⁰¹ 𝐡𝐮𝐧𝐠𝐞𝐫 𝐠𝐚𝐦𝐞𝐬 ━ kpop

12 | 𝐒𝐜𝐡𝐰𝐚𝐞𝐜𝐡𝐞

Gleich früh haben wir uns alle auf den Weg gemacht.
Unser Ziel ist das Füllhorn, um Pfeile und andere Waffen zu besorgen.

Nachdenklich spiele ich mit den Messern, die mir Changbin gegeben hat, als Yeonjun neben mir auftaucht.
»Wo hast du die her? «, fragt er höflich und ich sehe von den metallischen Gegenständen zu ihm.
»Changbin hat sie mir letzte Nacht gegeben.«

Gleich nachdem ich diesen Satz gesagt habe, sind seine Augenbrauen in die Höhe gewandert und sein Mund öffnet sich einen Spalt, bevor er ihn wieder schließt.
»Was?«, frage ich überrumpelt und ziehe die Brauen zusammen.
»Na ja...Die haben Joy gehört...Hätte nicht gedacht, dass er sie weiter gibt.«

Joy... Seine Partnerin!

Oh Gott, sie ist bereits gestorben...

»Was...Was ist passiert?«, frage ich leise und sehe kurz zu Changbin, der mit Chan und Taehyung an der Spitze von unserer Truppe läuft.
»Wir wussten noch nicht, dass die Arena eine Uhr ist und haben die Nacht in einem Abschnitt verbracht, der uns zwei Personen genommen hat...Weißer Nebel. Es entstehen Blasen auf deinem gesamten Körper, die dir schließlich die Luft nehmen. Wir konnten uns retten, aber Joy und Woojin waren zu langsam und...«

Yeonjun beendet seinen Satz nicht, sondern presst nur die Lippen aufeinander und sieht zu Boden.

Mit einem kurzen Nicken zeige ich, dass ich verstehe. Schweigend laufen wir weiter neben einander, während in meinem Kopf alle Gedanken frei herumsausen.

×××

Wir erreichen das Füllhorn unversehrt und verstecken uns nun darin.

Jimin, Jennie und Jiyoon holen sich Pfeile, während die Schwerte und andere Waffen von den Anderen eingepackt werden.

Gerade als ich weitere Messer in den Rucksack packe, fällt mir Changbin alleine an der Seite auf und ich geselle mich neben ihn.

Kurz sieht er zu mir, bevor seine Augen wieder auf dem Dschungel landen.
»Du hättest mir die Messer nicht geben sollen, wenn sie ihr gehört haben...«, murmle ich und atme kurz auf.
Stirnrunzelnd dreht er sich zu mir.
»Was meinst du?«
»Yeonjun hat mir erzählt, was mit Joy passiert ist.«, sage ich sanft, doch verkrampfe mich, als ich seinen Gesichtsausdruck deute. Er ist stocksauer.

Seine Augen suchen das Füllhorn ab, bis sie bei dem Jungen landen, der gerade Jennie lächelnd etwas sagt.

Erschrocken sehe ich Changbin zu, wie er auf ihn zu geht und seine Faust in seinem Gesicht landet.
»Bist du zufrieden? Musstest du es unbedingt sagen!«, brüllt er und hätte noch einmal zu geschlagen, wäre Chan und Jackson nicht an seiner Seite gewesen und hätten ihn festgehalten.
Jennie hilft Yeonjun auf, dem nun langsam Blut aus der Nase läuft und er mit geweiteten Augen zu mir sieht.
Die Schuldgefühle rauschen sofort durch meinen Körper und ich sinke schwach den Kopf.

Changbin sagt noch irgendetwas, doch ich höre nicht hin. Erst als laute Rufe zu hören sind, hebe ich den Kopf und erkenne, wie Changbin wütend an mir vorbei stapft und aus dem Füllhorn verschwindet. Scheiße...

Ohne weiter nachzudenken, laufe ich los, bis ich ihn eingeholt habe und greife nach seinem Arm.
»Warte.«, sage ich frustriert und zucke zusammen, als er mich zornig abschüttelt.
»Was, Kira! Was!? Willst du noch irgendetwas von mir oder warum rennst du mir andauernd hinter her?«

Schweratmend gehe ich einen Schritt von ihm weg und schüttle den Kopf.
»Ich will einfach nicht, dass du alleine da raus gehst, sonst bist du sofort tot.«, sage ich langsam und seine Gesichtszüge verspannen sich, als er hinter mich sieht und sofort nach meiner Hand greift, um mich hinter das Füllhorn zu ziehen.
»Hey.«, zische ich, doch er schüttelt den Kopf.
»Was?«
»Da waren gerade Tribute. Ich glaube, sie wollen uns angreifen.«, flüstert er.