sieben

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louis pov

Mit einem Blick auf den ruhigen See und der Morgendämmerung dahinter setzten wir uns auf. Harry saß hinter mir und hatte seine Arme um meine Mitte geschlungen, während ich mit meinen Händen über seine Arme strich.

Seine Haut war kalt und dort wo ich sie berührte, bildete sich eine Gänsehaut. "Was bedeuten deine Tattoos?", flüsterte er von hinten in mein Ohr und seine Lippen streiften meine Haut darunter.

"Das Seil heißt, dass nichts so ist wie es scheint", sagte ich und drehte meinen Arm, damit er das gerissene Ende sehen konnte, "Das Seil scheint von vorne stark und fest zu sein, aber auf der Rückseite ist es gerissen."

"Früher habe ich immer geskatet und meine Schwestern fanden mich deshalb immer cool. Leider ist das Tattoo ein bisschen verunglückt und deshalb habe ich mir noch das 'oops!' daneben tätowieren lassen. Daran ändern konnte ich ja sowieso nichts mehr und deswegen nehme ich es einfach mit Humor."

"Willst du mal Tattoos haben?", fragte ich ihn und drehte meinen Kopf zur Seite. Richtig ansehen konnte ich ihn so nicht, jedoch konnte ich einen Blick auf seine ausgeprägte Jawline werfen. "Ja, auf jeden Fall. Ich weiß zwar noch nicht was, aber meine Entscheidung steht fest. Vielleicht auch einfach nur, damit ich meine Großeltern ärgern kann."

Ein Schmunzeln legte sich auf meine Lippen und auch Harry lächelte breit. Ich hauchte einen Kuss auf seinen Hals und legte meinen Kopf danach auf seine Schulter. "Hilfst du mir dabei, etwas auszusuchen?"

"Natürlich, aber erst, wenn du alt genug bist."

×××

Glücklich darüber, dass ich die wertvolle Zeit mit Harry nicht verschlafen habe, standen wir auf, als die Sonne höher am Himmel stand.
Meine Beine waren eingeschlafen, da ich die ganze Nacht auf der harten Erde verbracht hatte und es zeichneten sich hässliche, grün-braune Grasflecken auf meiner Hose ab. Besonders schlimm war es an meinen Knien und am Hintern.

Auch Harry schwankte kurz, weil seine Beine ebenfalls eingeschlafen waren. Ich streckte meine Hand nach ihm aus und hielt ihn am Arm fest, sodass er nicht umfiel. Dankbar lächelte er mich an und ich erwiederte dieses.

"Weißt du, ich will nicht, dass wir beide diese Nacht irgendwann vergessen...", begann er zögernd. Wissend nickte ich, dieser Gedanke war mir auch schon gekommen.
Was, wenn ich ihn nie wieder sehe? Wenn wir uns aus den Augen verlieren oder es einfach nur eine einmalige Sache war.
Zum Glück hatte er den ersten Schritt bei diesem Thema gewagt, denn ich bin mir nicht sicher, ob ich es jemals getan hätte.

"Lass uns Fotos machen", kam mir auf einmal eine Idee, "Dann drucken wir sie beide aus und bewahren sie so auf, dass wir immer mal wieder darauf schauen. Und in diesen Momenten erinnern wir uns aneinander."

Eigentlich taten wir nichts anderes als vorher auch schon, nur, dass wir uns jetzt dabei fotografierten. Wir hielten Händchen und machten Fotos von unseren ineinander verschlungenen Händen. Wir umarmten uns und machten ein Selfie. Wir gaben uns gegenseitig Küsse auf die Wange und der andere machte ein Foto und wir machten ein Foto von uns, auf dem auch die Morgendämmerung und der Park zusehen waren, damit wir nie diesen besonderen Ort vergessen.

(534 Wörter)

Ich weiß, dass Louis die Tattoos noch nicht mit 18 hatte, but who cares...

Night out in the park - L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt