"Wizard!"

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Da stand er nun. Wind strich ihm durch die schwarzen Haare. Stille. Er dachte über sein Leben nach, seine Familie, seine Freunde.
Aber ganz besonders dachte er an seine Feinde. An alle, die ihn hassten und es ihn bei jeder Gelegenheit spüren ließen.

Eine Faust traf ihn. Und noch eine. Mitten ins Gesicht. Seine Nase knackte, Blut spritzte. Er sah das feuerrote Gesicht seines Vaters, wutverzerrt.
"Du bist ein kleiner Bastard, das du es nur weißt!"
Er duckte sich ängstlich. Noch ein Schlag. Diesmal traf er ihn am Kinn. Es schmerzte höllisch, doch er ließ sich nichts anmerken.
"Du bist genauso eine Missgeburt wie deine Mutter!" Sein Vater holte aus. "Zauberer, pah!"
Dann wurde alles schwarz.

Ein Seufzer entfuhr ihm. Seine Mutter war ein paar Wochen nach dem Vorfall gestorben. Sein Vater war daraufhin nur noch gewalttätiger geworden, hatte noch mehr Alkohol getrunken und noch fester zugeschlagen.
Severus hatte in Folge dessen, am Beginn des neuen Schuljahres eine Woche im Krankenflügel verbracht. Er seufzte erneut und lief weiter nach links. In der Ferne erblickte er ein rothaariges Mädchen. Sie erinnerte ihn an Lily, seine ehemalige beste Freundin.
Ihm fiel ein, dass Lilys Schwester die gleiche Einstellung zu Hexen und Zauberern hatte wie sein Vater, wenngleich sie Lily nicht dafür schlug, so rief sie ihr doch immer Beschimpfungen hinterher und demütigte sie, wo sie nur konnte.

Er stand hinter einem Busch und beobachtete Lily. Sie führte ihrer Schwester ihre Zauberkräfte vor. "Wie kriegst du das hin?", fragte diese.
"Ist doch klar, oder?", sagte Severus, während er schüchtern hinaustrat, aber versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Lily blickte ihn nur verdutzt an, doch Petunia war einige Schritte zurückgewichen.
"Was ist klar?", wollte Lily wissen.
"Ich weiß, was du bist."
"Was meinst du?" Lily schien verwirrt. Klar, als muggelstämmige Hexe konnte sie nicht wissen, was sie war. Seine Stimme war nur noch ein Flüstern, als er antwortete:"Du bist... Du bist eine Hexe."
Lily zog die Stirn kraus. "Das ist nicht besonders nett, wenn man das zu jemandem sagt!" Damit drehte sie sich um.
"Nein", rief er. "Du bist eine. Du bist eine Hexe. Ich hab dir schon eine ganze Weile zugeschaut. Aber das ist nichts Schlimmes. Meine Mum ist auch eine und ich bin ein Zauberer."
"Zauberer!", kreischte Lilys Schwester und starrte ihn angeekelt an. Sie begann ihn wegen seiner Kleidung zu beleidigen, doch er hörte nicht zu. Er schaute bloß in Lilys Augen, diese wunderschönen grünen Augen.
Doch dieser Moment endete jäh, als Petunia Lily packte und hinter sich her zog. Als Lily ihr schließlich folgte spürte er einen kleinen Stich im Herzen.

Eine Träne stahl sich in sein Auge. Merlin sei Dank, hatte Lily ihm später doch noch zugehört. Die beiden hatten sich angefreundet und obwohl er in Slytherin und sie in Gryffindor gelandet waren, blieben sie auch in Hogwarts beste Freunde. Vorerst. Er hatte sich natürlich auch mit anderen Slytherins angefreundet, genauso wie Lily viele Freundinnen in Gryffindor gefunden hatte. Sie hatte auch nichts gegen seine Freunde, bis diese anfingen mit schwarzer Magie zu experimentieren und begannen Schüler zu verzaubern.

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