Kapitel 6

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Leandra POV

Ich werde durch ein leichtes Rütteln aufgeweckt. Langsam mache ich erst ein und dann das andere Auge auf. Sofort blendet mich die Sonne und ich kann überhaupt nichts sehen. 

"Wach auf Leandra," höre ich Bens Stimme. Langsam gewöhnen sich meine Augen an das Sonnenlicht. Ich rutsche sofort von Ben weg, da ich mehr oder weniger auf seinem Schoß saß. 

"Sorry," entschuldige ich zerknirscht. Er erwidert nichts und verlässt einfach das Auto. Habe ich dem Typen eigentlich irgendetwas getan?

Als ich mich endlich aus meiner Starre löse, folge ich den anderen zum Strand, wo sie schon fast alles aufgebaut haben. 

"Guten Morgen!", lacht Shawn. "Bist du auch endlich wach?" 

Ich nicke nur und helfe den Erwachsen beim Auspacken und Aufbauen. Sobald alles fertig ist, ziehen die Jungs sich ihre Shirts aus und laufen zum Wasser. Ich kann nicht anders als Ben auf seinen muskulösen Rücken zu starren. 

Sofort fange ich wieder an zu grübeln, warum Ben immer so unfreundlich zu mir ist. Na ja, unfreundlich ist er nicht, aber auch nicht besonders freundlich. Schüchtern ist er definitiv nicht. Er geht ja mit meinem Bruder und seinen Freunden ganz normal um. Nur mit mir nicht. Habe ich ihm irgendetwas getan? Ich bin bisher nur freundlich zu ihm gewesen. Vielleicht muss ich einfach nur eine andere Seite aufschlagen. 

Ich ziehe mich bis auf meinen Bikini aus, creme mich schnell ein und lege mich dann auf mein Badetuch. Mein Plan für den restlichen Tag ist zu relaxen und vielleicht sogar ein bisschen Farbe zu bekommen. 

Natürlich funktioniert das nicht. Mein blöder Bruder macht mir einen Strich durch die Rechnung. Nach einiger Zeit spüre ich nämlich etwas nasses auf mir. Ich öffne sofort meine Augen nur um meinen Bruder über mir stehen zu sehen. 

"Du stehst in meiner Sonne. Ich versuche mich hier zu tannen, falls das nicht offensichtlich ist." 

"Doch, dass ist mir schon klar, aber du musst auch mal ins Wasser kommen es ist wirklich schon kühl und erfrischend." Ich stimme ein, da ich wusste, dass er mich sonst nicht in Frieden lassen wird. Als ich aufstehe, versucht Shawn mich über seine Schulter zu werfen, weshalb ich schnell Richtung Wasser sprinte. 

Glücklicherweise lässt Shawn mich im Wasser endlich in Frieden. Nachdem ich ein bisschen rum geschwommen bin, verlasse ich das Meer wieder. 

Am Strand finde ich die Handtücher meiner Eltern leer. Ich checke schnell mein Handy, um rauszufinden wo die Eltern hingegangen sind. Tatsächlich habe ich eine Nachricht von meiner Mutter. 

"Hey Schätzchen, wir haben uns entschieden einen kleinen Spaziergang am Strand zu machen. Falls ihr Hunger habt, ist Geld in meiner Handtasche. Stellt keinen Scheiß an. Hab euch lieb!"

Diese Message lese ich dann auch den beiden anderen vor. Die Jungs entscheiden sich was zu Essen. Shawn fragt mich, ob ich mitkommen möchte. Ich lehne jedoch dankend ab. 

Kurz darauf werde ich von einer Gruppe von Jungs gefragt, ob ich Lust habe mit ihnen Volleyball zu spielen. Ich stimme zu. Es stellt sich heraus, dass ich ganz gut in Volleyball bin. Außerdem finde ich heraus, dass ziemlich viele süße Jungs Volleyball spielen. Mein Team besteht ausschließlich Jungs, was für mich aber kein Problem war, da ich sowieso größtenteils mit Jungs aufgewachsen bin. 

Ich habe noch nie wirklich viel Glück mit Freundinnen gehabt. Die meisten wollten nur näher an Shawn kommen. Auf Fake-Freunde habe ich aber noch nie Lust gehabt. 

Da ich in meinen Gedanken verloren war, falle ich plötzlich der Länge nach hin. Einer der Jungs, Troy, rennt sofort zu mir hin und fragt mich, ob alles okay ist. Ich bejahe seine Frage und lasse mich von ihm hoch helfen. 

Sein Blick geht zwischen meinen Augen und meinen Lippen hin und her. Schließlich nehme ich ihm die Wahl ab und drücke meine Lippen auf seine. Auf einmal höre ich Shawns Rufe, die immer näher kommen. Sofort löse ich mich von Troy.

Shit, Shawn sieht nicht gerade glücklich auf. Der Idiot lässt mir auch echt überhaupt keinen Spaß. Ich kann ihn gerade noch davon abhalten Troy eine rein zu hauen. 

"Kannst du mir nicht einmal meinen Spaß lassen ohne dich mit jemandem zu prügeln?" frage ich ihn genervt. Er bläst ärgerlich Luft aus, haut Troy jedoch nicht, was ich persönlich als Sieg ansehe. 

"Unsere Eltern sind wieder zurück und wollen uns irgendetwas erzählen", erzählt er mir schließlich mit einem letzten Augenrollen in Troys Richtung. 

My Brother's Best FriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt