Fragen über Fragen...

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...Wie von einer Biene gestochen stand Colton auf und verließ den Raum. Ich hingegen verabschiedete mich noch und verließ dann erst den Raum.

Der restliche Tag zog sich ewig hin. Zumindest kam mir das so vor. Ich konnte dem Unterricht nicht mehr so richtig folgen, denn meine Gedanken waren voll und ganz bei Colton. Ich war froh, dass ich den restlichen Tag nicht mehr mit ihm zusammen Unterricht hatte, denn er hatte vierstündig Sport und ich erst zwei Stunden NWT und danach noch zwei Stunden Kunst.

Doch ich merkte, wie meine Gedanken immer und immer wieder zu dem Jungen mit den schwarzen Haaren und den blauen Augen abdrifteten. Mir war es ein Rätsel, warum ausgerechnet ich ausgewählt wurde unter fast 1000 Schülern. Es stimmt schon ich war Klassenbester in allem, aber warum musste ich Colton Evans Nachhilfe geben?! Ich wusste nicht mal annähernd wie so etwas funktionierte, jemandem etwas verständlich erklären. Ich machte mir definitiv viel zu viele Gedanken darüber, denn ich wusste nicht, ob Colton überhaupt mitmachen würde. Das erschien mir nämlich als größeres Problem. Doch ich konnte nicht weiter darüber nachdenken, denn auf einmal hörte ich es klingeln. Mist, die Schule war aus und ich muss jetzt mit Colton zu mir gehen...

Mit meiner Umhängetasche über der Schulter lief ich zum Ausgang der Schule. In diesem Moment fiel mir ein, dass ich gar nicht wusste, wo ich warten sollte. Etwas panisch schaute ich mich in den langsam leer werdenden Gängen um. Wo war er denn bloß? Und was soll ich tun, wenn ich ihn nicht mehr finde oder er schon gegangen war?

Mit schnellen Schritten lief ich zu der großen Tür des Schulgebäudes. Wieder schaute ich mich um. Erst erblickte ich niemanden, doch dann sah ich einen großen Jungen mit schwarzen Haaren an einem Pfeiler lehnen. Auf den ersten Blick erkannte ich, dass es Colton Evans sein musste auch wenn ich nicht sein Gesicht sah, da er auf sein Handy starrte. Mein Blick schweifte über ihn, denn heute war er ganz in schwarz gekleidet und seine langen Finger streiften elegant über das Display seines Handys. Seine Tasche hatte er über seiner linken Schulter hängen.

Scheinbar hatte er einen Blick auf sich gespürt, denn er schaute ganz plötzlich auf. Direkt in mein Gesicht und ich in seine blauen Augen. Wir sahen uns für ein paar Sekunden so an, doch dann packte Colton sein Handy weg, stieß sich von der Säule ab und kam auf mich zu gelaufen. Kurz stockte mir der Atem, da er so unbeschwert lief und sich dabei mit einer Hand durch seine Haare strich. Konzentrier dich James! Reiß dich gefälligst zusammen! Zum Glück bekam ich das hin und schon stand er vor mir. Er war fast einen Kopf größer als ich, daher musste ich zu ihm aufschauen. „Können wir los? Du hast ja ziemlich lange gebraucht. Ich hab nämlich nicht den ganzen Tag Zeit!", sagte Colton verärgert. Er hatte gerade mit mir gesprochen?! Das war doch sonst nie der Fall. „Jetzt schau nicht so verwundert", erwiderte er auf meinen verwirrten Blick, an dem er scheinbar meine Gedanken abgelesen hatte. Ich blickte auf den Boden, weil sich meine Wangen leicht rot färbten. Doch was ich dann hörte lies meinen Kopf wieder nach oben schießen. Er lachte! Und sein Lachen war wunderschön. Ein wenig rau, aber dennoch auf seine eigene Weise weich und wunderschön. James was denkst du da bloß?!

Nach wenigen Sekunden hatte ich mich wieder gefasst und ich sagte mit erstaunlich fester Stimme: „Ja, wir können gehen. Ich wohne hier nicht weit entfernt, also geht das auch zu Fuß." Colton nickte und dann liefen wir nebeneinander vom Schulgelände. Alle die noch auf dem Gelände waren blickten uns nach, denn es war schon ungewöhnlich, dass Colton Evans, einer der beliebteren, etwas mit >Dem Neuen< machte. Aber mir war das egal oder besser gesagt es fiel mir nicht auf, dass uns alle anstarrten.

Bis zu mir waren es ungefähr zehn Minuten zu Fuß und diese ganzen zehn Minuten liefen wir schweigend nebeneinander her.

Doch als wir bei mir ankamen, blieb Colton erstmal stehen und blickte mit geweiteten Augen zu dem Haus, welches vor uns war. „Du wohnst da?", fragte er ungläubig. Ich nickte grinsend und lief mit meinem Schlüssel in der Hand zur Haustür. Meine Mutter sagte, dass wir hier nicht mehr so schnell wegziehen würden und hatte deshalb ein Haus für uns beide gekauft. Da wir nicht gerade arm waren, besaßen wir halt nun ein etwas größeres, luxuriöseres Haus.

Aber mir war es Recht so, denn ich wollte hier bis jetzt auch nicht mehr weg.




756 Wörter!

Heyy! Yay, ich hab es doch noch geschafft heute ein zweites Kapitel zu schreiben.

LG Pia_Moon_Light

Two Lifes One StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt