Kapitel 10

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Leandra POV

Auf dem Weg nach Hause setze ich mich in die mittlere Reihe. Ich habe keinen Bock darauf die ganze Fahrt lang ungemütlich zu sein. Das sage ich Shawn auch, als er nachfragt. Das ist auf jeden Fall der offizielle Grund. Der wirkliche Grund ist, dass ich es nicht ertrage, wenn Ben mich für die nächsten paar Stunden mal wieder komplett ignoriert. 

Ich verbringe die Autofahrt also größtenteils an meinem Handy, während die Eltern sich über irgendwelche Politiker beschweren und die Jungs sich über Autos und Videospiele unterhalten. Noch nie habe ich mich so ausgeschlossen gefühlt. Ich weiß, dass es irgendwie mein eigener Fehler ist, aber trotzdem fühlt es sich beschissen an. 

Bei unseren Häusern angekommen, gehen wir getrennte Wege. Ich gehe direkt ohne ein Wort in mein Zimmer, wo ich mich auf mein Bett schmeiße und an die Decke starre. 

Auf einmal sehe ich in meinem Augenwinkel wie das Licht im Nachbarhaus angeht. Aus reiner Neugier setze ich mich auf und gucke zum Nachbarhaus. Dort sehe ich Ben, der gerade seine Tasche in die Ecke schmeißt. Daraufhin fängt er an seine Hose anzuziehen und kurz darauf folgt sein Shirt. Ich weiß, dass ich gerade wie ein Stalker durch das Fenster gucke, doch ich kann meinen Blick einfach nicht von ihm lösen. 

In seiner Unterwäsche verlässt er kurz das Zimmer, um vermutlich ins Badezimmer zu gehen. Als er zurückkommt, habe ich mein Blick immer noch nicht von seinem Zimmer lösen können.

Plötzlich guckt er in die Richtung meines Zimmers und unsere Blicke treffen sich. Sekunden, die sich wie Stunden anfühlen, später bricht er den Blickkontakt und macht das Licht aus. 

Scheiße! Es reicht ja nicht, dass er mich nicht mag. Jetzt denkt er vermutlich auch noch, dass ich ein Stalker bin. 

My Brother's Best FriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt