Pov.Paluten
Als ich am Morgen aufwachte war Manuel nicht mehr da und meine Hoffnung, bloß in einem Traum zu sein, auch. Ich blickte aus dem Fenster. Der Mond schien immernoch. Scheinbar gab es hier kein Tag und keine Nacht. Ich stand auf, streckte mich und sah mich nach was essbaren um.
Doch grade als ich was gefunden hatte, hörte ich wie die Tür geöffnet wurde. Lächelnd drehte ich mich um.
Doch dieses Lächeln verschwand fluchtartig, als ich den komplett erledigten Manuel erblickte.Seine Haut war zerschrammt und aus seiner Nase rinnte Blut hinunter. Ich vergaß, was ich vorgehabt hatte und eilte zu ihm. Er rieb sich die Tränen aus dem Gesicht, starrte wütend die Tür an. Seine Lippe bebte. Zorn brannte in seinen Augen, Doch erlosch, so plötzlich, wie die Tränen in ihm wohl erneut hochkamen und er bitter schluchzte. Sofort nahm ich ihn in den Arm, doch er drückte mich weg und schien Schmerzen zu haben, weshalb ich ihn nicht noch ein zweites mal umarmen wollte.
"Was ist passiert?"fragte ich schließlich.
Doch er konnte nicht antworten. Viel zu langsam versiegten seine Tränen.
Letztendlich setzte er sich einfach auf den Boden, versuchte ein und aus zu atmen, um sich zu beruhigen.
Ich setzte mich neben ihn, legte beruhigend eine Hand auf sein Bein und er blickte auf und direkt in meine Pupillen. Irgendwas löste das in mir aus, doch ich konnte nicht sagen was. Also blickte ich lächelnd in seine, vom weinen angeschwollenen, Augen."Willst du mir jetzt erzählen was passiert ist?"fragte ich und strich die letzte Träne vorsichtig aus seinem Gesicht.
Er atmete zittrig ein.
"Ich weiß nicht."murmelte er.
"Ist ok. Es scheint ein schwieriges Thema zu sein."meinte ich und stellte mich hin und zog auch Manuel wieder auf die Beine. Ich spürte, wie schwach er plötzlich war und zog ihn auf die Couch, wo wir uns wieder hinsetzten."Es ist schwer zu erklären,"meinte er dann und machte eine Pause, um nochmal durch zu atmen,"für einen Verlorenen."
Ich nickte.
"Ich hör dir zu, wenn du reden willst."erklärte ich.
Wieder atmete er durch.
"Ich gehören eigentlich zum Sonnen Volk, aber dort hab ich mich nie wohlgefühlt. Ich fand den Mond viel spannender. Irgendwann bei einer Grenzkontrolle traf ich Zombey. Wir haben erst später herausgefunden, dass wir in unterschiedlichen Territorien leben. Die Gestirns Tetitorien sind im Krieg. Also das Sonnen Volk, das Sternen Volk und das Mond Volk. Deshalb ist es uns untersagt mit Leuten zu reden, die nicht im selben Teritorium leben."Er machte eine Pause um sich zu sammeln.
"Zombey hat mich manchmal in das Mond Teritorium eingeschmuggelt. Immer und immer öfter. Irgendwann bin ich einfach da geblieben. Anfangs haben Zombey und Zeo mich unter ihre Fitiche genommen. Natürlich bekam der Rat davon Wind, doch sie haben mich glücklicherweise nicht getötet, sondern in Ruhe gelassen. Das ist eigentlich sehr ungewöhnlich, aber ich war ihnen sehr dankbar. Trotzdessen verachtet mich das Mond Volk, was mir eigentlich ziemlich egal ist, da ich mit den paar Leuten, die ich hier kenne, gut klar kommen. Doch manchmal passiert sowas hier."erklärte er und blickte an sich hinunter.
"Wer ist Zombey und warum sind die Territorien im Krieg? Und wieso wirst du deshalb verprügelt?"platzte es aus mir raus.
"Zombey ist der mit dem Zylinder im Rat. Warum die Territorien im Krieg sind weiß keiner mehr so genau. Der Krieg wütete gefühlt schon immer, weshalb der Beginn zu weit zurück liegt."antwortete er.
Ich nickte, dann sah ich Manuel wieder besorgt an."Das tut mir Leid."antwortete ich.
"Was tut dir Leid?"fragte er.
"Das was dir die Personen angetan haben."antwortete ich.
Kurz blitzten Manuels Augen wieder weiß auf."Was ist mit deinen Augen?"fragte ich.
"Was soll damit sein?"fragte er.
"Die werden manchmal weiß."erklärte ich.
"Achso, das meinst du. Jedes Volk hat Fähigkeiten geschenkt bekommen von jeweils seinem Gestirn. Zumindest sagen es so die Legenden. Im Mond Volk können manche Wasser kontrollieren oder schweben. Ich bin aus dem Sonnen Territorium und ich kann sehen, ob du die Wahrheit sagst."erklärte er.
"Das ist...wow. Wirklich?"fragte ich verwirrt.
Er nickte.
"Kann ich auch so was?"fragte ich neugirieg.
"Du bist ein Verlorener. Manchmal strandet ihr hier einfach, aber ihr habt keine Fähigkeiten."erklärte Manuel.
Ich zuckte mit den Schultern.
"Unfair."lachte ich und Manuel grinste auch, aber schnell sah es nur noch gequält aus und ich began mir erneut Sorgen zu machen."Zeig mal wie schlimm deine Verletzungen sind. Wir sollten sie behandeln."Ich wusste nicht, warum ich mich plötzlich dafür verantwortlich fühlte.
"Das geht schon. Ich meine sowas passiert mir wöchentlich."winkte er ab und stand auf und er versuchte vor Schmerz nicht aufzuschreiben. Er hielt die Hände vor seinen Bauch. Durch sein T-Shirt sickerte Blut.
"Setz dich wieder."sagte ich und er tat es tatsächlich, was mich schon übberraschte.
"Ich glaub nicht, dass das gesund ist."meinte ich.
"Ach wirklich."sagte er ironisch und schien die Verletzung, und die damit verbundenen Schmerzen, überspielen zu wollen."Los, zieh dein T-Shirt aus und wir verbinden das schnell."meinte ich,
"Wo ist das Verbandszeug?"
Ich stand auf und sah mich um.
Er erklärte es mir knapp und als ich wieder kam, starrte ich ziemlich perplex auf die, doch sehr große, Wunder, die unter seinen Rippen zierte."Wer war das?"fragte ich mit plötzlicher Wut und auch er schien ziemlich sauer zu sein, verbarg dies jedoch.
"Die Information wird dir sowieso nichts bringen."meinte er und er hatte wieder Recht. Ich seufzte und half Manuel schließlich die Verletzung zu verbinden. Es würde wieder passieren. Sie akzeptierten es einfach nicht.
__________Ja, immer diese inkompetenten Menschen, die die Minderheit nicht akzeptieren. Man kennt es. Können wir jetzt bitte diese Menschen in den Müll schmeißen?
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Verloren||Kürbistumor
FanfictionEine andere Dimension, manipulisierende Mächte, gefährliche Entscheidungen und atemberaubende Blicke. Auch wenn Patrick nur aus Zufall in diese Dimension geraten ist, und damit als 'Verlorener' gilt, findet er recht schnell Anschluss. Doch Heimweh...