Dunkelheit

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Hey guys!

Welcome back after a long time! Da melde ich mich nach langer Zeit mal wieder und komme dann auch noch mit einem viel zu kurzem Kapitel wieder, aber ich wollte es jetzt nicht unnötig stopfen.

Viel Spaß beim Lesen!


Kapitelname: Dunkelheit

Wörterzahl: 1768

Vorkommende Personen: Richard Kruspe, Till Lindemann, Paul Landers, Oliver Riedel, Christoph Schneider, Flake Lorenz, OC

Sicht: Richard, Paul


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November 2000


Zwei erfolgreiche große Tourneen, zwei Alben, das nächste Album ist derzeit in Arbeit. Die Frauen wollen reihenweise was von dir, auf jeder Party kriegst du mindestens eine ab. Auch das Geld auf dem Konto stimmt, du kannst deinen Familien, deinen Kindern etwas bieten.

Trotzdem bin ich derzeit einfach nur am Boden. Meine Depressionen haben mich in ihren Zwängen, das letzte Mal war es vor zehn Jahren so schlimm. Damals, als ich den Drogen verfallen war, um glücklich zu sein. Diesmal bin ich es nicht, noch nicht. Ich fühle mich einfach nur scheiße, nur die kleinste negative Bemerkung fühlt sich an, wie ein harter Stich ins Herz.

Dennoch versuche ich, mir nichts anmerken zu lassen. Die Jungs sollen einfach nicht erfahren, wie ich mich fühle, es geht sie nichts an und ich möchte sie auch nicht unnötig damit belasten, grade weil unser drittes Album fast fertig ist und wir im kommenden Jahr wieder auf Tour gehen. Kurzzeitig noch für Sehnsucht, aber danach für Mutter, so wird das neue Album heißen. Ich versuche mich momentan in die Arbeit zu flüchten, damit ich die meiste Zeit am Tage abgelenkt bin.

Wenn ich aber dann zu Hause bin, fühle ich mich einsam, verletzt, zerbrechlich. Eine Seite, die ich fast nie zeige. Aus gutem Grund, ich soll vor anderen nicht wie ein schwacher Mann wirken, das möchte ich keinesfalls sein. Auch wenn es sich teilweise so anfühlt und ich einfach nichts dagegen tun kann. Ich fühle mich überflüssig, als könne ich nichts. Einfach ein richtiger Versager. Bin ich das nicht auch?

Diese Dunkelheit hat mich wieder. Das Loch unter meinen Füßen wird von Tag zu Tag größer und im Moment bin ich mir unsicher, wie lange ich das noch aushalte. Es ist momentan einfach alles so schwer. Ich hoffe einfach, dass ich die Kraft dafür aufbringen kann, diese tiefe Phase erneut zu überstehen. Ich muss mir einfach sagen: ich schaff das! Wenn das doch so einfach wäre ... Außerdem kommt dazu, dass ich den Tod meines kleinen Bruders doch weniger gut verarbeitet habe, als ich gedacht habe. Die ganze Thematik ist untergegangen durch die ganze Arbeit und jetzt, wo mal ab und an Ruhe eingekehrt, ist mir so richtig bewusst geworden, was eigentlich geschehen ist. Eineinhalb Jahre habe ich dafür benötigt, um das so wirklich zu schnallen. Es nimmt mich mit und ich kann nicht darüber reden, denn meine Geschwister sind selbst im Arbeitsstress und ich will sie nicht unnötig damit belasten.


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Ein normaler Arbeitstag, die letzten Arbeiten für das neue Album sind im vollen Gange, so langsam sind sie aber abgeschlossen. Die Stimmung bessert sich so langsam zwischen uns wieder, denn wenn wir ein Album aufnehmen, streiten wir uns aufgrund unserer verschiedenen Meinungen ziemlich häufig.

Liebe Ist Für Alle Da - Auch Für SieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt