M10 - München, London und der Rest der Welt *On hold*

Kapitel 16

Am nächsten Morgen wurde ich durch ein lautes und anhaltendes Klopfen an der Tür wach. Ich ignorierte es und schmiss mir das Kissen über den Kopf um nichts zu hören. Ich wollte nur den Schlaf nachholen, den ich in der Nacht verpasst hatte. Bescheuerter beinah-kuss. Das kann der doch nicht einfach so machen. Im Halbkoma wurde mir dann die Bettdecke weggerissen und die Vorhänge auf. Meine letzte Zuflucht (das Kissen) umklammerte ich, um die Helligkeit abzuhalten.

„Raus aus den Feder du Schlafmütze. Der Tag ist jung, die Sonne lacht, die Vögel zwitschern. Wie heißt es doch so schön: der frühe Vogel fängt den Wurm!"

„Der frühe Vogel kann mich mal. Und hör auf unter die scheiß Poeten zu gehen. Ich will schlafen", grummelte ich. „Und zur Hölle, wie spät ist es, wer bist du und wie kommst du in mein Zimmer?"

„Es ist sieben, deine Schwester hat mir aufgemacht und wer ich bin, tja vielleicht solltest du einfach mal das Kissen vom Gesicht nehmen. Ich bin der Unglaubliche, Einzigartige, Sensationelle,..."

„Du hast selbstverliebt vergessen", warf ich der Stimme vor.

„Weib! Unterbrich mich nicht. ..., fantastische, großartige Torwart der deutschen Nationalmannschaft. Nebenbei spiele ich auch noch für den besten Verein der Welt. Weißt du jetzt wer ich bin?!"

„Mmmh, lass mich überlegen...Roman?" Ich wusste natürlich wer er war, wollte ihn aber etwas ärgern.

„Tsts, ich muss doch sehr bitten. Und jetzt steh auf. Schlafen kannst du zu hause." Er nahm mir das Kissen weg und ohne Decke wurde es auch langsam kalt. Immer noch grummlig stand ich auf und warf Manuel einen sehr bösen Blick zu. In Schlafklamotten und einer Bettfrisur kam das nicht so böse rüber und er grinste mich nur an.

„Dein Wort in Gottes Ohren. Und jetzt lass mich durch, ich will ins Bad!" Zu seinem Glück machte er mir Platz und ich nahm mir noch frische Sachen aus dem Schrank, da ich nicht vorhatte mich vor ihm umzuziehen. Im Bad sprang ich schnell unter die Dusche, auch aus Zeitgründen und zog mir danach eine Trainingshose und —shirt an. Obwohl heute keine Trainingseinheit auf dem Plan stand, vermutete ich trotzdem etwas sportliches, denn mir fiel kein anderer Grund ein, mich um halb sieben an einem Sonntag zu wecken. Meine Haare band ich schnell zu einem Zopf und etwas Mascara rundete mein Outfit ab. Nach 15 Minuten war ich fertig und ging wieder raus zu Manuel. Der hatte sich in der Zwischenzeit mit Isi unterhalten und als ich rauskam guckten beide hoch.

„Zufrieden?!", fragte ich nur und er nickte. „Bevor wir irgendetwas machen will ich ein anständiges Frühstück. Sonst geh ich nirgendwo hin!"

„Kein Problem. Meine Damen, darf ich bitten", meinte er galant und bot uns beiden den Arm an. Meinem Wunsch entsprechend führte der erste Weg in den Speisesaal wo es bereits etwas zu Essen gab. Zu meiner Überraschung waren auch Thomas, Bastian, Benedikt, Lukas und Mesut da. Letzterem warf ich nur einen scheuen Seitenblick zu und setzte mich dann ans andere Ende des Tischs neben Thomas. Manuel beobachtete das ganze mit einem Schmunzeln und ich warf ihm einen bösen blick zu, damit er nichts sagte. Obwohl ich eben noch viel Hunger hatte, konnte ich nur ein Brötchen mit Rührei essen. Ich spürte das Mesut mich beobachtete und warf ihm ein schnelles lächeln zu und konzentrierte mich danach auf meine Kaffeetasse, die echt interessant war. Völlig versunken bemerkte ich nicht, wie Thomas mit mir sprach und erst als er mich in die Seite pikte, Schrank ich auf.

„Alles ok?! Du wirkst so abwesend."

„Äh, ja ne. Alles gut. Bin nur müde.", meinte ich schnell.

„Glaub mir, das sind wir alle. Nur Manu nicht, würd ich sagen. Der hat uns alle aus dem Bett geschmissen und wollte auch nicht sagen was los ist."

„Na toll." Ich war nun etwas sauer, denn ich hätte noch schön schlafen können. Und nur für ein ruhiges Frühstück im kleinen Kreis wollte er uns sicher nicht hierhaben. „Manuel Neuer, möchtest du mir jetzt bitte erklären warum du uns alle so verdammt früh geweckt hast?!", meinte ich etwas angesäuert.