Der Ausflug war damit gelaufen. Fragend sah sich Erik um. Ondina blickte ihn mit einem Ausdruck an, der so etwas sagen sollte wie: ‚Das war ja mal wieder typisch Erik'. Die Anderen sahen ihn nur mit einem Schulterzucken an. Erik überlegte und entschied sich für das einzig Richtige: Er folgte ihr.
Luna saß auf einer Bank am einsamen Steg. Schon von weitem sah Erik sie und wurde langsamer. Als er an der Bank ankam, meinte Luna ohne sich umzudrehen: „Ich habe dir vertraut. Wie konntest du mich nur so verraten?"
Erik seufzte: „Es tut mir so unendlich leid. Ich weiß, dass ich diesen Fehler nicht so einfach wieder gut machen kann. Ich traue mich auch gar nicht, dich zu fragen, ob du mir verzeihst." „Warum hast du das getan?", fragte sie mit Tränen in den Augen. „Es war die einzige Möglichkeit, damit die Anderen mir verzeihen. Nur durch mein Geschenk an Zac hat dieser mir verziehen. Ich hatte keine Wahl." „Man hat immer eine Wahl, Erik. Du hättest dich dafür entscheiden können endlich zuzugeben, dass DU einen Fehler gemacht hast. Aber das kannst du anscheinend nicht." „Das kann schon sein. Aber in diesem Moment sah ich keinen anderen Ausweg. Ich sage es gern noch einmal. Es tut mir so unendlich leid."
Luna atmete tief durch: „Na gut." Erik sah sie hoffnungsvoll an: „Verzeihst du mir?" „Ich verzeihe dir, weil ich meinen Freunden in den letzten Wochen sehr oft gesagt habe, dass jeder eine zweite Chance verdient." Erik lächelte nun wieder etwas. Doch Luna war noch nicht fertig: „Aber", meinte sie weiter und Erik sah sie fragend an, „Ich brauche erst mal ein wenig Zeit für mich, um zu entscheiden, ob ich dich wiedersehen möchte." „WAS?" „Erik. Du musst mich auch verstehen. Ich muss darüber nachdenken, ob ich dir noch vertrauen kann."
Mit diesen Worten stand Luna auf und ging zwei Schritte nach vorne. Sie blickte sich noch einmal kurz um und sah in Eriks verzweifeltes Gesicht. Ihre eigenen Gefühle waren schwer zu deuten. Ihr Gesicht zeigte keine Regung.
„Es tut mir so leid", versuchte dieser, sie noch einmal am gehen zu hindern.
„Ich weiß. Mir auch. Aber ich brauche erst einmal Distanz zu alledem hier." „Nicht!", rief Erik ihr noch hinterher. Aber Luna war schon ins Wasser gesprungen und abgetaucht.
„Erik! Warte mal kurz", rief jemand hinter ihm, als er ihr gerade folgen wollte. Er drehte sich zu diesem jemand um und fuhr ihn an: „Das ist alles deine Schuld! Ich habe dir doch gesagt, dass keiner davon wissen soll Zac" „Entschuldigung. Ich habe einfach nicht richtig aufgepasst. Aber was ist eigentlich überhaupt passiert?"
Und da war Erik sogar fast ganz ehrlich. Nur war es natürlich mal wieder nicht seine Schuld, sondern die von Zac. Er endete seine Erzählung mit dem Entschluss, dass sie Luna wohl besser suchen sollten.
„Sie ist schlau und stark Erik. Sie schafft es schon allein durchs Meer zu schwimmen. Was sollte ihr schon passieren?" „Ich weiß. Aber hab so ein komisches Gefühl. Sie war so wütend. So habe ich sie noch nie erlebt. Vielleicht passt sie nicht auf oder macht irgendetwas dummes. Was ist, wenn sie sich in einem Fischernetz verfängt?" „Na gut. Du hast mich überredet. Wir suchen sie und schauen, ob es ihr gut geht. Wenn ja, dann lassen wir sie in Ruhe. Okay?" „Okay. Am Besten sagst du noch den Mädels Bescheid. Die können sich dann bei dir melden, wenn sie wieder auftaucht."
Die anderen Meerjungfrauen machten sich auf den Weg zu Rita. Luna hatte heute noch Unterricht. Also würde sie hier früher oder später auftauchen. Die Anderen blieben im Café.
Erik und Zac sprangen ins Wasser und machten sich in den Weiten des Ozeans auf die Such nach einer einzelnen Meerjungfrau, die nicht gefunden werden wollte.
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Meerjungfrauen
FanfictionLuna ist ein ganz besonderes Mädchen, denn sie ist eine Meerjungfrau. Als sie endlich zum Schwarm darf geht für sie ein Traum in Erfüllung. Doch plötzlich wird sie zur Gejagten und Mako, der Schwarm und die Menschheit sind in Gefahr. Wird sie sich r...