Luna sprang ins Wasser und tauchte in Richtung Ausgang. Erik folgte ihr und holte sie schnell wieder ein. Einen Moment schwammen sie schweigend nebeneinander her. Erik blickte seine Freundin an. Irgendetwas war passiert. Er hatte sie noch nie so erlebt. Aber was bedrückte sie? Dann ergriff Luna das Wort: „Erik, wir haben über Vertrauen gesprochen. Aber warum vertraust du mir nicht?" „Ich vertraue dir. Sehr sogar. Aber genau aus diesem Grund habe ich auch Angst um dich. Dieser Meerius hat dir jetzt schon ein paar mal aufgelauert und nicht jedes mal verlief euer Aufeinandertreffen so ruhig und gelassen, wie gerade eben" Luna sah ihn traurig lächelnd an:„Wenn du wüsstest"
Gemeinsam schwammen sie durch das Portal. Da entdeckten sie Zac, der immer noch mit dem Hai zu tun hatte. „Den hatte ich schon wieder vollkommen vergessen. Bleib du hier und verstecke dich. Ich kümmere mich darum" „Darüber haben wir gerade gesprochen Erik. Bleib du doch zurück und verstecke dich. Ich habe aber keine Angst mehr. Weder vor Meerius, noch vor seinen Lakaien. „Aber..."
Luna schwamm in Richtung Zac und dem Hai. Als Zac sie entdeckt, blickt er sie überrascht an und gibt ihr ein Zeichen, dass sie verschwinden soll. Doch Luna lies sich nicht beirren und schwamm zwischen Zac und den Hai. „Geh zurück zu deinem Herrn! Er hat keinen Grund mehr uns von hier fernzuhalten" Der Hai schaute sie für einen Moment verwirrt an, schwamm dann aber ohne zu zögern zurück in die Höhle.
Die drei Freunde machten sich schweigsam auf den Rückweg nach Hause. Zac spürte, dass etwas zwischen den anderen Beiden vorgefallen war, traute sich aber nicht zu fragen. Erik dachte über Luna nach. Und Luna dachte an den letzten Moment ihres Kampfes zurück. Ihr tat alles weh, aber trotz ihres Sturzes hatte sie keine Kopfverletzung. Meerius hatte sie also aufgefangen!
Wieder an Land, ruft Zac die anderen an, um ihnen mitzuteilen, dass sie Luna gefunden hatten. Luna setzte sich auf eine Bank und starrte aufs Meer. Erik kam zögerlich näher und setzte sich neben sie. „Vielleicht hast du recht. Ich war leichtsinnig. Und wahrscheinlich wird das alles schief gehen, selbst wenn ich seinen Forderungen nach gehe" Erik schwieg und dachte nach. „Ich hätte aber auch nicht so ungehalten reagieren dürfen. Ich hatte glaube ich einfach nur Angst. Aber jetzt mache ich es richtig. Erzähle mir erst einmal, was passiert ist und dann finden wir eine Lösung. Gemeinsam."
Nachdem Luna ihre Geschichte erzählt hat, sitzen beide wieder schweigend da. Nun wurde Erik erst so richtig klar, was für eine Bürde seine Freundin die ganze Zeit mit sich herumtrug.
Luna blickte auf ihre Schuhe und träumte sich gerade einfach nur in eine andere Welt. Ohne Verrückte. Da fiel ihr Blick auf ihre Narbe und sie dachte an einen Witz, den sie über diese Narbe gemacht hatte, als Erik mal wieder von Schuldgefühlen geplagt wurde: ‚Notfalls ziehe ich in den Norden Europas. Irgendwohin, wo es kalt genug ist, um das ganze Jahr lange Hosen zu tragen. Dann sieht keiner die Narbe.'
Plötzlich sprang Luna auf und lachte. Sie hatte gerade eine Zwischenlösung für ihre Probleme gefunden. Sie wollte ihren Geburtstag auf Island verbringen. Das war weit weg, es gab magische Quellen und Meerius würde sie niemals so schnell finden.
Erik war von der Idee nicht wirklich begeistert. Wie wollte sie nach Island kommen? Und außerdem war sie dort vollkommen ungeschützt.
Doch Luna war für diese Idee jetzt Feuer und Flamme. Sie würde diesen Ausflug bei ihren Eltern als traditionellen Meerjungfrauenausflug, der immer am 18. Geburtstag einer Meerjungfrau durchgeführt wird vorstellen. Außerdem würde sie niemanden erzählen, wohin die Reise geht, um die anderen durch Unwissenheit zu schützen. Und da Meerius ihr keinen Treffpunkt genannt hat, kann er ihr auch keinen Vorwurf machen, wenn sie sich nicht in der Nähe aufhält.
Erik war zwar noch nicht so recht erfreut über den Plan, nickte aber und meinte: „Okay. Aber unter einer Bedingung: Ich komme mit"

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Meerjungfrauen
FanfictionLuna ist ein ganz besonderes Mädchen, denn sie ist eine Meerjungfrau. Als sie endlich zum Schwarm darf geht für sie ein Traum in Erfüllung. Doch plötzlich wird sie zur Gejagten und Mako, der Schwarm und die Menschheit sind in Gefahr. Wird sie sich r...