°>>34<<°

1.6K 101 23
                                    

°>>Taehyung PoV<<°
„Ich werde diese Wohnung nicht verkaufen, Taehyung."
Ich lief dem Jüngeren hinterher, während er das Wohnzimmer seines verstorbenen Großvaters aufräumte.
„Bist du dir da sicher? Du kannst nicht für ewig daran hängen.",sprach ich ruhig auf ihn ein und folgte ihm weiterhin durch das ganze Wohnzimmer, da er einfach keinen Halt machen wollte. Er war die ganze Zeit am Aufräumen und ziemlich abgelenkt.
Ich arbeitete nicht mehr als Pfleger, was Jungkook nicht wusste. Aber ich habe ja nur wegen seinem Großvater gearbeitet. Jedenfalls folgte ich dem Brünetten weiterhin durch die einzelnen Strecken.

„Doch, das kann ich. Ich verstehe euer Problem daran gar nicht. Ich kann die Wohnung von meinem Opa behalten. Wieso sollte ich diese leer räumen lassen und dann noch verkaufen? Ihr spinnt doch alle!",sagte Jungkook konzentriert, als er gerade dabei war den Tisch zu wischen. Ich blieb hinter ihm stehen und seufzte hoffnungslos. Dieser Junge war echt hartnäckig.
„Ich will dir ja nicht die Erinnerungen wegnehmen. Das weißt du doch. Ich will nur nicht, dass du für immer so sehr klammerst. Du solltest loslassen und weiterleben.",lehrte ich ihn, so, wie es auch meine Aufgabe war.
Er drehte sich hastig um und schaute mich mit hochgehobenen Augenbrauen an.
Er wirkte unbeeindruckt.
„Willst du mir etwa sagen, dass ich ihn vergessen soll, oder was?",gab er empört von sich.

„Nein, eben nicht. Ich will damit sagen, dass du dich an ihn immer erinnern solltest. Aber nur in gesunden Maßen. Du solltest ihn immer in deinen Herzen mittragen. Jedoch solltest du nicht so viel des Materiellen behalten.",erklärte ich ihm, wobei ich ihn langsam wieder anlächelte.
„Du brauchst mich gar nicht so anzulächeln! I-Ich weiß schon, dass du Recht hast.",murmelte Jungkook leise und ließ seine Arme hängen. Als ich dachte, dass er nun mit dem Putzen aufhören will, lief er an mir vorbei und begab sich in sein eigenes Zimmer, welches er sich hier eingerichtet hatte. Seufzend folgte ich ihm weiterhin durch die Wohnung.

„Hör mir zu. Wir machen alles Schritt für Schritt. Der erste Schritt wäre  aufzuhören hier alles sauber zu machen, da alles bereits sauber ist. Das bringt dir nicht viel.",schlug ich etwas verzweifelt vor.
Da ich ihm die ganze Zeit über folgte, kam es zu einem kleinen Stoß zwischen ihn und mir. Denn er drehte sich hastig um und wollte zum nächsten Regal laufen, bis er gegen mich prallte und sein rubinrotes Heftchen dabei fallen ließ. Dies schleppte er öfters mit sich mit.

Nun fiel ihm das wertvolle Stück auf dem Boden und erschrocken quiekte er auf.
„Man, Taehyung! Du solltest lieber aufhören mir eine Gehirnwäsche zu verpassen. Denn somit vermeiden wir solche Aktionen.",gab er sichtlich überfordert von sich. Ehrlich gesagt, war es ziemlich süß, wie er sich die ganze Zeit aufspielte. Aber besorgt war ich immernoch.
„Ich bitte um Verzeihung. Es war nicht meine Absicht dich negativ zu beeinflussen.",antwortete ich, während ich mich direkt hinhockte, um die einzelnen Blätter aufzuheben, die aus dem Heftchen gefallen sind.
Auch Jungkook half mir dabei, weil es sein eigenes Heft war. Schließlich war es sein Eigentum, welches wegen dem Aufprall auf den Boden fiel.

„Ja, Ja...",war das Einzige, was der Brünette von sich gab. Mein Blick glitt über das Gesicht von ihm und musterte es seufzend. Er schaute mich ebenfalls an und schien etwas traurig zu sein.
„Ich weiß, dass du mir nur helfen willst, Hyung. Aber wie du bereits sagtest, braucht alles seine Zeit. Ich bin noch nicht bereit um loszulassen. Bald schaffe ich es auch, versprochen. Aber jetzt nicht. Du siehst doch! Ich bin nun komplett waise. Ich habe keine Familie mehr. Das ist etwas, woran ich mich nun gewöhnen muss.",unterbrach Jungkook die kurze Stille, die aufgetreten war. Mit einem leicht verletzlichen Lächeln, welches von den tragischen Erlebnissen kam, schaute er mir in die Augen und drückte sein Heftchen an seine Brust. Er atmete tief durch und senkte nach einem kurzen Moment seinen Blick.
Ich merkte, wie sehr er litt und wie hart das alles für ihn war. Er schien das alles selber noch nicht wirklich realisiert zu haben, weshalb er nun so sprach.

„Du hast Recht. Ich entschuldige mich bei dir. Ich werde Geduld mit dir haben. Ich kann deine Familie natürlich nicht ersetzen, und das will ich auch nicht. Jedoch solltest du wissen, dass ich auch bei dir bin und dich niemals fallen lasse.",versprach ich ihm erneut, weil ich unbedingt wollte, dass er das wusste.

Nur wussten wir beide noch nicht, dass das eine ungewollte Lüge war...

„Ich danke dir. Das weiß ich wirklich zu schätzen.",antwortete er mir in einem ruhigen Ton, welches seine sanfte Stimme hervorhob.
Ich wollte nun vom eigentlichen Thema ablenken, damit die traurige Stimmung verfliegen konnte.

Schließlich war ich dafür da, ihn so wenig leiden zu lassen, wie möglich. Ich musste ihn vor all den negativen Gefühlen beschützen.

¡Beschütze mich!  °&gt;&gt;TaeKook&lt;&lt;°Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt