Zwölftens

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Franka

Wie lange ich auf meinem Bett gesessen und meinen Arm angestarrt hatte, wusste ich nicht. Dunkelheit flutete mein Fenster und ich suchte unbeholfen auf dem Tischchen nach dem Schalter meiner Nachttischlampe, um etwas Licht in den Raum zu schaffen.
Ich fühlte mich immer noch hilflos und wann immer sich mein Arm in meine Gedanken zurückgrub, wallten kalte Schauer von Angstschweiß über meinen Körper. In diesen Momenten dachte ich daran zurück, was ich gelernt hatte. Tief ein- und ausatmen. Die Zeit wird vergehen, Frankilein. Ein Atemzug noch, dann berührten meine Finger den Schalter. Das Licht leuchtete das Zimmer in einem warmen Ton aus und ich ließ mich ins Bett zurücksinken, weil es es tatsächlich schaffte, mir etwas Sicherheit zu vermitteln.
,,Na, hast du es schon bemerkt?"
Ich fuhr herum. Mein Herz ratterte los wie eine alte, überforderte Maschine. Wer war in meinem Zimmer?
,,Schau doch nicht so panisch. Dabei waren wir uns doch so nah." Lechan bleckte die Zähne zu einem Grinsen und trat näher an mein Bett heran. Fast automatisch kniff ich meine Beine fest zusammen und kroch bis an die Kante meines Bettes zurück. Mein Rücken traf auf kalte Wand.
,,Ich habe dich markiert, meine Schöne. Es ist eine Zeitbombe." Er bückte sich und zog mich an meinem Bein zu sich. ,,Am nächsten Neumond bist du mein. Und wenn nicht, dann wirst du niemandem gehören!" Der Alpha knurrte und nahm mein Kinn zwischen die Finger.
,,Warum wählst du nicht eine, die dich wirklich will? Davon gibt es weit genug." Ich spürte, wie meine Augen zu tränen begannen. Meine Stimme klang zu piepsig.
Er legte den Kopf schief.
,,Und was, wenn ich genau dich will? Vielleicht sollte ich dir deine Lage mal klarmachen." Er ließ den Blick über meine verkrampften Beine schweifen. ,,Deine Zunge ist entschieden zu unbeschwert." Seine Augen trafen meine und mein Herz zog sich zusammen, als hätte seine Faust es zerknüllt.

Alphas Bride #redroseaward2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt