0416
Es ist noch ziemlich früh am Morgen, als ich mich auf den Weg zur Bibliothek mache. Wie erwartet ist sie noch geschlossen, aber das macht mir nichts aus. Ich bin froh, mal wieder eine Abwechslung von meinem Ferienalltag zu haben, der hauptsächlich aus Lernen und Arbeiten besteht. Ich setze mich auf die Vortreppe und schaue die Straße hinunter. Weit und breit keine Menschenseele zu sehen. Nach wenigen Minuten beginne ich etwas zu frösteln. Für einen Freitagmorgen im April ist es doch noch recht frisch, muss ich leider bemerken. Ich schließe vorsichtshalber meine Jacke und ziehe meine Beine enger an mich.
Die Nachbarschaft hier ist so herrlich ruhig... ich merke, wie sich meine Müdigkeit in den Vordergrund drängt und gebe schließlich dem Drang nach, meine Augen kurz zu schließen...Klimpern und ein anschließendes sanftes Rütteln an meiner Schulter holen meine Sinne langsam in die Realität zurück. Ich öffne langsam meine Augen und blicke in ein allzu bekanntes Gesicht.
Erschrocken versuche ich, etwas Abstand zwischen Namjoon und mich zu bringen, merke aber erst, wo ich mich befinde, als ich beinahe von der Treppe falle.
"Hey, vorsichtig, Schlafmütze" sagt Namjoon, während er mir eine Hand anbietet. Ich ergreife sie zögernd und lasse mich hochziehen.
"Wann bist du..?"
"Bin grad erst gekommen. Sag mir lieber, wie lange du hier schon wartest... Du verkühlst dich am Ende noch."
Ich schaue auf meine Uhr. Meine Augen weiten sich, als ich sehe, wo sich die schwarzen Zeiger befinden: Es ist bereits um neun! Ich habe ganze fünfzig Minuten geschlafen...
"Etwa... eine Stunde" murmele ich leise.
"So lange?! Ich muss unbedingt die neuen Öffnungszeiten aushängen... " er kratzt sich verlegen am Kopf, bevor er sich nach dem Eingang umdreht.
"Komm rein"
Er zieht seinen Schlüssel aus dem Schloss und hält mir die Tür auf.
Ich bedanke mich schnell und husche in das Gebäude, in welchem ich von etwas stickiger, angenehm nach alten Büchern duftender Luft empfangen werde.
Namjoon schiebt sich an mir vorbei und zur Ausleihe, wo er erst einmal den Hauptcomputer hochfährt. Anschließend öffnet er die großen Fenster zum Durchlüften, und seine Körpergröße, die es ihm erlaubt, auch an die obersten Fenstergriffe zu gelangen, versetzt mich einmal mehr in Erstaunen.
Eine Weile sehe ich ihm einfach dabei zu, merke, welche beruhigende Wirkung dieser Ort und er auf mich haben, obwohl ich doch erst seit knapp zwei Monaten hierherkomme.
Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, einen Freitag zu erleben, an dem ich nicht hier bin.
"Ist deine Familie schon wieder zurück?"
Erschrocken zucke ich zusammen, da ich nicht bemerkt habe, wie er hinter mich getreten ist.
Schnell weiche ich etwas zurück.
"Ähh nein, die kommen erst morgen wieder..."
"Aha, der letzte Tag in Freiheit"
Er grinst mich schelmisch an.
"Und warum beschließt du, ausgerechnet an diesem Tag hierherzukommen und vor unserer Tür einzuschlafen?"
Ich verdrehe die Augen und knuffe ihn auf die Schulter.
"Das war unabsichtlich. Außerdem komme ich jeden Freitag hierher, falls dir das noch nicht aufgefallen ist."
"Ist es. Ich wollte es nur nochmal von dir bestätigt bekommen, damit ich auch weiß, dass ich ganz sicher immer mit dir rechnen kann"
"Solange ich nicht zuhause eingesperrt werde...." grinse ich schwach zurück.
"Ach ja, hier!" Füge ich hinzu, während ich in meiner Tasche krame. Das hätte ich fast vergessen.
Ich ziehe das Buch von letztem Mal hervor und schlage es auf. Heraus fällt ein Foto, welches ich schnell vom Bogen aufhebe.
"King's Cross?" fragt Namjoon neugierig.
Ich nicke.
"Zeig mal her"
Er nimmt das Foto und betrachtet es eine Weile.
Ich kann seinen Gesichtsausdruck nicht deuten, doch ich bin mir sicher, er lächelt leicht."Du siehst glücklich aus." Stellt er fest.
"Ich hoffe, du zeigst mir diesen Gesichtsausdruck auch mal."
"Hoffe ich auch..." erwidere ich.[A/N: Unbearbeitet;;; Ich versuche, ein Doppelupdate zu machen, damit ich langsam mal wieder in meinem Update-Plan aufhole, aber keine Ahnung, ob ich es rechtzeitig schaffe, da ich zur Zeit nicht Zuhause bin. Bis dann!!!!]
Hochgeladen am: 03.05.19
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31 Freitage | K.N.J.
Fiksi PenggemarNeue Stadt, neue Schule, neue Menschen ... In all dem Durcheinander suchte ich nach einem Halt, sei es ein Ort oder eine Person. Und da fiel sie mir ins Auge: Die alte Bibliothek. Von da an verbrachte ich meine Freitagnachmittage mit Büchern, Kakao...