Ich wachte schlagartig auf. Ich wusste nicht wieso, aber ich bekam sehr schlecht Luft. Ja klar, ich hatte Asthma, aber ich merkte, dass das nicht daran lag. Ich beschloss, erstmal unter den Wagen hervorzukrabbeln und richtete mich auf, da sah ich, was mich geweckt hatte. Ich drehte mich einmal um die eigene Achse und konnte nicht weiter als zwei Meter weit blicken denn alles war umhüllt von Nebel. Dies konnte unmöglich natürlich entstanden sein, da es ja sonst hätte regnen müssen und das hätte ich garantiert gehört. Ich blickte zu Nina, welche auf dem Führerhaus des Trucks eingeschlafen war. Beinahe hätte ich bei den friedlichen Gesichtsausdruck meiner Freundin gelächelt, wäre hinter ihr nicht grüner Nebel gewesen. Dieses Schauspiel erinnerte mich stark an den Film "Die Tribute von Panem" und ich ahnte das schlimmste. Ich sprang auf die Ladefläche. "Nina wach sofort auf!", redete ich eindringlich auf sie ein. Sofort wachte sie auf, rutschte ungewollt herunter und fiel unsanft auf die Ladefläche. Sie machte keinen Mucks und ich half ihr schnell hoch. Der Nebel war nun direkt vor uns und er wanderte immer weiter. Ich zog Nina weg und streifte dabei kurz den Nebel. Sofort durchfuhr mich ein Schmerz und kleine Brandbläschen bildeten sich an dieser Stelle. Ich machte ein paar Schritte rückwärts und fiel dabei mit Nina vom Fahrzeug. Wir richteten uns sofort auf da es nicht sehr hoch war. Der Nebel hatte bereits das halbe Fahrzeug umhüllt. Ich dachte an die Jungs. Verdammt! Schnell zog ich meine Jacke so eng um meinen Körper wie es ging, beugte mich herunter und zog sie unter dem Auto hervor. Beim Vorbeirennen schnappte ich Ninas Hand und lief in den Wald hinein, weit weg von dem grünen Nebel. Kurz hatte ich die Befürchtung, dass der "normale" Nebel vielleicht auch giftig wäre, doch dies wurde augenblicklich zunichte gemacht, als wir mitten hindurchrannten. Erst nach gefühlten 30 Minuten hielten wir keuchend an. Wir beruhigten uns langsam, als Nick die Stille unterbrach:"Was genau war das?" Ich zuckte mit den Schultern:"Ich weiß es nicht so genau. Ich bin aufgewacht und da ist mir zuerst der normale, dann der grüne Nebel aufgefallen und als ich ihn berührt habe..." Ich zeigte meine Hand mit den Brandblasen. "Ja, das kann ich nur bestätigen", sagte Nina und zeigte ihren auch nicht verschont gebliebenen Arm. Sie sah auf den Boden "Das ist meine Schuld, wenn ich nicht eingeschlafen wäre -" "Nein", unterbrach ich sie, "das hätte uns genauso passieren können. Es ist ja zum Glück nichts schlimmeres passiert, es wäre sinnlos, sich jetzt die Schuld zu geben", sagte ich zuversichtlich und legte meine Hand auf ihre Schulter. "Ich wusste gar nicht, dass Slender dazu in der Lage ist", wechselte Alex das Thema. "Jetzt können wir ihn erst sehen, wenn er schon ziemlich nah ist, und wir müssen jetzt auch noch ständig vor diesem Nebel weglaufen", fügte Nick hinzu. "Nein, wir hören doch das Rauschen und Laura kann ihn auch hören", erinnerte Nina uns und sah zu mir, "außerdem...kann ich es irgendwie spüren, wenn er in der Nähe ist." Wir sahen sie ungläubig an. "Du kannst ihn spüren?", fragte ich verwundert, sie nickte. "Na das ist doch super", sagte Alex optimistisch. "Ja, das macht den Nebel nur noch halb so schlimm", fügte ich lächelnd hinzu, obwohl mir im Moment überhaupt nicht dazu zumute war. Ehrlich gesagt wollte ich mich am liebsten hier hinsetzen und so lange heulen, bis Slender mich fand und... Ich verdrängte diese Gedanken sofort. Ich war normalerweise kein Mensch, der so leicht aufgab. "Ist etwas?", fragte Nick etwas besorgt und alle sahen mich an. Erst da bemerkte ich, dass mein Lächeln augenblicklich erloschen war. Ich schüttelte sofort den Kopf. "Natürlich, sie ist verletzt! Und Nina auch. Was ist, wenn dort ein Gift drin ist, das sie lähmt?", sagte Alex plötzlich. "Aber...", versuchte ich zu erwidern, doch die Jungs winkten ab. "Wir müssen euch tragen. Am besten zu dem Fluss, vielleicht ist dort weniger Nebel", sagte Nick hastig. Ich runzelte die Stirn und überlegte, warum beim Fluss weniger Nebel sein sollte, als Nina anfing. "Jungs un-" Doch wieder unterbrachen sie die Jungs und noch bevor ich reagieren konnte, wurde ich hochgehoben und sah Nina, die ebenfalls hochgehoben wurde. "Leute, wir werden schon nicht sterben", sagte ich den eigentlichen Scherz optimistisch, doch die Jungs setzten nur eine panische Miene auf und liefen noch schneller. Ich seufzte und widersprach auch nicht mehr, es würde ja sowieso nichts bringen. Ich sah zu Nina und unsere Blicke trafen sich, jede mit einem Lächeln im Gesicht. Ich meine, wann wird man schon mal von Jungs durch den Wald getragen? Ich sah wieder nach vorne, wo ich nur Nebel vernahm. Ab diesen Moment fing ich an, Nebel zu hassen. Ich dachte so über alles nach und sah dann auf meine Hand. Was ist, wenn dort wirklich ein Gift drin war? Na toll jetzt haben die mich auch schon so weit!
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Slender-Die Jagd
FanfictionLaura und Nina sind Freundinnen, die beide gerne in den Wald gehen. Eines Tages beschließen sie, einen Waldausflug zu unternehmen. Doch in diesem Wald, in den sie gehen, lauert eine Gefahr, die die Mädchen sich nicht hätten träumen lassen. Die Gefa...