Kapitel 17

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Levi POV

Eigentlich sollte Levi sich gerade seinen verdienten Schlaf holen, doch er konnte nicht schlafen. Ihm quälten die Gedanken der Zwangsheirat, die Bilder welcher er bei den Stillenbrüdern gesehen hatte und zuletzt drifteten seine Gedanken immer wieder zu Eren ab.

Wie er da so letzte Nacht im Moos gelegen hatte. Still und friedlich als könnte ihn niemand etwas anhaben. Als existiere all das Unheil dieser Welt gar nicht. Am liebsten hätte Levi sich neben ihn gelegt und die Nacht mit ihm verbracht, doch er wusste das Eren spätestens am Morgen vermisst worden wäre.

Somit sah er es als seine Pflicht ihn zurück zubringen. Was Eren jetzt macht? Lernt er wieder die Runen auswendig? Genervt seufzt Levi auf und steht von seinem Bett auf. Er geht zum Fenster und riskiert einen kurzen Blick nach draußen.

Bewölkt. Das heißt ich könnte versuchen raus zu gehen. Levi schnappt sich einen Umhang mit Kapuze, welcher ihm vor dem Licht schützen kann und schleicht sich dann durch die Burg. Es musste schließlich keiner Mitbekommen das er trotz Tageslicht einen Ausflug nach draußen plante.

Leise und unbemerkt schlich er sich aus der Burg. Mit der Kapuze ins Gesicht gezogen lief er Richtung Wald, dort war die Sonneneinstrahlung so gering das Levi die Kapuze vom Kopf nehmen konnte. 

Am Waldrand setzt er sich seine Kapuze wieder auf und läuft dann weiter zum Dorf. Dort lief er zu Erens Haus und klopfte an, zu Levis Erstaunen öffnete Frau Jäger ihm die Tür.

„Huch! Hallo was kann ich für dich tun?“, fragt sie freundlich.
„H-hallo. Ich wollte zu E-eren.“, stotterte Levi überfordert von der Situation das Erens Mutter ihm die Tür öffnet.

„Der ist noch in der Schule. Aber er müsste in der nächsten halben Stunde kommen. Wenn du möchtest kannst du hier auf ihn warten.“ Shit.  Daran habe ich gar nicht gedacht.

„Gerne. Wenn es ihnen nichts ausmacht.“
„Nein kein Problem. Komm rein.“
Levi tritt ins Haus hinein und folgt Erens Mutter in die Küche.

„Setz dich. Möchtest du etwas trinken?“
„Äh. Nein danke.“ Blut klingt wahrscheinlich abschreckend. Und ekelerregend.
„Ok. Ach und nenn mich doch bitte Carla.“
„Ok. Ich bin Levi.“

„Das weiß ich doch schon längst mein Süßer.“, Carla setzte sich zu Levi mit einer Tasse schwarzen Tee. Mhhh das duftet gut. Schade das ich das nur nicht trinken kann.
„Woher wissen Sie wie ich heiße?“
„Du.“

Levi blickt Carla irritiert an.
„Wir waren doch schon beim Du.“
„Ach stimmt. Tut mir leid.“
„Ist doch kein Problem. Levi. Eren hat mir erzählt wie du heißt und wer du bist.“

WER ICH BIN?! Levis ganzer Körper verkrampft sich schlagartig. Doch Carla irgendwie zu Antworten dazu kommt er gar nicht, da in diesen Augenblick Eren zur Tür herein kommt.

„Hey Mum was gibst heute zu Essen?“, Eren knallt seine Tasche im Flur auf den Boden und betritt die Küche.
„LEVI! WAS MACHST DU DENN HIER?“

„Zu erst einmal heißt es ‚Hallo‘ mein Schatz. Und dann ist Levi hier um dich zu besuchen. Ist doch nett oder nicht?“, plauderte Erens Mutter drauf los.
„Ja ja klar ist es nett. Äh…. Dann komm mit.“, faselte Eren vor sich hin, griff Levi am Arm und zog ihn hinter sich her in sein Zimmer.

Eren schloss die Zimmer Tür und setzt sich zu Levi aufs Bett.
„Was hast du deiner Mutter erzählt?“, platzte es aus Levi heraus.
„Was meinst du?“
„Deine Mutter meint sie weiß wer ich bin!“, zischt Levi.

„Wow. Nein sie weiß das du Levi heißt. Ich habe vielleicht nur nebenbei erwähnt das du ein Klassenkamerad aus der Parallelklasse bist.“, nervös kratzt Eren sich am Hinterkopf. Eine schlechte Lüge aber besser als die Wahrheit.

„Warum bist du eigentlich hier?“, fragt Eren mit deutlich geröteten Wagen.
„Weil ich dich sehen wollte.“ Auf Levis Aussage hin werden seine Wangen noch röter und heißer. Süß wie rot er wird. Passt irgendwie zu seinen großen grünen Augen. Momentmal grüne Augen?

Levi schaut sich Eren genauer an. Grüne Augen und braune Haare. Aber der Schlüssel fehlt. Schade. Eren bemerkt Levis innerlichen Gedankengänge anhand seiner sich verändernden Mimik. Um ihn aufzuheitern legt er seine Hand auf Levis weiche Wange und streicht vorsichtig darüber.

„Du musst nicht traurig sein was auch immer dich bedrückt.“ Ach Eren du weißt doch gar nicht wie es sich anfühlt, wenn man zu etwas gezwungen wird was man nicht will. Und der einzige Weg ist es meinen auserwählten Partner innerhalb eines kleinen Zeitraums zu finden, wobei dies eigentlich Jahre dauern kann.

Levi kann seine Trauer nicht zurückhalten, weshalb ihm eine Träne die Wange hinunter fließt. Eren streicht sie mit seinen Finger weg.
„Hey Weine nicht. Ich bin für dich da.“, Eren zieht Levi in eine enge Umarmung.
„Wenn du willst kannst du heute Nacht bei mir bleiben.“, Levi nickt in Erens Armen.

Und erst jetzt fällt Eren über sein Angebot. Er drückt Levi ein Stück von sich um ihn ins Gesicht schauen zu können.
„Wie bist du überhaupt her gekommen?“
„Mit einen Umhang.“
„Das geht?“, fragt Eren verblüfft.

„Wenn die Sonneneinstrahlung sehr gering ist. Sowie heute durch die Wolken schon.“, schnieft Levi.
„Okay.“ Somit verbringen die beiden den Nachmittag gemeinsam in Erens Zimmer. Auch das Levi die Nacht bei Eren verbringen durfte nahm er dankend an, er brauchte dringend mal Abstand von dieser alten Burg.

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