Pov Leon
In den Aufenthaltsraum? Wirklich? Konnten wir nicht einfach wieder in meinem Zimmer reden? Da lag auch noch der Block...
Im Aufenthaltsraum würde ich mich wirklich nicht wohlfühlen! Das wusste ich, obwohl ich noch nicht dort war, doch das hatte ja auch seinen Grund. Dort waren mir wirklich zu viele Leute. In der Kantine war das etwas anderes... Erstens musste ich dorthin und zweitens saß man da nicht so auf einem Haufen... Die Tische im Aufenthaltsraum standen viel enger beisammen.
,,Leon? Alles gut?"
Aaron riss mich aus meinen Gedankengängen, woraufhin ich zu ihm aufblickte. Sein Grinsen war einem leicht besorgtem Blick gewichen. Warum besorgt? Jedoch wurde ich recht schnell wieder nachdenklich.
Ursprünglich wollte ich nicht in den Raum, weil ich Angst vor den anderen hatte. Weil ich alleine gewesen wäre, und die anderen mindestens zu zweit, weil ich mich als Außenseiter gefühlt hätte... was ich auch war, aber darum ging es nicht.
Jetzt wäre ich nicht alleine, jetzt hätte ich jemanden zum Reden.
Schließlich gab ich ein leicht zögerliches Nicken von mir, woraufhin sein schiefes Grinsen in sein Gesicht zurückkehrte.
,,Super! Na dann komm!"
Damit hob er seinen Arm und wollte wohl mein Handgelenk greifen, besann sich jedoch eines Besseren und ließ die Hand dann wieder sinken, bevor er sich doch leicht verlegen am Hinterkopf kratzte und sich einfach in Richtung Aufenthaltsraum drehte. Darüber musste ich leicht schmunzeln und folgte ihm.
Kaum dass wir durch den breiten Türrahmen, vor dem ich dann doch nochmal kurz gezögert hatte, den Raum betreten hatten, war Aaron schon auf geradem Weg in die Ecke mit den Büchern, wo er auch schon gestern gesessen hatte.
Er nahm im Vorbeigehen von einem der leeren Tische einen Block und einen Stift. Diese Bewegungen waren geschmeidig und schienen schon fast ineinander zu fließen. Schließlich ließ er sich dann auf einen der Sessel fallen, ich setzte mich ihm gegenüber. Mit seinem schiefen Lächeln hielt er mir den Block und den Stift hin, welche ich beide mit leicht nach oben gezogenen Mundwinkeln annahm.
Noch überlegend, worüber wir uns unterhalten könnten, entschied ich mich einfach dazu, ihm den Vortritt zu lassen, dass er mir Fragen über mich stellen sollte oder eben von sich erzählen sollte, was er eben wollte. Ich hatte einfach keine Lust, dass er wieder kurzerhand den Raum verließ, weil ich irgendwie die falsche Frage stellte. Denn wenn er irgendwas fragen sollte, worüber ich nicht reden wollte, war ich mittlerweile mit ihm so weit, dass ich ihm das auch sagte. Oder er verstand es selbst. Er hingegen verschwand in diesem Fall einfach.
,,Jetzt frage ich: Worüber willst du reden? :)"
Aaron las es sich durch, legte nachdenklich die Stirn in Falten und sein Blick glitt in die Ferne; jedoch behielt er weiterhin ein leichtes Lächeln im Gesicht.
,,Mal überlegen... Wie wär's, wenn du mir jetzt irgendetwas über dich erzählst?"
Aaron stellte diese Frage vorsichtig, als befürchtete er, er hätte eine Grenze überschritten, dabei hatte er mir mit der Formulierung seiner Frage einen riesigen Freiraum gelassen. Überlegend, was ich ihm erzählen könnte und vorallem wollte, senkte ich den Blick. Doch anscheinend verstand er diese Geste falsch, den ich vernahm ein leises Seufzen seinerseits.
,,Leon, ich-"
Bevor er ausreden konnte, schüttelte ich energisch meinen Kopf. Ich war schon bereit, ihm irgendetwas zu erzählen, ich überlegte nur, was genau.
Als ich seinen verwirrten Blick sah, rutschte mir ein leises ,,Ich überlege." heraus, und ehe ich genau wusste, was ich da tat, war es schon geschehen. Meine Augen weiteten sich überrascht, doch ich glaubte fast, Aaron war noch überraschter als ich. Sein Ausdruck schrie fast schon nach Überraschung.
,,Du...", versuchte Aaron die Worte zu finden, ,,Hast du gerade gesprochen?" Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen.
Von mir selbst erstaunt und ein wenig überfordert nickte ich und schrieb auf den Bloch ,,Sieht ganz so aus..." drauf.
,,Ist es das erste Mal, dass du hier drinnen redest?", fragte Aaron interessiert weiter.
Kurz musste ich überlegen, aber tatsächlich hatte ich, seitdem ich hier war, kein einziges Wort gesprochen. Ich hätte auch nicht gedacht, überhaupt die nächsten Wochen hier drinnen mit jemandem zu reden, aber Aaron schaffte es, dass ich, ohne großartig darüber nachzudenken, redete.
Ich hoffte nur, dass er es nicht auf die große Glocke hängen würde, sonst würde mein Therapeut sicher auch verlangen, dass ich wieder redete, und derweil sollte es bei einem Einzefall bleiben.
Schnell kritzelte ich meinen Gedankengang auf den Block und schob ihn wieder zu Aaron rüber.
Er las sich das Daraufgeschriebene sorgfältig durch und sagte: ,,Klar, das verstehe ich. Aber schön, dass du mir so viel Vertrauen geschenkt hast und ich deine schöne Stimme als Erstes hören durfte."
Nun bedachte mich der Größere mit einem fast schon schelmischen Grinsen. ,,Aber du hast mir noch immer nichts über dich erzählt!", lachte er und auch ich musste leise lachen und überlegte wieder kurz, was ich erzählen könnte.
Nach kurzem Überlegen schrieb ich einfach darauf. ,,Also ich heiße Leon Menke, bin neunzehn Jahre alt und zocke gerne :)."
Aaron las es sich wie immer durch und grinste weiter vor sich hin.
,,Zocken also? Welche Spiele denn so? Du musst wissen, ich spiele für mein Leben gerne Minecraft und so manche Ego-Shooter!"
Interessiert sah ich ihn an umd schrieb ein einfaches ,,Voll cool! Ich auch!"
Und so ging unsere Unterhaltung weiter. Wir redeten über alle möglichen Games und verstanden uns richtig gut.
So langsam fing ich an, Aaron wirklich zu mögen, und fragte mich, ob ich ihm irgendwann so viel vertrauen würde, um wirklich bewusst mit ihm zu reden.Und damit Moin Leudee!
Ohaa was ist passiert? Zwei Kapis in 2 Tagen? Ist das Reallife?!
Das liegt daran, dass wir ab jetzt die passende Wortanzahl haben, um bei den Wattys mitzumachen!!
Ja ihr habt richtig gelesen! Wir nehmen mit dieser Story bei den Wattys teil!!
Ich hoffe ihr freut euch genau so sehr wie wir es tun!
Wie immer ist konservative Kritik gerne gesehen ind ansonsten wünschen wir euch noch einen traumhaften Tag! Haut rein!
TSCHAU!! TSCHAU!!
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Hold Me till the End ├ BoyxBoy ┤
Teen FictionDer 19-jährige Leon lässt sich in die Psychiatrie einweisen, um seine Soziophobie lozuwerden. Doch er hätte niemals gedacht, dass er jemanden kennenlernen würde, der sein ganzes Leben nochmal auf den Kopf stellt.