Alphas Bride #redroseaward2019

Einundzwanzigstens

Cath

Die Dunkelheit um mich lachte. Sie lachte über mich, wie ich da stand. In die Enge getrieben. Beängstigt. Eine Flüssigkeit rann mein linkes Bein hinab. Ich wollte nach Hause. Um mich herum schien überall etwas im Gesbüsch zu rascheln. Gelegentlich kreiste ein Adler über meinem Kopf und ließ mein Herz einen Schlag aussetzen.
Die Fesseln um meinen Handgelenken saßen so stramm, dass sie sich bereits begannen, in meine Haut zu fressen. Doch das starke Mädchen in mir hatte noch nicht aufgegeben. Für sie gab es kein 'aufgeben'.
Ich heulte auf, als sich die Fesseln tiefer in meine Handgelenke gruben.
Vielleicht gab es das doch.
Scheiße, niemand weiß, dass ich hier bin. Ich war so gut wie verloren.
Ich wünschte, Franka wäre hier. So sehnlichst, dass ich sie, wenn sie jetzt zwischen den Bäumen hervortreten würde, mit Oreopackungen und einer Kinojahreskarte gehuldigt hätte.
,,Ich hoffe, du hast dich schön warmgehalten." Das Arschloch, das mich hier festgebunden hatte. Ich spürte seinen kalten Atem in meinem Nacken. Wollte den Kopf nicht wenden, um erneut so viel Hässlichkeit auf einen Schlag zu sehen, bei der sich Karl Lagerfeld im Grab umgedreht hätte. Ein raues Paar Finger umgriff ihr Kinn. Ich verzog das Gesicht. Das Ekel hatte mich angefasst.
,,Sieh mich an, wenn ich mit dir rede!", knurrte er.
Ich hielt den Kopf stur geradeaus gerichtet, bis sich seine Finger so sehr in mein Kinn bohrten, dass ich schlussendlich nachgab. Ich starrte in die roten Augen. Das weiße Haar bettete einen runden Kopf, der aussah als hätte jemand eine Echse mit einem unglücklichem Frosch gepaart. Mit tiefstem zusammengegrabenem Ekel spuckte ich ihm ins Gesicht.
,,Wie kannst du nur so dumm sein, Mädchen." Seine Stimme war kaum mehr als ein gesäuseltes Flüstern. Ein Messer blitzte in seiner Hand hervor.