Siebzehntens

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Franka

Ich starrte auf mein Handy herab. Wo bleibt Cath?
Ich massierte meine Schläfen und stieß die Luft stockend zwischen meinen Lippen hervor. Der Klassenraum begann sich bereits zu füllen, doch von meiner besten Freundin keine Spur. Meine Finger tapsten nervös über die Tischplatte. Fast manisch. Ängstlich. Pranoid wich mein Blick zu dem Fenster zu meiner Rechten.
In den Augenwinkeln sah ich Schatten, die sich bewegten. Überall hörte ich jemanden meinen Namen sagen.
Ich holte meine Federmappe aus der Tasche und steckte das Handy zurück in das vordere Fach. Tief durchatmen, Franka.
Ich suchte in dem Raum nach einem vertrauten Gesicht. Silvian. Er saß an seinem üblichen Platz am Fenster und hielt den Blick starr auf den Platz draußen gerichtet. Ich erhob mich und lief zu ihm. Mein klopfendes Herz beachtete ich nicht.
,,Hey", sagte ich, als ich ihn erreicht hatte. Er sah mich nicht an.
,,Was ist?", erwiderte er und starrte auf seine Hände, die über die Rillen in der Tischplatte fuhren. War er angespannt?
Ich versuchte, es zu ignorieren, und sprach weiter. ,,Hast du Cath gesehen?"
Bei der Erwähnung ihres Namens versteiften sich seine Finger. ,,Nein", sagte der tonlos und hob den Blick.
,,Setz dich wieder, Franka", forderte er mich auf. Meine Wangen glühten.
,,Ich wollte dich nicht stören", murmelte ich. ,,Ich... dachte nur, du könntest mir helfen."
Seine Augen suchten meine. ,,Halt dich einfach von mir fern, ja?" Die Art, wie er es sagte, war, trotz seiner rauen Stimme, sanft.
,,Versprich es mir."

Alphas Bride #redroseaward2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt