1. Kapitel

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VOR KURZEM

Ich habe gerade das Ende der ersten Woche auf dem College hinter mich gebracht. Mein Zimmernachbar Spencer hat ein paar seiner Freunde eingeladen. Ich liege auf meinem Bett, während er alles vorbereitet. Er holt ein paar Flaschen Bier raus. Spencer ist schon im 2. Jahr. Ich liege herum und starre die Decke an, während ich über die Woche nachdenke. Es war ein guter Start.

Ich höre wie Spencer zur Tür geht und ein paar Freunde reinlässt. Sie kommen rein und ich beobachte sie. Sie sehen nett aus. Es klopft an der Tür und Spencer geht hin und macht auf. Ich höre die gedämpften Begrüßungen.

„Louis Tomlinson!“ sagt Spencer aufgeregt.

Warte.

Warte, warte.

Was?

„Hast du Louis Tomlinson gesagt?“ rufe ich und setze mich auf.

Sie kommen zusammen in den Raum. Spencer und Louis. Louis Augen fallen auf mich.

„Marcel?“

„Ihr beiden kennt euch?“ fragt Spencer und hebt eine Augenbraue. Ich nicke wie betäubt. Spencer zuckt die Achseln und fängt an mit seinen Freunden zu reden. Louis steht immer noch an der gleichen Stelle. Er starrt mich an.

„Du ziehst dich anders an…“ sagt er leise. Ich nicke und starre die Wand an.

„Können wir reden, Cel?“ fragt er etwas lauter.

„Ich habe dir gesagt, dass du mich nicht so nennen sollst..“ sage ich leise.

„Bitte, Marcel?“ er klingt verzweifelt. Gott, seit wann ist er der Verzweifelte?

„Meinetwegen“ sage ich und stehe auf. Er folgt mir raus auf den leeren Gang.

Ich lehne mich an die Wand und gucke ihn kalt an.

„Es tut mir wirklich lei-“

„Hör auf“ unterbreche ich ihn.

„Marc-“

„Hör einfach auf, Louis“ sage ich und gucke weg.

„Ich will es erklären, Marcel“ versucht er es noch mal.

„Das ist nicht mehr wichtig, Louis! Du hast mich verlassen. Du bist nicht zurückgekommen. Ich habe dir gesagt, dass wir fertig sind. Ende der Geschichte“ ,sage ich harsch.

„Da ist noch mehr“

„Ach echt, Louis?“

„Ja, das ist was ich versu-“

„Ich will es nicht hören, Louis. Vor ein paar Monaten hätte ich zugehört. Weißt du noch, als du mich aus dem Schneesturm nach drinnen geholt hast? Da hätte ich zugehört. Ich hätte dir zugehört, als wir wegen deiner Mutter geschrieben haben. Ich hätte dir so oft zugehört, Louis! Aber jetzt werde ich dir nicht zuhören“ bringe ich ihn zum Schweigen. Er guckt auf seine Füße.

Das ist, was ich denke, Louis.

Ich gehe zurück ins Zimmer und nehme meine Jacke und eine Packung Zigaretten. Ja, ich habe nie damit aufgehört. Aber wen interessierts? Es ist mein Leben, oder?

„Ich komme später wieder, Spence“ sage ich und gehe. Er ist sowieso gerade mit seinen Freunden beschäftigt. Hoffentlich auch Louis.

Ich betrete den Aufzug und drücke den „Erdgeschoss“-Knopf. In der Lobby angekommen verlasse ich das Gebäude durch die Doppeltüren. Tief atme ich die frische Luft ein und aus und zünde eine Zigarette an. Ich denke darüber nach, zu weinen, weil es mir danach vielleicht besser gehen würde. Aber nein, ich habe das letzte Mal vor Monaten wegen ihm geweint. Also setze ich mich auf eine Bank und beobachte die Sterne. Ich höre, wie sich Türen öffnen. Ich merke erst, wer es ist, als er sich neben mich setzt.

„Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen?“ spucke ich quasi aus.

„Keine Sorge, ich bin nicht hier, um es dir zu erklären“ sagt er leise.

„Kannst du mir sagen, warum du hier bist? Nicht warum du gegangen bist, sondern…“ frage ich.

„Ich habe mich fürs erste Jahr beworben. Ich wurde genommen. Jetzt bin ich hier, genau wie du“ sagt er einfach. Ich nicke. Wir sind kurz leise.

„Wie hast du einfach entschieden, dass ich das alles nicht mehr wert war? Wie konntest du einfach weggehen?“ meine Stimme zittert. Er öffnet seinen Mund, um etwas zu sagen, aber es kommt nichts raus. Dann klingelt sein Handy.

„Nimm an…“ murmele ich und gucke weg. Er nimmt an und redet mit gedämpfter Stimme.

„Hey Babe“

Babe?

„Ich bin gerade beschäftigt… Wir sehen uns später in meinem Zimmer… Bye“ damit legt er auf.

„Tut mir leid, das war nur -“ fängt er an.

„ Deine Freundin“ unterbreche ich ihn. Ich stehe auf und gehe in Richtung Eingang.

„Marcel!“ ruft er mir frustriert hinterher.

„Lass mich einfach in Ruhe!“ schreie ich zurück. Ich laufe in die Lobby und sofort in den Aufzug.

Nachts durchsuchte ich meine Sachen und finde sein Shirt und seine Jeans mit denen er mich vor so langer Zeit allein gelassen hat. Es riecht immer noch nach ihm.

Klar, ich habe es so aussehen lassen, als ob ich gut ohne ihn zurechtkomme, aber ich schlafe immer noch jede Nacht in seinen Klamotten.

Did you say Louis Tomlinson? (german/deutsch) Larry/LarcelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt