9. Kapitel

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LOUIS´ POV

Mitten in der Nacht wache ich auf. Es ist circa 4 Uhr morgens. Als ich zu Marcel, der auf dem Sofa schläft, rüber schaue, sehe ich, wie er im Schlaf weint. Dieser Anblick macht mir Sorgen und es lässt mich mich noch schlechter fühlen. Ich stehe auf und gehe zu ihm, hocke mich vor ihn.

„Marcel, alles ist gut“ flüstere ich und lege meine Hand auf seine Schulter. Langsam öffnet er seine Augen, aber er sieht trotzdem noch nicht sehr wach aus.

„Babe, warum bist du wach?“ fragt er und reibt sich seine Augen. Babe? Denkt er- oh.

„Du hast geweint“

„Nur weil ich dich vermisst habe. Komm her“ sagt er und zieht mich an meinem Handgelenk auf das Sofa. Er schließt mich in seine Arme und kuschelt sich von hinten an mich. Ich versteife mich unter seiner Berührung.

„Entspann dich, Babe“ flüstert er in meinen Nacken. Sein Atem ist heiß, aber trotzdem muss ich zittern.

Ich fühle wie sich etwas tief in mir drin den Weg nach draußen bahnt. Es ist Sehnsucht. Zuerst bin ich verwirrt. Aber dann merke ich, nach was ich mich sehne: Einfach Marcels Berührungen nachzugeben und einzuschlafen.

MARCELS POV

Als ich aufwache, liege ich an Louis gekuschelt da. Ich muss lächeln.

„Guten Morgen, Lou“ flüstere ich in sein Ohr.

Aber dann trifft es mich wieder. Ich erinnere mich, wo ich bin. Ich erinnere mich an die Ereignisse der letzten Tage. Ich zucke zusammen und lasse Louis schnell los. Wann ist er aufs Sofa gekommen? Er fängt an sich zu bewegen. Allerdings in die falsche Richtung, nämlich auf den Boden. Er schlägt hart auf und stöhnt.

„Wa-“ er unterbricht sich, als er zu mir hochguckt.

„Wann hast du dich entschieden, bei mir zu schlafen?“ Ein kleines Grinsen umspielt meine Lippen.

LOUIS´ POV

„Oh naja, ich habe mich erschreckt und ich weiß nicht, irgendwie wollte ich nicht allein schlafen“ Lügen über Lügen. Aber ich belüge auch mich selbst. Weil ich nicht verstehe, was ich fühle. Marcel nickt, als wäre es keine große Sache.

„Du hast mich im Schlaf begrabscht“ witzele ich und wir lachen unbehaglich.

„Was machst du heute so?“ fragt er. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was ich mache. Ich will nicht allein sein, aber bei Marcel zu sein ist irgendwie komisch.

Ich weiß nicht. Ich glaube, ich gehe jetzt besser“ sage ich und stehe auf. Wir verabschieden uns und dann gehe ich.

Später beschließe ich, zurück zu Marcel zu gehen um zu gucken, ob er sich vielleicht mit mir eine Pizza oder so bestellen will. Ich mache seine Tür einen Spaltbreit auf und schaue hinein. Ich erstarre, als ich ihn sehe.

Er liegt mit Kopfhörern auf dem Boden. Er weint. Laut und schmerzvoll. Er hat einen Pullover in seiner Hand. Er weint so sehr und so laut.

Ich gehe rein. Er guckt mich an, aber sieht mich nicht wirklich. Und ich glaube, er ist gerade woanders, nicht wirklich hier.

Ich mache die Tür zu und gehe zu ihm rüber. Ich lege mich neben ihn. Er nimmt seine Kopfhörer ab, sagt aber nichts. Er legt den Pullover zwischen uns. Ich glaube es ist meiner, es ist mein Style.

„Es tut mir leid“ sage ich leise.

„Mhm“ ist alles, was er antwortet. Seine Augen sind leer, er hört wahrscheinlich nicht mal richtig zu. Ich rücke näher zu ihm. Jedes Mal ein bisschen mehr, bis ich direkt an ihm liege. Ich rolle mich vorsichtig auf ihn und kuschele mich an ihn.

„Hör auf“ sagt er wie betäubt. Ich kuschele mich noch mehr an ihn.

„Hör auf, du machst es nur schlimmer“ sagt er nochmal.

„Du erinnerst mich daran, was ich verloren habe und nie mehr wiederbekommen werde“ sagt er emotionslos. Er schubst mich von sich runter. Ich lande neben ihm auf dem Boden und er drückt mich ein paar Zentimeter weg.

„Tut mir leid“ sage ich leise. Minutenlang schweigen wir.

„Ich habe eine Regel gebrochen“ flüstert er

„Was?“

„Ich habe das letzte Mal vor Monaten wegen dir geweint. Ich habe mir geschworen, es nie wieder zu tun. Aber ich habe den Schwur gebrochen und schon wieder geweint“ flüstert er benommen.

„Es ist alles gut, Marcel“ sage ich ruhig.

„Nein, ist es nicht. Sag nicht, dass alles gut ist, wenn es nicht so ist“ sagt er mit ein bisschen mehr Emotion.

„Aber es wird wieder gut“ versichere ich ihm.

„Das weißt du nicht! Ich dachte, ich wüsste es, aber dann hast du mich verlassen! Und jetzt hast du mich schon wieder verlassen, aber es ist sogar noch schlimmer, denn ich sehe dich und ich sehe, wie du mich vergessen hast und dein Leben weiterlebst, und das ist die einzige Sache von der ich weiß, dass ich sie nicht kann!“ schreit er. Ich habe ihn verlassen? Was? Warum?

„Also sag mir, warum du mich verlassen hast, Lou“ schreit er und weint immer mehr. Er zittert am ganzen Körper. „Sag mir, warum du mich verlassen hast, dieses Mal höre ich dir zu!“

„Siehst du, was du getan hast, Lou?“

Did you say Louis Tomlinson? (german/deutsch) Larry/LarcelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt