~006
Wir standen gerade mit ein paar anderen Freunden aus unseren Parallelklassen auf dem Hof und quatschen über dies und jenes, als Leon aus der 9b auf ein interessantes Thema zu sprechen kam: Klassenfahrt.
»Sagt Mal, wo fahrt ihr eigentlich hin, Thalea, Ruby? Unsere Klasse fährt ja in den Harz. Hab gar keine Lust drauf.«, seufzte er.
Aus dem Augenwinkel sah ich Thalea schadenfroh grinsen. Ja klar, sie freute sich natürlich schon einen Kullerkeks.
»Nach Berlin«, lachte sie nun Leon, Jakob und Linn, die alle in der gleichen Klasse waren, aus.
»Nach Berlin? Wow cool, da wollte ich schon immer Mal hin!«, meldete sich nun Carlos aus der c zu Wort. Er hatte kurze blonde Haare und hellbraune Augen.
»Ihr müsst dann ganz viele Fotos machen, versprochen? Vom Fernsehturm, vom Brandenburger Tor! Ihr geht bestimmt auch zu all den berühmten Straßen und so! Oh mein Gott, ich will auch da hin!!«, sagte unsere etwas Energie geladene Emma fröhlich. Sie war ein richtiger Flummi, immer gut gelaunt, verbreitete auch nur gute Laune und man musste sie einfach lieben, mit ihren vielen kleinen, bunten Strähnchen im ansonsten hellbrauem Haar, die perfekt zu ihrer quirligen Persönlichkeit passten.
Ich lachte. »Ja klar machen wir Fotos. Versprochen.«
Es gab eine kurze Pause, in der jeder seinen eigenen Gedanken hinterher hing, bis Thalea wieder anfing zu reden:
»Ihr habt doch auch alle den Vorfall am Montag in der Turnhalle mitbekommen, oder? Wisst ihr vielleicht mehr darüber? Weil Ruby und ich machen uns echt Sorgen, der Junge, der da nämlich umgekippt oder so etwas ist, ist Linus aus unserer Klasse und er ist Heute nicht da.«
Jakob und Leon schüttelten mit den Worten »Kein Plan« den Kopf. Sie waren wir Zwillinge, überall sah man sie immer zusammen, es wirkte fast als würden sie das selbe Leben leben.
Emma zuckte ratlos die Achseln, doch Linn sagte:
»Ja ich habe das aus der Ferne gesehen. War da nicht noch irgendein großer Junge aus der Zehnten? Den könnten wir doch Mal fragen ob er was weiß. Könnte ja sein.« Linn deutete in diesem Moment auf eben Erwähnten und runzelte nachdenklich die Stirn. Ihre Blauen Augen durchborten den fremden Jungen förmlich mir ihren Blicken und ich fragte mich, woran sie jetzt gerade dachte, wenn sie jemanden so durchforschend ansah.
»Du hast Recht, das ist gar keine schlechte Idee. Wir sollten ihn fragen« ich warf einen bittenden Blick zu Thalea, während ich das sagte.
Sie seufzte.
»Na schön. Ich geh ja schon, ich geh ja schon.« ich hörte sie etwas von wegen ›Feiglinge‹ murmeln bevor sie losging.
»warte ich komme mit!« entschied sich Jakob und folgte ihr. Wahrscheinlich wollte er seinen ›Ruf‹ nicht kaputt machen und nicht als Feigling dastehen.
Wir hörten nicht, was sie sagten, da sie zu weit weg waren, doch dem Gesichtsausdruck des Jungen zu schließen, war es kein Thema, was ihm besonders behaglich war. Keine fünf Minuten später kamen Jakob und Thalea auch schon wieder zurück.
Jakob hatte einen verwirrten Gesichtsausdruck und Thalea... sie sah irgendwie nachdenklich aus.
»Und? Was hat er gesagt?«, fragte Leon aufgeregt.
»Gar nichts. Er hat uns gar nichts gesagt« bildete ich mir das nur ein oder warf Thalea gerade einen warnenden Blick zu Jakob, während sie das sagte? Im nächsten Moment guckten beide wieder normal. Ich sah Thalea fragend an, was ihr zeigte, dass ich sehr wohl wusste, dass da nicht ›gar nichts‹ war. Wir verstanden uns auch ohne Worte, nicht ohne Grund waren wir beste Freunde. Sie nickte knapp und damit war unsere kurze stumme Konversation zuende.***
Zehn Minuten später, saßen wir wieder auf unseren Plätzen im Klassenraum und warteten darauf, dass der Unterricht begann.
Frau Schmidt, oder vom uns manchmal scherzhaft, und nur wenn sie gerade nicht hinhörte, Schmitti genannt, war eine rundliche Frau mittleren Alters und wenn man man gut im Unterricht war, also gut zuhörte und gute Noten schrieb, war sie eine ziemlich freundliche Lehrerin. Tommi zum Beispiel konnte sie nicht ausstehen. Auch Lewis, Mike und Jack mochte sie nicht, wobei das wahrscheinlich nur daran lag, des sie im Unterricht immer viel quatschten und, ich zitiere, ›nur Unsinn im Kopf hatten‹, ich fand das echt nicht gerechtfertigt, da sie ansonsten immer gute Noten schrieben. Und außerdem, wer kam bitte auf diese dumme Idee drei aller beste Freunde nebeneinander zu setzen? Selbst schuld, wenn sie dann quatschten.
»Da das die letzte Stunde vor eurer Klassenfahrt ist und danach eh Notenschluss ist, dachte ich mir, dass wir heute einen Film gucken werden«, sagte sie, sobald die Klassen leise geworden war. Das hielt allerdings nicht lange, da sobald sie dies verkündete, die Klasse wieder anfing lauthals mit irgendwelchen Mittschülern darüber zu reden, dass sie sich, entweder auf den Film, die Klassenfahrt, Notenschluss oder alle drei Sachen auf einmal freuten. Alle ehrlich, schlechter kann man eine Klasse echt nicht ruhig halten. Grinsend sah ich zu Thalea, die sich lachend mir ihrem Sitznachbar Ben unterhielt. Da sie hinten saß und ich vorne, konnte ich nicht verstehen, worüber sie beide redeten aber ihrer Mimik und Gestik zu urteilen, würde ich einfach mal raten, dass sie über den Film redeten. ich wandt mich wieder um, da Frau Schmidt wieder zum Reden ansetzte.
»Weil wir hier im Englisch Unterricht sind, wird der Film selbstverständlich auf Englisch angesehen« Einige Schüler stöhnten, doch ich fand das okay. Wir waren im Englisch Unterricht, es müsste schon echt ein Wunder geschehen, bevor wir da einen Film auf Deutsch gucken würden.***
Hatte ich gesagt, ich fand es okay? Nun ja, ich hatte meine Meinung geändert. Wir schauten einen Schwarz-weiß Film und das ›Auf Englisch‹ hätte sie sich sparen können. Wäre der Titel nicht auf Englisch, wäre man nicht darauf gekommen, dass sie Englisch sprachen, denn der Film war stumm.
Stöhnend hatte ich schon nach den ersten Zehn Minuten abgeschaltet und beschäftigte mich mit meiner wesentlich interessianteren Federtasche. Als mich irgendwann -überraschenderweise- selbst das langweilte, legte ich meinen Kopf auf die Arme und versuchte zu schlafen.A/N:
Schon wieder so ein kurzes Kapitel. Es tut mir so leid🥺
Ich weiß nicht, ich glaube ich habe eine Schreibblockade oder so etwas.
Ich weiß daher nicht, wann das nächste Kapitel kommt und oder es lang wird oder kurz. Ich entschuldige mich im voraus dafür💕Bye, man liest sich beim nächsten Kapitel 💕

DU LIEST GERADE
Wie fliegen | Die beste Zeit meines Lebens
HumorDas Leben eines ganz normalen Mädchens und ihrer besten Freundin im Alter von 15 Jahren und allen Problemen, die man in diesem Alter eben so hat: Pubertät, nervende Eltern, kleine aber auch große Geschwister, die erste Liebe und vieles mehr. ❗Das K...