Kapitel 5

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Ben POV

Nach dem Essen schlägt Shawn vor mit Leandra zu ihrem Haus rüber zu gehen. Meine Eltern wollen noch mit ihren Eltern reden und darauf haben wir alle kein Bock, deswegen lassen sie uns gehen. Wir setzen uns also aufs Sofa und fangen an zu diskutieren, welchen Film wir gucken wollen. Am Ende entschieden wir uns für eine Aktion Romanze. Nach ungefähr einer halben Stunde fängt Leandra schon an zu gähnen. Kurz darauf legt sie ihre Beine auf Shawn ab. Irgendwann schläft sie wohl ein, denn ihr Kopf fällt auf meine Schulter. Ich bin kurz davor sie abzuschütteln, aber ich will sie nicht aufwecken. Auf einmal fällt mir auf, dass ich der einzige bin, der noch wach ist. Ich lege Leandras Kopf vorsichtig auf die Couch ab. Mein Blick verweilt einige Sekunden zu lange auf ihr. Ich schaffe es schließlich doch meinen Blick von ihr zu lösen und zurück nach Hause zu gehen. 

Am nächsten Tag erfahre ich, dass meine Eltern gestern mit den Villings Pläne für heute gemacht haben. Wir werden anscheinend den ganzen Tag am Strand verbringen. Wir wollen schon früh los, damit es noch nicht so voll ist, deswegen weckt mein Vater mich schon um 8 Uhr. Ich ziehe mir also schnell eine Badehose und ein dunkelblaues Shirt an. Dann gehe  ich nach unten um schnell etwas zu essen bevor es los geht. 

Draußen treffen wir dann auf die Villings. Wir werden alle zusammen mit unserem Auto fahren, da es genug Sitze und Platz für uns und die Strandsachen hat. Unser Van ist wie ein ganz normaler Van ausgestattet, das heißt, dass die erste Reihe zwei Sitze hat, genauso wie die letzte und die mittlere Reihe 3. Da aber keiner der von uns mit den Erwachsenen zusammen sitzen wollte, entscheidet Shawn kurzerhand, dass Leandra einfach zwischen uns gequetscht sitzen muss. Bevor ich etwas erwidern kann, quetscht Leandra sich schon zwischen uns. 

Da die letzte Bank nur für zwei Leute vorgesehen ist, sitzt sie halb auf mir und Shawn. 

"Alles gut, Leandra? Ist es zu ungemütlich?", fragt Shawn sie irgendwann besorgt. 

"Alles gut. Es ist nur ein bisschen ungemütlich, aber es ist auszuhaltend." 

"Du kannst dich ein bisschen mehr auf uns drauf setzen, das stört uns glaube ich nicht", erwidert Shawn und guckt mich fragend an. Ich nicke grimmig.  

Die restliche Fahrt lang sitzt Leandra halb auf meinem Schoß. Währenddessen starre ich stumm aus dem Fenster und ignoriere sie. Mir ist klar, dass ich mich ihr gegenüber gerade ziemlich unfair verhalte, aber dies ist das erste Mal seit IHR, dass mir ein Mädchen so nah gewesen ist. Es hilft auch nicht, dass sie IHR so ähnlich sieht. Also bleibe ich einfach still. 

Je länger sie auf meinem Schoß sitzt, desto schneller geht mein Atem. Ich spüre wie ich langsam eine Panikattacke bekomme, doch ich versuche mein bestes sie wieder runterzudrücken. Ich will nicht, dass Shawn und Leandra denken, dass ich ein Freak bin. 

Doch Leandra bringt einfach so viele Erinnerung hoch, die nicht hochgebracht werden sollten. 

My Brother's Best FriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt