"Happy Birthday!!", ihr kleiner Bruder kam in ihr Zimmer gestürmt und hüpfte auf ihr Bett um ihr ihre Decke weg zu ziehen. Verschlafen blinzelte sie ihn an und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Die Strohblonden Haare ihres Bruders standen ihm wirr vom Kopf ab und er sah selbst noch so aus als wäre er gerade aus dem Bett gefallen. "Guten Morgen, Karjetan", murmelte sie. "Komm schon Pearl", aufgeregt hüpfte ihr Bruder auf ihrem Bett auf und ab, " Wir warten alle auf dich." Sie griff hinter sich und warf ihren Polster nach ihrem fünfjährigen Bruder, damit er aufhörte sie zu hetzen. "He" meckerte er, warf ihren Polster aber mit einem breiten Grinsen zu ihr zurück. Lachend sprang sie aus dem Bett und rannte aus ihrem Zimmer. Karjetan war ihr dicht auf den Fersen, lachend stürmten sie in die kleine gemütliche Küche.
"Happy Birthday!", riefen ihre Großeltern und ihre Eltern und Karjetan hatte plötzlich eine Tüte Konfetti in der Hand, die er ihr versuchte ins Haar zu schütten. Quietschend duckte sie sich, sodass erst recht Konfetti in ihrem pechschwarzem, noch vom Schlaf zerzausten Haar landete.
"Los, los!", rief ihr kleiner Bruder aufgeregt als wäre es sein eigener Geburtstag und verstreute das Konfetti im ganzen Raum," Mach schon deine Geschenke auf!!" "Immer mit der Ruhe", grinsend sammelte sie ein wenig Konfetti vom Boden auf und ließ es über Karjetans Kopf rieseln, " Der Tag ist noch lang genug." "Zuerst blässt du aber die Kerzen aus und wünschst dir was", verlangte ihr Vater und hielt ihr die reich verzierte Torte unter die Nase, auf der Elf Kerzen brannten.
Pearl holte tief Luft und bließ alle Kerzen auf einmal aus. Lächelnd beobachtete sie die feinen Rauchfähnen wie sie sich langsam einen Weg zur Decke suchten. Während sie dem Rauch nachsah, hörte sie plötzlichelich eine dunkle Stimme:
"Ein Mädchen, das Gegenteil zum Jungen der überlebte. Ihr Weg ist noch ungewiss. Sie wird entscheiden müssen zwischen dem Guten und dem Bösen. Wählt sie die eine Seite, wird sie zur größten Waffe gegen den Jungen der überlebte. Wählt sie jedoch die andere Seite, wird sie zusammen mit dem Jungen der überlebte, den Krieg beenden und zusammen mit ihm zur größten Macht die es je gegeben hat."
Kurz runzelte sie die Stirn als die Stimme verklang, doch sie kam zum Schluss, dass sie sich die Stimme nur eingebildet hatte. Schließlich hatte sie viel zu viel Fantasie, das wusste jeder aus ihrer Familie.
"Und?", der Fünfjährige tanzte um sie herum, "Was hast du dir gewünscht?" "Das darf man doch nicht sagen, Schatz", erklärte ihre Mutter ihrem Bruder und legte ihm einen Arm lächelnd um die Schulter, " Sonst geht es nicht in Erfüllung."
"Dann mach jetzt die Geschenke auf!", verlangte ihr Bruder und angelte sich eins der drei bunt verpackte Päckchen vom Küchentisch um es ihr zu geben.
Lächelnd nahm sie es entgegen und riss die Verpackung auf. Zum Vorschein kam eine Lederkette mit einem grünen Katzenaugeanhänger. Das Grün des Anhängers glänzte wunderschön im sanftem Licht das durch die Bodentiefe Fenster fiel.
"Das passt perfekt zu deinen Augen", meinte ihre Mutter und legte ihr die Kette um. "Die ist von uns beiden", ihr Vater legte einen Arm um die Hüfte ihrer Mutter und drückte sie an sich. "Danke", murmelte sie und ließ sich von ihren Eltern in dessen Arme ziehen.
"Hier", reichte ihr Karjetan das zweite Geschenk. Das Geschenk war schwer und sie riss vorsichtig die Verpackung auf. Fast wären ihr die einzelnen Teile des Geschenks aus den Händen gerutscht, schnell legte sie es auf dem Küchentisch ab und grinste über beide Ohren.
Vorsichtig nahm sie eine große weiße Feder in die Hand und betrachtete sie mit träumerischen Blick.
"Das ist die Feder einer Schneeeule", erklärte ihr Opa und grinste sie an. "Zum Kalligrafie schreiben?", hackte sie nach und stellte die Feder in den dazugehörige Federhalter ab. Ihr Großvater nickte:" Wir wissen doch wie gern du das machst. Im Internet macht es sicher weniger Spaß als mit einem echten Buch." "Ach, Grandpa", murmelte sie und befreite das Buch "Über die Kunst der Kalligraphie" vom Rest des Geschenkpapiers.
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Forgotten Girl
Fanfiction"Ein Mädchen, das Gegenteil zum Jungen der überlebte. Ihr Weg ist noch ungewiss. Sie wird entscheiden müssen zwischen dem Guten und dem Bösen. Wählt sie die eine Seite, wird sie zur größten Waffe gegen den Jungen der überlebte. Wählt sie jedoch die...