4. Kapitel

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MARCELS POV

Ich hatte mir gesagt, ich würde es nicht tun. Ich hatte mir selbst gesagt, ich sollte es nicht tun. Ich habe mir selbst gesagt, ich könnte es nicht tun. Aber ich habe es getan.

Ich hatte ihn aus der Fassung gebracht. Aber in Sekundenschnelle sind unsere Münder eins. Ich ziehe an seinen Haaren, während seine Hände über meinen Körper streichen.

Warte.

Das ist nicht richtig.

Du bist sauer auf ihn, Marcel.

„Stopp“ sage ich und schubse ihn von mir runter.

„Was?“ er klingt verärgert. Ich vermute, er dachte, ich hätte ihm verziehen oder so was.

Ich gucke ihn an bevor ich aufstehe. Schnell bahne ich mir meinen Weg durch all die Leute. Da gibt es immer noch diesen Teil von mir, der zurückgucken will. Also gucke ich über meine Schulter und sehe, wie er versucht mir zu folgen. Ich gehe raus an die frische Luft und gehe schnell zu meinem Auto eine Straße weiter.

Das erste Mal in Monaten fühle ich etwas in mir glühen. Ich fühle mich lebendig.

Ich fummele an meinem Schlüsselbund herum, während ich zum Auto laufe. Ich höre Schritte auf dem Asphalt des Gehwegs hinter mir.

„Marcel!“ ruft er. Ich knurre und gehe zur Autotür. Jetzt kommt er ums Auto herum auf mich zu. Ich gucke zu ihm hoch, meine Finger auf dem Türgriff.

„Lass mich in Ruhe“ sage ich tief einatmend. Er kommt näher, greift nach meinem Arm und zieht mich grob zu sich.

„Lou-“

Er küsst mich, bringt seine Lippen mit aller Macht auf meine. Ich will es so sehr. Ich will es wirklich. Aber er ist schlecht für mich.

Ich drücke ihn wieder weg. Ich gucke ihn böse an und öffne die Tür. Ich setze mich hin und mache die Tür zu, schließe sie ab. Er guckt sauer und klopft ans Fenster, während ich den Schlüssel ins Zündloch stecke. Ich öffne das Fenster.

„Jesus Christus, fuck, Louis!“ sage ich mit geschlossenen Augen.

„Es tut mir leid.“

„Ich weiß.“

Einen Augenblick lang sind wir beide leise. Ich greife nach seinem Shirt und ziehe sein Gesicht runter zu meinem. Wir sind uns so nah, wir berühren uns gerade so nicht. Ich kann seinen heißen Atem auf meinem Gesicht spüren.

Ich küsse ihn ein letztes Mal.

„Fick dich“ sage ich, drücke sein Gesicht aus dem Fenster und fahre los.

Auf dem Weg nach Hause fahre ich viel zu schnell, aber es ist mir egal. Dabei ist es nicht mal mein zu Hause, oder?

Es ist nur der Ort, an dem ich schlafe. Ich bin mir nicht mal sicher, dass ich noch ein zu Hause habe, meine Mum vermietet mein Zimmer in unserem Haus. Aber das ist okay, es hat sich sowieso nicht wie meins angefühlt.

Ich kann Tränen in meinen Augen spüren, aber ich wische sie nicht weg. Ich werde nicht weinen, ich werde nicht weinen, ich werde nicht weinen. Ich werde nicht weinen.

Ich stürme in mein Zimmer. Ich mache das Licht an. Keiner da, aber das kommt nicht überraschend, Spencer ist auf der Party. Ich kehre zu alten Gewohnheiten zurück und lege mich auf den Boden. Ich setze meine Kopfhörer auf und mache Musik an.

Manchmal braucht man keinen Grund. Manchmal tut einfach alles weh.

Es tut einfach verdammt nochmal weh.

Did you say Louis Tomlinson? (german/deutsch) Larry/LarcelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt