Matte in meinen Augen widerspiegelte.
Er Jedoch war mal wieder wunderschön. So ruhig, wie er dort vor mir stand und mich fürsorglich anschaute.

„Jungkook, bitte höre mir zu.",versuchte er es erneut und ergriff meine zittrige Hand, die ich aufgrund den ganzen Gefühlen und Reaktionen nicht mehr still halten konnte. Es war einfach zu viel aufeinmal.
„Nein!!! Verdammt nein!! Was wollt ihr überhaupt von mir?! Ich brauche dieses ganze Gerede vonwegen "Oh, es tut mir ja so leid." oder "Mein Beileid." gar nicht! Verschont mich damit!"
Wieder riss ich mich aus seinen Griffen und schluchzte unkontrolliert. Ich wollte einfach nur verschwinden.
„Was wünscht du dir denn?",fragte mich der Ältere, wobei er einen Schritt vorsichtiger näher auf mich zu kam.
„Was ich mir wünsche? Ich will doch nur in solch einer Situation verstanden werden...",antwortete ich so schwach in der Tonlage, wie ich es noch nie war. Es schockierte sogar mich selber, mich so zuhören.
„Du hast mein Verständnis. Ich höre dir zu. Ich bin für dich da.",wisperte Taehyung leise, wobei er mir die Tränen versuchte wegzuwischen.
Ich drehte mich aber weg.
Ich konnte ihn nicht anschauen.
Ich wusste selber nicht, wieso. Aber gerade war ich so überfordert, sodass ich nicht wusste, was ich eigentlich tat.

Nun standen wir so. Ich, von meiner nun einzigen Bezugsperson weggedreht, die durchgehend um mich kämpfte. Was war sein Ziel? Warum tat er das alles?
„Ich kann nicht mehr.",hauchte ich leise und kraftlos.
Taehyung legte seine Hand auf meine Schulter und drehte mich somit zu sich. Wir standen dicht aneinander, sodass uns niemand trennen könnte. Diese Nähe war ungewohnt.
Mit vertränten und glasigen Augen schaute ich zu ihm hoch.
Er lächelte nicht. Aber seine Gesichtszüge blieben ausgeglichen und entspannt. Seine Augen strahlten wie immer eine ungewöhnliche Wärme aus.
Er lenkte mich tatsächlich für einen Moment von dem ganzen Stress ab.
Bis er die Hände an meine Hüfte ablegte, und mich in einen sanften Kuss verwickelte.

Doch statt ihn wegzustoßen, oder ihn anzuschreien, blieb ich still und erwiderte langsam. Meine Tränen der Trauer und Schwäche mischten sich unter dem zärtlichen Kuss rein und ließen das alles noch emotionaler werden.
Doch sowie alles auch ein Ende hatte, hatte auch unser Kuss langsam ein Ende gehabt.
Ich hatte die Augen mittlerweile geschlossen gehabt. Meine Augen brannten noch stark, aufgrund den zahlreichen Tränen, die ich vergossen hatte.
„Jungkook?"
„Hm?"
„Ich lie---"

„NEIN!!",rief ich hektisch, und somit auch gequält aus dem schrecklichen Schlaf gerissen. Mit meinen Unterarmen stützte ich mich hastig ab, und erhob meinen deutlich geschwächten Oberkörper. Tief schnappte ich nach der kühlen Luft, die in meinem Schlafzimmer war. Die Augen schloss ich für einen Moment, um zu realisieren, dass das alles nur ein mieser Alptraum war. Ich wusste nicht, ob ich deswegen jetzt erleichtert oder traurig sein sollte.

Langsam erhob ich meinen schlappen Oberkörper richtig, um mich aufzusetzen. Aufgrund den ganzen Schulstress ging es mir zurzeit nicht so gut. Da konnte ich mir jetzt nicht auch noch einen schlimmen Alptraum leisten, dachte ich mir kopfschüttelnd, als ich einen Schluck Wasser getrunken hatte.

Nun erschien der Alptraum wieder brüchig in meinem Kopf. Eine unangenehme Gänsehaut überkam meinen zierlichen Körper. Ich wollte gar nicht zurück denken.
Doch dann bemerkte ich, was noch anderes in dem Traum geschehen war, als meine Traurigkeit und Sorge.
Denn in dem Traum hatte ich mir tatsächlich meinen ersten Kuss vorgestellt.
Mit Taehyung...

Wie zum?!

Weitere Gedanken über diese Szene machte ich mir nicht. Ich wollte gar nicht daran denken. Es war mir unangenehm.
Diese Szene, die mir eine erneute Gänsehaut verfrachtete, aber auch meinen Herzschlag verschnellerte.

¡Beschütze mich!  °&gt;&gt;TaeKook&lt;&lt;°Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt