Pov.Manuel
Eng umschlungen mit Palle, wurde ich wach. Ich spürte seinen ruhigen Atem auf meiner Haut. Er war noch am schlafen. Ich strich im eine Strähne aus dem Gesicht, wovon er dann leider wach wurde.
"Guten Morgen."wünschte ich ihm und er grummelte genervt.
"Was weckst du mich?"fragte er und ließ die Augen geschlossen.
"Was kann ich dafür, wenn du nicht so fest schläfst, wie ich dachte."verteidigte ich mich, musste aber lachen.
Er öffnete schließlich doch die Augen.
"Du kannst mich mal."meinte er genervt und drehte sich zur Seite.
"Was bist du denn für ein Morgenmuffel."zog ich ihn auf.
Daraufhin seufzte er.
"Wir müssen sowieso aufstehen. Ich hab noch ein ein Meeting beim Rat."erklärte er und setzte sich auf.
"Das klingt verdammt professionell. Wirst du jetzt zum Geschäftsmann?"zog ich ihn weiter auf, blieb dabei aber so ernst, dass Palle nun schmunzelte.
"Deine Witze sind schlecht."sagte er flach.
"Du hast aber gelacht."
"Ja, weil ich Mitleid mit dir hatte."
"Pff."machte ich beleidigt und stand auf.
"Ich mach Frühstück."erklärte ich dann knapp und verschwand in der Küche.Kurze Zeit später kam auch Palle dazu und half mir. Noch ein wenig später warfen wir uns etwas feinere Kleidung über, für das Meeting. Palle meinte es sei angemessener, woraufhin ich nur mit den Schultern gezuckt hatte. Aber das lag eher daran, dass ich viel zu sehr abgelenkt von seinem Anblick war. Ich fand ihn echt attraktiv in dem Sakko. Schnell raffte ich mich zusammen und wir liefen los. Hand in Hand, versteht sich.
Wieso konnte es nicht immer so sein? Dieser Gedanke riss mich brutal in die Gegenwart. Das Leben spielt eben gerne unfair. Das hatte ich schon so oft feststellen müssen. Mit Palle war es trotzdem so viel leichter geworden. Auch wenn alles gemein und unfair war, mit Palle hatte alles viel mehr Farbe bekommen. Ich hielt seine Hand, als könnte sie verschwinden.
Bald wäre ich wieder allein. Vielleicht übertrieb ich auch, immerhin hatte ich noch Zombey, Maudado, Zeo und Taddl. Aber da Maudado und Zombey sowieso nur noch Augen für sich hatten und T und Zeo viel zu viel arbeiteten war ich doch auf mich gestellt. Ich konnte allein sein, doch nach all dem mit Palle würde es nie mehr das selbe sein.
Vielleicht würde Palle mich eines Tages vergessen. Und dieser Gedanke machte alles so viel schlimmer, denn wenn er vergessen könnte, konnte ich es dann auch?Schließlich saßen wir, gemeinsam mit dem Rat, um dem Tisch herum. Ich spürte die Blicke auf uns lasten und dann seufzte Zeo.
"Schlechte Nachrichten."fing er an,"Ohne Ring können wir kein Krieg stoppen."
Entrüstet sah Palle ihn an.
"Wofür hab ich dann gekämpft, wenn nicht dafür?"fragte er wütend.
"Sorry, aber trotzdem danke."meinte Zeo und winkte uns damit weg.
Zeo meinte es nicht böse, er wusste nur nicht besser damit umzugehen. Das kannte ich bereits von ihm."Komm."sagte ich zu Palle und zog ihn mit nach oben, zum Brunnen Ausgang. Er folgte mir in den Wald. Wir hörten, wie hinter uns plötzlich ein Kampf began und wurden schneller. Irgendwo, in der Mitte der Territorien, setzten wir uns auf den Waldboden.
"Ich muss nach Hause, aber das kann doch alles nicht umsonst gewesen sein, oder?"fragte Palle entäuscht.
"Sie haben dich ausgenutzt. Sie sind alle so besessen von den Ring und ich verstehe nicht wieso. Sobald ihn einer der drei Gestirns Völker in den Händen hätte, wären die anderen so gut wie ausgelöscht. Erlich gesagt, bin ich doch etwas erleichtert, dass du ihn nicht gefunden hast."erzählte ich.
"So ist das also? Ich dachte sie würden damit Frieden schaffen. Wieso erzählst du mir das erst jetzt?"fragte er mich.
Ich zuckte mit den Schultern.
"Erlich gesagt hab ich bin grade eben nicht daran gedacht. Vielleicht aus Hoffnung, dass sich doch etwas ändert? Weißt du:Ständig gibt es diese Kämpfe. Diese vielen Tode. Auch wenn ich die meisten der Ermordeten nicht kenne, ist es doch erschreckend immer und immer wieder die Menschen 'aufzuspießen'. Ich bin keine Maschiene, die man an und aus macht."sagte ich und war in Gedanken versunken."Deshalb wollte ich helfen. Es ist schwer so etwas zu verstehen, aber wenn der ganze Krieg aufhören könnte, würde es euch besser gehen. Dann würde es dir besser gehen."meinte er und kuschelte sich in meinen Arm und vergrub seinen Kopf in meinem Hals.
"Wenn es denn so einfach wäre."murmelte ich und lehnte meinen Kopf auf seinen.
"Wenn ich den Ring hätte, würde ich für Frieden sorgen."erzählte ich.
Ohne Vorwarnung richtete Palle sich auf und ich kippte beinahe auf ihn.
"Ich hab den Ring."erzählte er aufgeregt,
"Ich hab ihn im Wald gefunden und wollte es dir erzählen, aber hab es offensichtlich vergessen."
"Was?"fragte ich ungläubig."Ich hab den Ring."wiederholte er langsamer und holte eine Schatulle aus seiner Tasche. Er öffnete sie.
"Wow. Er ist wunderschön."entfuhr es mir.
Es fühlte sich an, als würde er meinen Namen rufen.
"Wir können den Krieg beenden."murmelte ich und rief es dann lauter.
"Weißt du was das heißt, Palle?"fragte ich ihn und er nickte.
"Ich kann nach Hause."sagte er und es traf mich, wie wie Schlag ins Herz.
"Ja, das auch."sagte ich und tat so, als würde ich mich für ihn freuen. Ich wollte nicht noch mal auf einen Streit hinaus, nicht jetzt."Was hat er für Kräfte?"fragte Palle.
"Keine Ahnung. Seit Ewigkeiten hat ihn keiner mehr getragen."erzählte ich wahrheitsgemäß.
"Dann solltest du ihn tragen."meinte er.
"Ich, a-aber..."Ich wusste nicht was ich sagen sollte.
Palle nahm meine Hand.
"Du schaffst das schon."meinte er Mut zusprechen und ich nickte.
"Na gut."
Er steckte mir den Ring an den Finger.
"Wir sind verlobt."witzelte er und klatschte, doch sein Lächeln versiegte, als ein silberner Lichtpegel sich um mich schloss."Manu!"hörte ich Palle erschrocken schreien, doch kurz darauf nahm ich keine Geräusche mehr war. Ich schloss meine Augen aus Angst. Langsam hob ich vom Boden ab. Ich spürte, wie meine Haut heftig kribbelte, als würden auf mir tausend Käfer rumkrabbeln. Wiederlich. Dieses Kribbeln wandele sich in Kraft um und ich öffnete meine Augen, als wäre es ein Impuls, doch ich konnte nichts erkennen. Ich schrie dringlich. Ich spürte, wie ich langsam zu Boden sank.
Meine Sicht klärte sich und das Licht um mich herum erlosch. Ich blickte auf meine Hände. Eine Gänsehaut hatte sich über meinen Körper gezogen und ich wusste nicht wie ich mich fühlen sollte, als mich plötzlich die Erschöpfung überkam. Ich taumelte, ließ mich auf den Boden fallen und spürte sofort Patrick an meiner Seite.
"Shit, es tut mir Leid Manu. Ich hätte dich nicht dazu überreden sollen."rief er und drückte sich an mich.
"Manu? Sag doch was."bat er mich, doch ich konnte nicht und fing stattdessen an heftig zu husten.
"Es geht schon, helf mir hoch."krächzte ich. Grade, als er mich hochziehen wollte, überkam mich eine unvorstellbare Kraft, die mich im ersten Moment zurück zum Boden, zog und mich dann regelrecht schweben ließ.
"Was passiert hier?"fragte ich immer panischer und meine Stimme war so laut, als würde ich durch ein Megaphone sprechen.Wieder drückte mich die nächste Welle an Kraft auf den Boden, immer und immer wieder und ich schrie und wollte mich wehren, aber da war nur die unsichtbare Kraft, gegen dich ich nichts tun konnte. Ich war auf mich allein gestellt, während Palle hilflos meine Hand hielt, versuchte mich zurück ins Mond Territorium zu ziehen und dann schließlich aufgab und nur meine Hand hielt.
Und nach ein paar Minuten was er vorbei und ich atmete erschöpft ein und aus. Mein Puls beruhigte sich. Meine Haare hatten sich elektrisch geladen und dann schwebte ich plötzlich wieder. Und statt Erschöpfung, fühlte ich Energie. So viel, dass all der Schmerz, wie ein Traum wirkte und mich Mutig machte.
"Alles gut?"fragte Palle und rannte auf mich zu.
"Mir geht es super."stellte ich erstaunt fest,"Wir müssen sofort zum Schlachtfeld. Palle, wir können sie aufhalten."
"Sicher? Du bist grade fast abgekratzt."meinte er.
"Sehr sicher und jetzt komm!"Ich lief, oder besser gesagt, flog los und Palle rannte hinter mir her. Es gab schon zu viele Tote. Zu viele Kämpfe. Zu viel Feindschaft. Das konnte hier und jetzt beendet werden.
Immer mehr Leute kamen ins Getümmel auf dem Schlachtfeld und ich starrte sie alle an, als wäre es nicht mehr ganz so real, wie es mal war.
Palle kam atemlos neben mir zum stehen.
"Palle, wir müssen Siegen."entfuhr es mir, wie aus dem nichts.
"Was sagst du?"fragte er verwirrt.
Wieder sagte ich:"Wir müssen Siegen."
"Siegen."wiederholte ich immer und immer wieder, wie in Trance hob ich mein Schwert.
"Wir können gewinnen mit dem Ring und dann ist der Krieg zu ende."sagte ich, aber das war nicht wirklich ich.
Etwas anderes hatte die Kontrolle über mich gewonnen."Hör auf!"rief Palle bestimmt, doch ich hob bloß meine zwei Klingen und rannte in die Menschenmenge.
_________Well that escalated quickly.
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Verloren||Kürbistumor
FanfictionEine andere Dimension, manipulisierende Mächte, gefährliche Entscheidungen und atemberaubende Blicke. Auch wenn Patrick nur aus Zufall in diese Dimension geraten ist, und damit als 'Verlorener' gilt, findet er recht schnell Anschluss. Doch Heimweh...