Vielleicht

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Guten Abend!
Lange habe ich mich hier nicht gemeldet, aber hier ist nun ein neues Kapitel für euch!
Ich habe nicht viel zu sagen und wünsche euch viel Spaß beim Lesen!

Kapitelname: Vielleicht

Wörterzahl: 1516

Vorkommende Personen: Richard Kruspe, Paul Landers, Till Lindemann, Flake Lorenz, Christoph Schneider, Olli Riedel

Sicht: Richard

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Ich bin auf dem Rückweg nach Berlin. In meinem Kopf spielen sich hunderte Szenen ab, wie das Aufeinandertreffen jetzt aussehen könnte. Wie werden die Jungs und vor allem Paul reagieren, wenn ich auf einmal doch wieder da bin. Aber ich habe mich wirklich zu 100% entschieden, für Paul und für die Liebe. Ich weiß nicht mal mehr, wie lange ich hier in Hamburg war, ich habe die Tage nicht gezählt.

Doch die Straßen und die damit verbundenen Staus machen es mir wirklich nicht einfach nach Berlin zu kommen. Mittlerweile stehe ich schon seit zwei Stunden und es geht nicht vor und nicht zurück. Vollsperrung wegen eines Unfalls. Ich habe Durst und muss pinkeln, aber ich habe nichts zu trinken dabei.

Aus meiner Hosentasche ziehe ich meine Zigarettenschachtel. Eine Kippe fingere ich heraus und klemme sie mir zwischen die Lippen. Mit einem Feuerzeug entzünde ich die Zigarette und lehne mich gegen meinen Sitz. Hoffentlich geht es bald weiter, auch wenn ich die jetzige Situation nachvollziehen kann. Aber die Ungeduld durch die verschiedenen Einflüsse ist dann doch da.

Ich drehe das Radio etwas lauter und summe die Melodie des Liedes mit, welches grade läuft. Aber einen Vorteil hat das Stehen im Stau doch. Ich kann mich jetzt auf diese Situationen, die möglich wäre, gut vorbereiten und überlegen, was ich wann und wie sagen könnte. Normalerweise mache ich sowas nicht, aber ich denke, in der jetzigen Lage wäre das relativ sinnvoll.

Eine weitere Stunde ist vergangen und ich habe mich um einen halben Kilometer fortbewegt. Die Unfallstelle wurde vor etwas fünfzehn Minuten wieder freigegeben, aber es ist Spurverengung und der Stau muss sich ja auch erst mal nach und nach lösen. Aber trotzdem bin ich noch so viele Kilometer von meinem Zielort entfernt und es wird noch Stunden dauern, bis ich dort ankommen werde. Wenigstens hebt die Musik im Radio etwas meine Stimmung.

Leider sind andere Autofahrer meist nicht die sympathischsten Menschen, weshalb ich mich alle fünf Minuten über irgendwelche Idioten aufrege. Aber ich darf jetzt keine schlechte Laune bekommen, ich soll mich doch auf das Kommende freuen. Also versuche ich mich zu entspannen, was mir aber nicht gelingt, weil ein dämlicher Fahrer direkt vor mir einschert. Ich haue mit einer Hand leicht gegen das Lenkrad.

„Wo hast du deinen Führerschein gemacht?!", fluche ich laut, doch er hört es ja eh nicht.

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Nach zweieinhalb weiteren Stunden sehe ich das Ortsschild Berlin. Es dämmert bereits, ich bin müde, aber ich will noch heute zu meinen Jungs. Mindestens zu Paul. Da heute Donnerstag ist, weiß ich eh, wo ich die Jungs finden werde. Bei Till zu Hause zu einem Männerabend mit Planungen. Wie jeden Donnerstag.

Somit mache ich mich gradewegs auf den Weg zu Till. Sie dürften noch nicht lange da sein, wenn sie die alte Uhrzeit beibehalten haben. Mein Gott, dass klingt als wäre ich Jahre nicht dort gewesen, dabei waren es doch nur ein paar Wochen. Also glaub ich jedenfalls.

Ich parke auf einem Parkstreifen nah des Hauses. Ich sehe Schneiders und Flakes Wagen, dann sind sie definitiv hier. Ich steige aus und schließe das Auto ab, ehe ich mich dem Hause Lindemann nähere. Doch plötzlich überkommt mich ein unangenehmes Gefühl im Magen. War es die richtige Entscheidung, wieder hierher zu kommen? Will ich das wirklich mit Paul? Noch habe ich die Chance, wieder umzukehren und zurück zu fahren. Vor meinen Problemen davonzulaufen. So wie ich es immer tue. Davonlaufen.

Liebe Ist Für Alle Da - Auch Für SieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt