Einsamkeit

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Guten Tag!
Eigentlich ist LIFAD noch gar nicht dran mit hochladen, da ich aber eine Idee hatte, dachte ich mir, ich schreibe es lieber jetzt und lade es jetzt schon hoch.
Da ich nicht viel zu sagen habe, wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen!

Kapitelname: Einsamkeit

Wörterzahl: 2508

Vorkommende Personen: Richard Kruspe, Paul Landers, OC

Sicht: Richard





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Nun sitzt man wieder einsam da. Kind wieder bei der Mutter, restliche Verwandtschaft wieder abgereist. Im Schneidersitz sitze ich auf dem Fußboden meines Wohnzimmers und starre aus dem Fenster, während ich eine Kippe zwischen meinen Fingern drehe. Ich wollte schon vor einer Stunde auf den Balkon gehen und eine Rauchen, aber bisher habe ich noch nicht die Motivation dazu gefunden. Ich habe mal wieder gemerkt, dass ich gerne meine Familie um mich habe und es hat gutgetan, ihnen von meinen Problemen zu erzählen, damit geht es mir direkt viel besser. Dennoch bin ich grade wirklich einsam und wünschte, jemand wäre hier.         
           Dieser Jemand wäre Paul. Ich lege die Kippe beiseite und greife nach meinem Telefon, wähle Pauls Telefonnummer. Wenigstens hat der Mann endlich mal ein Telefon.
„Landers", ertönt Pauls fröhliche Stimme.
         Ich sage zunächst nichts, denke darüber nach, was ich sagen könnte. Wieso rufe ich ihn an?
„Hallo?"
„Hallo Paul, ich bin es", sage ich leise und mit kratziger Stimme.
„Richard? Du klingst nicht besonders glücklich. Was ist los?", er klingt besorgt.
„Ja, schon. Ich bin nur grade etwas...egal, vergiss es. Tut mir leid. Wir sehen uns."
          Ich lege wieder auf und lasse das Telefon sinken.

Nach einiger Zeit klemme ich mir nun doch die Zigarette zwischen die Lippen und zünde sie an. Einmal in der Wohnung rauchen wird schon nicht so schlimm sein. Ich nehme einen Zug und blase den Rauch durch Mund und Nase in die Luft.

Es dauert nicht lange, da geht auch schon mein Feuermelder los, der an der Decke hängt. Ich habe den völlig vergessen. Genervt stehe ich auf, schnappe mir einen Stuhl und klettere auf diesen, um den Feuermelder auszuschalten. Plötzlich klingelt es an der Tür. Es kommt dann natürlich dazu, wozu es kommen muss. Vor Schreck verliere ich das Gleichgewicht und falle vom Stuhl, lande auf dem Rücken.
„Ah!", schreie ich, „Au! Fuck!"
          Ich drehe mich auf den Bauch und halte mir den Rücken. Scheiße tut das weh! Zeitgleich höre ich, wie jemand meine Tür aufschließt und in die Wohnung gestürmt kommt.
„Richard?!", vernehme ich Pauls Stimme.
          Ich kann ihm nur grade nicht antworten, muss die Zähne zusammenbeißen. Paul erscheint im Wohnzimmer, kommt auf mich zu und kniet sich zu mir.
„Scheiße, was machst du denn?"
„Ich liebe es, von Stühlen zu fallen", knurre ich und kneife die Augen zusammen.
„Geht es? Was kletterst du auch auf den Stuhl."
„Ich wollte den Feuermelder ausmachen", langsam lässt der Schmerz nach, dennoch fühle ich mich wie ein Käfer aus dem Rücken.
„Hast du in der Wohnung geraucht? Du bist ja intelligent."
„Wenn du noch mehr solcher Sprüche hast, schmeiße ich dich gleich raus. Hilf mir lieber."
          Paul hilft mir auf, ich halte mir mit einer Hand den Rücken. Er mustert mich besorgt und scheint zu überlegen.
„Vielleicht solltest du zum Arzt gehen."
„Es ist Zweitweihnachtstag, welcher Arzt hat da auf?!"
„Bleib ruhig."
„Was machst du überhaupt hier? Wegen der Klingel bin ich ja überhaupt erst runtergefallen."
„Ach, jetzt bin ich schuld. Tut mir leid, dass ich mir Sorgen um dich gemacht habe und immer noch mache, weil mein bester Freund zufällig unter Depressionen leidet und ich nach diesem Anruf das Gefühl hatte, dass gleich etwas Schlimmes passiert!", schreit Paul mich an und steht wieder auf, geht Richtung Tür.
„Es tut mir leid", sage ich leise und senke den Kopf, was in der Wirbelsäule weh tut.
         Paul dreht sich wieder zu mir um und sieht mich an.
„Entschuldige, ich wollte dich nicht anschreien. Aber dieser Anruf vorhin... Ich hatte einfach ein komisches Gefühl."
„Ist ja schon gut. Ich hatte dich angerufen, weil ich mich einsam gefühlt habe. Niemand war mehr da, meine Mütter nicht, meine Geschwister nicht, meine Tochter nicht. Plötzlich saß ich hier wieder allein. Deshalb habe ich dich angerufen. Wenn du bei mir gewesen wärst, wäre wieder alles schön. Du machst immer alles schön, du bist immer in meiner Nähe und trotzdem so unerreichbar."
             Ich werde etwas rot im Gesicht, selten sage ich solche Worte. Er sollte das doch gar nicht wissen, warum sag ich ihm das?!
„Wow", reagiert Paul überrascht.
„Sorry... Das wollte ich dir sagen."
          Ich stehe auf und schlurfe in mein Schlafzimmer. Mein Rücken schmerzt, aber ich versuche den Schmerz zu ignorieren. Ich lege mich auf das Bett, natürlich auf den Bauch, und schließe die Augen.

Liebe Ist Für Alle Da - Auch Für SieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt