Kapitel 3

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Ben POV
Die ganze Nacht lang kann ich nicht schlafen. Immer wenn ich meine Augen schließe sehe ich IHR Gesicht. Also liege ich nachts meistens mit offen Augen in meinem Bett und starre an die Decke. Ich kann es nicht ertragen SIE zu sehen. Das kann ich einfach nicht. 

Leandra macht das ganze auch nicht viel besser. Leandra sieht fast genau so aus wie SIE. Ich habe so sehr daran gearbeitet die ganzen Erinnerungen zu vergraben, aber Leandra bringt sie alle wieder hoch. 

Meine Mutter begrüßte mich wie immer enthusiastisch am Frühstückstisch. Als jedoch meine Augenringe sieht, guckt sie mich sofort besorgt an. Ich schüttele jedoch einfach nur meinen Kopf und sie sagt nichts weiters. Sie hat inzwischen schon verstanden, dass es nichts bringt mich zum Reden zu zwingen. 

Ich esse schnell ein paar Cornflakes, dann will ich mich eigentlich auf den Weg zu meinen Zimmer machen um mich zum anziehen und duschen, doch meine Mutter hält mich zurück. 

"Hey, Ben? Heute kommen unsere neuen Nachbarn zum Abendessen. Soweit ich es verstanden habe scheinen du und Shawn ja schon Freunde zu sein. Leandra wird auch kommen. Sei bitte nett zu ihr. Sie scheint ein sehr freundliches, aufrichtiges Mädchen zu sein. Das hier kann ein Neuanfang für uns alle sein. Ich will nur das Beste für dich." Sie guckt mich weiterhin besorgt an. 

Nachdem ich verspreche, dass ich nett sein würde, lässt sie mich nach oben gehen. Ich spüre auf dem Weg zu meinem Zimmer, wie die Wut in mir hochkommt. Was meinte sie damit, das Leandra ein nettes Mädchen ist? Versucht sie mich etwa schon zu verkuppeln? Meine Mutter versteht echt überhaupt nichts! Wie kann sie bloß denken, dass ich schon über SIE hinweg bin, dass ich jemals über sie hinweg kommen würde?!

Ich versuche mir einzureden, dass sie es nur gut meint und dass sie es bestimmt nicht so gemeint hat. Ich weiß, dass sie nur versucht mir zu helfen, aber das möchte ich überhaupt nicht. Sie kann mir nicht helfen was das angeht. 

Ich dusche schnell und ziehe mir frische Klamotten an. 
Bis zum Abend verbringe ich mich meine Zeit im Supermarkt, da ich für meine Mutter einkaufen muss. Sie ist sowieso schon gestresst, da sie sich für heute Abend viel zu viel vorgenommen hat, essensmäßig, also hatte ich vorgeschlagen für sie einkaufen zu gehen. Ich habe sowieso nichts besseres zu tun. 

Schließlich ist es soweit. Als es an der Tür klingelt, bietet meine Vater mich die Gäste zu begrüßen. 

"Hallo. Sie müssen Mr. Villing und Mrs. Villing sein. Schön Sie kennen zu lernen." Höflich schüttele ich den beiden die Hand und nehme Shawns Mutter ihre Jacke ab. Aus dem Augenwinkel sehe ich wie sie ihrem Mann ein Grinsen zuwarf. Meine Mutter nimmt die beiden dann auch in den Empfang, sodass ich mich um Shawn und Leandra kümmern kann. Mit Shawn mache ich so einen typischen Jungshandschlag. Dieser ging dann zu den Erwachsenen. Das lässt dann nur noch mich und Leandra zurück. 

'Hey", sagt sie und lächelt mich fröhlich an. Sie umarmt mich, was ich steif erwidere. Ich löse mich schnell wieder von ihr, gehe in Richtung Esszimmer und lasse sie stehen. 

Ich weiß, dass das vermutlich gerade ziemlich unfreundlich war, aber ich will ihr keine falschen Hoffnungen machen. Ich weiß nicht, ob ich jemals wieder eine Freundin haben werde. Verdienen tue ich es auf jeden Fall nicht. 

My Brother's Best FriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt