Wie durch ein Wunder schafften sie es bis zum Eingang von Ritas Grotte. Der Weg hierher war beschwerlich und nicht gerade ein Zuckerschlecken gewesen, aber sie hatten es wirklich geschafft. Nur war es ihnen nicht gelungen ihren Verfolger abzuschütteln.
„Erik, bring Luna rein und hol Hilfe. Die Wale und ich versuchen ihn abzuwehren." „Gut. Aber pass auf dich auf. Mit dem Kerl ist nicht zu spaßen!"
Kaum war Erik auf der anderen Seite wieder aufgetaucht, rief er nach den anderen Meerjungfrauen. Glücklicherweise waren sie gerade bei Rita, um zu fragen, ob Luna schon wieder aufgetaucht ist. Sofort kamen sie angestürmt.
Ondina betrat zuerst den Raum und sah erst einmal nur Erik: "Was fällt dir ein, dieses Haus ohne Erlaubnis zu betreten?!? Wir haben dir vielleicht verziehen, aber das genehmigt dir nicht gleich den Einbruch in Ritas Haus!" Da viel ihr Blick auf Luna und deren tiefe Wunde. Ihre Augen wurden erst groß und verengten sich dann zu zwei Schlitzen: „Und was hast du Luna angetan? Wollte sie nichts mehr mit dir zu tun haben und du hast dich gerächt?"
Die anderen kamen hinter Ondina in den Raum. „Lass ihn doch erst einmal ausreden", versuchte Sirena sie zu beruhigen. Ondina schnaubte nur und stellte sich in eine Ecke.
Erik schilderte kurz, was passiert war. „Zac braucht unsere Hilfe da draußen. Aber Luna braucht auch Hilfe. Wir können sie nicht trocknen. Sonst würden wir auch ihr Blut verdampfen." Rita übernahm das Ruder und verteilte die Aufgaben: „Ihr schwimmt alle raus und helft Zac. Mimmi, du kümmerst dich besonders um die Wale. Ich helfe kurz noch hier drinnen und komme dann zu euch."
Rita schloss die Augen und konzentrierte sich auf das Wasser um Luna herum. Sie brachte es zum Schweben und legte Luna vorsichtig auf einer Decke ab. „Du bleibst bei ihr Erik. Pass gut auf sie auf." Sie umwickelte noch schnell die verletzte Flosse mit einem Verband und schwamm dann zu den anderen, um Rei Meus zu vertreiben.
In der Grotte war es still geworden. Man hörte nur noch das leise Atmen von der verletzten Meerjungfrau. Erik blickte sie besorgt an: „Ach Luna. Warum musstest du auch wegschwimmen? Und warum hast du dich mit diesem Typ angelegt? Was hast du dir dabei nur gedacht.." Da erinnerte er sich an ein paar Worte, die Luna vor gar nicht allzu langer Zeit zu ihm sagte: ‚Du hättest dich dafür entscheiden können endlich zuzugeben, dass DU einen Fehler gemacht hast. Aber das kannst du anscheinend nicht.' Leise sagte er zu sich selbst: „Du hattest ja recht. Ich suche immer die Schuld bei Anderen oder rede mir ein, dass ich alles für jemanden anderen getan habe. Ich bin wirklich feige." Dann schaute er sie wieder an. Langsam kam er zu ihr an den Rand des Sees geschwommen. Luna war blass geworden. Durch die tiefe Schnittwunde hatte sie einfach zu viel Blut verloren.
„Ich weiß nicht, ob du mich hören kannst... Aber ich möchte dir sagen, wie leid es mir tut, dass du verletzt wurdest...und zwar von mir. Ich habe ein heiliges Versprechen gebrochen. Es ist alles meine Schuld. Dass Zac jetzt deine Höhle kennt, dass du traurig und wütend bist, dass du auf diesen Typ getroffen bist....ja sogar daran, dass er dich verletzt hat. Ich hätte eingreifen müssen, hatte aber Angst. Ich hoffe du verzeihst mir eines Tages, denn....denn ich glaube...nein...ich weiß, dass ich mich in dich verliebt habe." Vorsichtig gab er ihr einen Kuss auf die Stirn. Ihre halben Mondsteine leuchteten kurz auf.
Erik drehte sich weg und wollte zu den Anderen hinausschwimmen: „Ich werde dich rächen. Er wird es schon noch bereuen, dass er dich angegriffen hat."
„Das wird er. Aber nicht heute", flüsterte eine schwache Stimme hinter ihm. Er drehte sich augenblicklich um und schwamm zum Rand: „LUNA! Du bist wieder wach! Wie ist das möglich?" „Dank dir Erik" „Mir? Was habe ich schon gemacht?" „Du hast dich geändert. Ich habe alles gehört. Und das hat meine Gefühle beeinflusst. Aus Trauer und Wut wurden Glück und Liebe. Das hat den gespaltenen Mondstein aktiviert. Er wurde seit vielen Jahren nicht mehr benutzt und hatte daher genug Energie, um meine Wunde ein Stück zu heilen. Und das alles dank dir."
Vorsichtig lehnte sie sich zu Erik und gab ihn einen Kuss. Beide lächelten sich verlegen an. Nun konnte Luna sich auch endlich trocknen. Was zurück blieb, war ein größerer Kratzer, der quer über ihre Schienbeine verlief. Damit müsste sie später noch zum Arzt. Erik kam zu ihr an Land und setzte sich neben sie.
Die Anderen kamen wieder rein. Alle waren etwas geschafft, verkündeten aber froh, dass Rei Meus in die Flucht getrieben wurde.
Sie waren froh, dass es Luna wieder etwas besser ging. Auf Sirenas Frage, wie sie es geschafft hätten, dass die Heilung so schnell ging, antwortete Erik nur Augenzwinkernd: „Wahre Liebe kann Leben retten" Aus einer Ecke des Raumes blickte Ondina das Pärchen düster an.
Da fiel Mimmi eine Frage ein, die sie bei der ganzen Siegesfreude vollkommen vergessen hatten: „Wer war eigentlich dieser Typ?"
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Meerjungfrauen
FanficLuna ist ein ganz besonderes Mädchen, denn sie ist eine Meerjungfrau. Als sie endlich zum Schwarm darf geht für sie ein Traum in Erfüllung. Doch plötzlich wird sie zur Gejagten und Mako, der Schwarm und die Menschheit sind in Gefahr. Wird sie sich r...