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Sie waren bereits da. Eli, ihr Freund Nil und dessen Kumpel, der Fremde, warteten bereits am Haupteingang des Bahnhofs auf mich. Wo Areane die Sirene wieder abgeblieben ist weiß niemand. Schnell drängte ich mich durch die Menge um die blindfische zu suchen denn naja Haupteingang ist für die nicht immer Haupteingang. Als ich sie sah schlich ich mich langsam an Eli ran.
Ich legte meinen Kopf leicht schräg.

,,Hi''

Wie von einer Wespe gestochen schrie die Kugelfischin auf und bewegte sich ein Paar Meter weg von mir. Der Fremde und Nil hingegen stimmten in mein Lachen ein. Das wird nie langweilig werden. Als Randnotiz müsste man erwähnen das sowohl Eli als auch Nil Blind sind, nicht vollständig aber da sie nur  2% sehen können gelten diese als blind. Ich nutzte das oft aus um sie zu erschrecken. Bei dem Fremden jedoch wusste ich es nicht. Ich musterte ihn kurz. Gute Statur, interessante Stiefel, merkwürdig lange Jacke, eine Brille mit Bernstein farbenen Gläsern und lange, zu einem Perdeschwanz zusammen gebundene Haare. Straßenköterblond wenn ich mich nicht irre.
Ich begrüßte ihn nur kurz und fand bei dieser heraus das er wohl Justin hieß. Ich beachtete ihn jedoch nicht weiter und wendete mich wieder Eli und dem Gespenst zu. Doch ich spürte seinen Blick an mir hängen. Nur um in weiter ignorieren zu können fing ich an mit Nil, dem Gespenst, zu reden.
Ich konnte ihn echt nicht leiden... So ein scheiß Klugscheißer. Selbst wenn er sich im Thema nicht auskannte machte er einen auf Klugscheißer und reden irgend so einen schwachsinn. Er ist natürlich kein Gespenst. Jedoch ordne ich jedem den ich kenne ein Fabelwesen oder Tier zu der zu dem jeweiligen Charakter oder Aussehen passt. Er ist ein Gespenst weil er definitiv genau so nervig ist. Eli ist ein Kugelfisch weil sie sich immer aufplustert wenn sie sich aufregt oder sich erschreckt und Areane ist eine Sirene weil sie manchmal (nicht immer) sehr laut rumkreischt als wäre sie eine. Auf hoher see könnte man sie echt mit einer verwechseln. Über den Fremden wusste ich noch nicht genug um ihm ein Wesen zuteilen zu können.
Langsam wurde ich unter seinem Blick nervös. Niemand schenkt mir sonst so viel Beachtung außer... Egal. Ich ignoriere den aufkommenden Gedanken. Nicht in eine Schublade mit dem Incubus stecken. Ich muss ihm eine Chance geben sonst ist es echt scheiße für ihn.

Nach einem kurzen Telefonat mit der Sirene fand ich raus, dass sie bereits am Markt auf uns wartete. In zweiergruppen watschelten wir vom überfüllten Hauptbahnhof aus Richtung Innenstadt.
Ampel. Und dann auch noch so eine die zehn Stunden lang rot ist obwohl kein Auto in sicht ist. Als es grün wurde regte sich niemamd aus der Gruppe. Wie auch, das Pärchen ist Blind, der Fremde anscheinend auch. Ich marschierte vor und löste eine Kettenreaktion aus. Kein Wunder das der Fremde nicht gesehen hat das die Ampel grün war, seine Augen sind auf mich gerichtet. Ich mochte es. Er sah mich. Er sah mich wirklich an und nicht durch mich durch. Ich lächelte ihn an und bekam kurz darauf auch schon eine gegenreaktion von ihm. Er hat ein sehr schönes lächeln muss man sagen.

Zwischen den Menschenmassen ertrinkend kämpften wir uns zur Bühne inmitten des Marktes vor. Kaum war diese in sicht trafen meine Augen die Areanes. Sie formte mit ihrem Mund wörter, welche ich aber nicht verstad, da ich das nur bei Ana verstehen kann. Sie rief an und teilte uns schreiend mit, dass sie mal plätze für uns freigehalten hatte, was aber nicht sonderlich gut funktioniert hatte weshalb wir jetzt an der seite stehen mussten um der Mittelalterlichen Musikanten zuzuhören.

"Wir sind vom Beruf her, natürlich außer Musikanten, auch Drachen-Töter, jedoch werden wir damit wohl pleite gehen. Wir haben nämlich vor kurzem den letzten, lebenden Drachen getötet..."
Die Musikanten erzählten ihre Geschichte wärend ich bei diesem Teil grinste. Der letzte lebende Drache Tod, ts, lustig das hier gerade einer im Publikum steht und ihnen zuhört.
Ich habe mich selbst als Drache bzw Teufel zugeordnet. Beide Kreaturen sind sehr mächtig und letztere Zieht gerne die Fäden, was auch mit meiner Natur übereinstimmt. Ich sah kurz zur Gruppe und entschuldigte mich kurz. Dann ging ich weg.
Ich hab in der nähe nämlich ein von menschen betriebenes Mini-Riesenrad gesehen und wollte hingehen um erinnerungen an meine Kindheit wach werden zu lassen. Zwar stempeln mich die meisten noch als Kind ab da ich gerade mal 14 bin, jedoch hab ich mehr zu erzählen als viele andere die auch älter sind als ich.
Wärend meines Wanderns dachte ich über Justin nach. Was genau er wohl von mir will? Ich hoffe nicht zu viel. Wenn er mich nach einem Freund ausfragt werd ich Sebastian dann zur Seite schieben oder sag ich ihm ich sei ,,reserviert"? Auf die Fragen fand ich letztendlich keine Antwort und überließ es meiner Intuition.

Nach einer kurzen runde ging ich zu den anderen zurück, da sie immernoch an der selben stelle waren. Wieder musste ich mich durch die Menge drängen und hörte dann die Ankündigung, das in fünf minuten wohl ein Schwert Kampf stattfinden soll. Kaum hatte ich meine Aufmerksamkeit wieder der Gruppe zugedreht bemerkte ich, dass ich bereits entdeckt worden war. Ich lächelte ihm kurz zu und sah dann auf den Schauplatz. Vor der Bühne war eine leere Lücke, da konnten wir uns hinplatzieren.
Und da saßen wir dann und warteten bis der Kampf begann. Ich, ganz rechts, links neben mir Eli, daneben Nil und dann der Fremde. Ich unterhielt mich mit Eli, sah dann aber etwas, was ich nicht direkt zuordnen konnte. Ich sah zu dem Fremden von dem dieser Dampf ausging. Er raucht E... Und es riecht echt gut. Ich sah von seinen Händen zu seinen Augen. Er konzentrierte sich gerade auf den Platz vor uns, auch wenn noch nichts geschah.
Dann sah er mich an.
Ich lächelte wieder und suchte dann zwanghaft ein Gespräch mit Eli, als er uns dann unterbricht.
,,Kann ich mich rüber setzten? Hier ist irgendwie sehr wenig Platz."
Damit stand er auf und marschierte zu meiner seite rüber. Blöd nur das bei mir kein Platz war. Aber statt meinen Triumph feiern zu können rückten Eli und Nil nach links, was mich zwang aus Höflichkeit mitzurücken. Und so saß er neben mir, aus platzmangel Schulter an Schulter, und sah auf den Platz.

,,Und... Was sind so deine Hobbys?"
Versuchte er ein Gespräch anzuzetteln.
Ich sah verlegen zur Seite. ,,Ich spiele Schach, im Verein... Und du?" fragte ich Höflichkeitshalber.
,,Ich zocke gerne, sonst eigentlich nichts... "
Und so verstummte unser Gespräch für einige Minuten.
,,Wie alt bist du eigentlich?"
Er sah mich ein wenig genauer an und weitete überrascht seine Augen, hinter den Bernsteinfarbenen Brillengläsern als ich 14 antwortete.
Er war bereits 18. Die frage ob ich bereits einen Freund habe blieb aus.
Ich hab mir bereits Gedanken gemacht wie ich diese Frage beantworten werde, jedoch sollte sich noch herausstellen, der er mir diese Frage an diesem Abend nicht stellen wird.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 28, 2019 ⏰

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Des Engels TeufelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt